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Presseschau April 2001
Magdeburg mit Meisterleistung,
das Spitzenspiel hielt alle Erwartungen. Eine grosse und faire
Kulisse, höchstes spielerisches Nivau, Dramatik pur, sieben schöne
Tore und eine Meisterhafte Leistung der Magdeburger. Nach der frühen Gäste-Führung
öffnete der VFB viel zu früh und teilweise Anfängerhaft die Deckung.
Magdeburg nutzte dies zu herrlichen und eiskalt abgeschlossenen Kontern ( Franz,
Ivanovich ). Danach hielten die Leipziger endlich gegen, machten Druck und bestraften
Lässigkeiten. Aus 0:4 wurde 2:4, der Anschlusstreffer lag in der Luft.
Ein Räbsch-Kopfball wurde von der Linie geholt, im Gegenzug besorgte Papic
die Entscheidung. In der Schlussphase verhinderte Torwart Grundmann ein Debakel
des VFB.
Steffen Enigk
Leipziger Volkszeitung vom 30.04.
Magdeburger Nadelstiche ins Herz des VfB
Leipziger beim 2:5 ausgekontert / Meisterschaft entschieden / 8050 Zuschauer sehen Klasse-Spiel
Leipzig. Es war ein denkwürdiger Sonnabend in Probstheida.
Er begann mit einer totalen Demontage, mündete in eine spannende Aufholjagd
und endete mit einer verdienten 2:5 (0:4)-Schlappe gegen eine haushoch überlegene
Magdeburger Mannschaft, deren Extraklasse alle im Plache-Stadion anerkannten.
Einige VfB-Fans unter den 8050 Zuschauern gratulierten
den Gästen sogar mit Transparenten zur Meisterschaft. Während 2500
mitgereiste Magdeburger begeistert ihre Lieblinge feierten, nahm VfB-Präsident
Reinhard Bauernschmidt seine demoralisierten Spieler nebst Trainer Achim Steffens
nacheinander tröstend in die Arme: "Kein Vorwurf, wir haben zu einem
schönen, fairen und friedlichen Fußballfest beigetragen."
Eigentlich wollten die Leipziger etwas anderes - den Spitzenreiter
schlagen, den Titelkampf noch einmal spannend machen. Doch das erwies sich schnell
als Wunschtraum, weil katastrophale Fehler zu einer noch nie da gewesenen Demütigung
in der ersten Halbzeit führten.
Den ersten leistete sich Stefan Weber aus Eisenach. Nach
einem rüden Foul an Rico Kipping - der Mittelfeldmann musste mit schwerer
Sprunggelenk-Verletzung raus - entschied der Referee nicht auf Freistoß,
sondern gab Ecke für Magdeburg. Peter Maslej sprang höher als Torsten
Jülich - 0:1 nach acht Minuten und der Anfang vom Ende. Der VfB entblößte
unmotiviert die Deckung, griff überstürzt an und wurde gnadenlos bestraft.
Beim 0:2 (16.) startete Maik Franz hinter der Mittellinie,
überlief die auf Abseits spekulierenden Heiko Brestrich und Thorsten Görke
und schob ein. "Schulbubenhaft", kommentierte Trainer Steffens das
Abwehrverhalten. Beim 0:3 (28.) reichte Josef Ivanovic eine simple Finte gegen
Görke, um davon ziehen zu können - von Absicherung keine Spur. Beim
0:4 (38.) legte René Groth unfreiwillig per Kopf für Ivanovic vor.
Das 0:5 (45.) vereitelte Davor Krznaric auf der Torlinie gegen Franz. "Magdeburg
ist in allen Belangen besser, so ängstlich und desorganisiert hatte ich
den VfB nicht erwartet", staunte der "spionierende" BFC-Trainer
Jürgen Bogs zur Pause. Diese nutzte Achim Steffens zu einer Kabinenpredigt:
"Wir haben über Zweikampfführung und Männlichkeit gesprochen."
Das half, denn der VfB kehrte wie verwandelt zurück. Nach Görke-Freistoß
lenkte Krznaric zum 1:4 (48.) ein. Drei Minuten später verwertete Jülich
einen Krznaric-Pass zu einem feinen Solo - 2:4, die Partie schien sich zu drehen,
plötzlich wackelten die Gäste. Görke per Freistoß und der
eingewechselte Sebastian Gunkel hatten den Anschlusstreffer auf dem Fuß,
bei einem Kopfball von Frank Räbsch (71.) schien er fällig zu sein.
Doch FCM-Kapitän Bodo Schmidt rettete auf der Linie, und im Gegenzug besorgte
Vlado Papic unbedrängt das 2:5. Die Schlussphase sah einen offenen Schlagabtausch
mit fünf hundertprozentigen FCM-Chancen gegen einen auseinander fallenden
VfB. Allein Torwart Gunnar Grundmann verhinderte ein Debakel. "Das war
der Staffelsieg", meinte anschließend Gäste-Coach Eberhard Vogel,
"besser als wir in der ersten Halbzeit kann man nicht spielen." Achim
Steffens konstatierte "große Qualitätsunterschiede" zwischen
beiden Teams, beklagte dazu eine Gelb-Rote Karte (89.) gegen Görke ("übertrieben")
und eine Knieverletzung von Jülich. "Ich habe immer gesagt, das wird
ein Lehrjahr für uns", erklärte der VfB-Coach und fand doch noch
Positives: "Solche Spiele bringen uns weiter, solche Spiele braucht der
Fußball-Osten."
Steffen Enigk
Fußballfans demolierten drei Sonderzug-Wagen
Polizei verhinderte mit riesigem Aufgebot größere Ausschreitungen rund um Oberliga-Spitzenspiel / Sieben Festnahmen
Für die Kulisse des Fußballspiels VfB Leipzig gegen
1. FC Magdeburg am Sonnabend wurden mehr erfolgreiche Strategien entworfen als
für den Kick auf dem Rasen. Während Leipzigs Fußballer unter
die Räder kamen, blieb wenigstens die Polizei der Messestadt Sieger und
konnte trotz 2000 mitgereister Fans aus Sachsen-Anhalt größere Ausschreitungen
verhindern. "Boaah, Wasserwerfer", entfuhr es gleich mehreren Magdeburger
Anhängern, als sie am Gäste-Eingang ankamen - nach knapp zweieinhalb
Kilometern Fußmarsch vom Sonderzug, der gegen 12.20 Uhr in Connewitz hielt,
durch Lößnig am Silbersee vorbei führte sie der Weg ins Stadion.
Gleich drei der imposanten Werfer hatte die Einsatzleitung zur Abschreckung
auffahren lassen - neben 400 Beamten, sechs Rössern, 14 Hunden und einem
Hubschrauber ein vergleichsweise riesiges Aufgebot für ein Oberliga-Spiel.
Insgesamt 26 Stadion-Verbote waren zudem im Vorfeld gegen bekannte Hooligans
ausgesprochen worden. Im Sonderzug hatte es bereits Ärger gegeben. Drei
Waggons mussten nach ihrer Ankunft aus dem Verkehr gezogen werden. "Lampen
und Dachluken wurden zerstört", so ein Bahn-Mitarbeiter. Angesichts
der Schäden sei vermutlich nicht an eine Rückfahrt zu denken. Die
Einsatzleitung der Polizei schmiedete Pläne für diesen Fall. Zwanzig
Minuten vor Spielschluss erst kam die Entwarnung: Ein Zug mit vier Waggons fährt
zurück. "Und wie sollen wir die da reinkriegen?", fragte ein
Polizist. "In sieben rappelvollen Waggons sind die doch gekommen."
Der Zug war schließlich hoffnungslos überfüllt, rund 150 Magdeburger
passten nicht mehr rein. Sie waren stinksauer, mussten mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof
und von dort zurück in ihre Heimat. Sechs Fußballanhänger zwischen
18 und 33 Jahren nahm die Polizei wegen Randalierens in Gewahrsam. Ein 39-Jähriger
aus Irxleben wurde gefasst, der ein Gaststätten-Fenster am Silbersee eingeschlagen
hatte. Am Ende resümierte Polizeisprecherin Birgit Schlegel: "Die
Bilanz ist aus polizeilicher Sicht positiv."
J. ter Vehn
Fabelhafte erste Halbzeit legte Grundstein für 5:2 in Leipzig
Nach einer speziell in der ersten Halbzeit ausgezeichneten Leistung gewann Oberliga-Spitzenreiter 1. FC Magdeburg das Gipfeltreffen bei Verfolger VfB Leipzig unerwartet deutlich mit 5:2 (4:0) und steht damit vier Spieltage vor Ultimo praktisch als Staffelsieger fest. Vor 8050 Zuschauern, darunter knapp 2000 aus Magdeburg, erzielten Maslej (7.), Franz (17.), Ivanovic (29./38.) und Papic (72.) die Gäste-Tore, beim VfB keimte nach Treffern von Krznaric (48.) und Jülich (51.) nur kurzzeitig Hoffnung auf.
Von Uwe Tiedemann
Leipzig. "Die erste Halbzeit war sensationell. Besser kann man fast nicht
Fußball spielen", freute sich FCM-Trainer Eberhard Vogel über
die Gala-Vorstellung seiner Schützlinge. Die gingen schon früh nach
Hannemanns Ecke durch Maslej - beide haben im Übrigen ihre Verträge
beim Club verlängert - per Kopf in Führung (7.). Dieser Eckball, den
zuvor Lücke gegen Kipping herausgeholt und ihn dabei schwer verletzt hatte
(Kapsel), war sehr umstritten. Der VfB protestierte, Schiri Weber hatte jedoch
keinen Regelverstoß gesehen.
Nach 17 Minuten legte Franz, dessen Wechsel zum VfL Wolfsburg so ziemlich beschlossene
Sache ist, ein Riesen-Solo hin (ein Abspiel wäre wegen Abseitsstellung
seiner Kollegen auch nicht möglich gewesen) und schob die Kugel dann an
Grundmann vorbei ins lange Eck - 0:2. Doch damit nicht genug: Ivanovic vollendete
einen der zahlreichen blitzsauber vorgetragenen Konter zum 0:3 (29.) und sorgte
noch vor der Pause sogar für das 0:4, als er von einer verunglückten
Kopfballvorlage des Leipzigers Görke profitierte. Der FCM befand sich im
Taumel der Glückseligkeit, denn mit einem solchen Ergebnis hatten selbst
die kühnsten Optimisten nicht gerechnet.
Doch die geschockten Platzherren gaben sich noch nicht geschlagen. Als zunächst
Krznaric (48.) und keine 180 Sekunden später Jülich gegen eine lückenhafte
FCM-Abwehr - in der zweiten Hälfte ohne den am Knöchel verletzten
Maslej - auf 1:4 und 2:4 verkürzten, schien vielleicht doch noch die Wende
möglich. Doch nachdem FCM in einigen brenzligen Situationen Glück
hatte und durch einen von Papic erfolgreich abgeschlossenen Konter auf 2:5 erhöhte
(72.), waren endgültig alle Messen gesungen.
Wenn man an diesem Tage für den FCM überhaupt kritische Worte finden
wollte, dann die: der Tabellenführer vergab weitere hochkarätige Konterchancen
einfach zu leichtfertig, hätte in der Schlussphase deutlich höher
gewinnen können, ja müssen.
Egal. Mit nunmehr sieben Punkten Vorsprung dürfte dem Team Platz eins nicht
mehr zu nehmen sein und damit die beiden Relegationsspiele gegen den BFC Dynamo
(dessen Trainer Jürgen Bogs war am Sonnabend aufmerksamer Beobachter).
Das sah auch Vogel so: "Jetzt müssten wir es gepackt haben."
Kapitän Bodo Schmidt hingegen blieb vorsichtig: "Es war eine Vorführung
in der ersten Halbzeit, hat richtig Spaß gemacht. Der Gegner musste kommen,
wir hatten somit endlich einmal genügend Räume zum Kontern. Glückwünsche
nehmen wir aber noch nicht an. Das wäre geradezu fahrlässig."
Für Leipzig ist die Sache aber gegessen. Steffens: "Der FCM ist durch."
Und die VfB-Fans breiteten zwei bemerkenswerte Plakate aus: "Danke für
die tolle Saison - Wir gratulieren dem FCM zum Staffelsieg"
FCM-Kapitän Schmidt: "Endspiel mehr für die Leipziger"
Magdeburg - "Ein Endspiel ist das wohl mehr für die Leipziger. Denn sie müssen uns gegenüber noch vier Punkte aufholen, müssen kommen, stehen weit mehr unter Druck als wir", sieht Bodo Schmidt, der Kapitän der Oberliga-Fußballer des 1. FC Magdeburg, vor dem vorentscheidenden Spiel (heute 14 Uhr) zwischen Gastgeber VfB Leipzig (Tabellenzweiter) und dem 1. FC Magdeburg (Erster) sein Team in der Vorderhand. "Wir haben ja auch gegen die Leipziger daheim - bis auf den einen Patzer zum 0:1 - eines unserer besten Spiele geliefert, blieben allerdings im Ausnutzen unserer Chancen unter unserem sonstigen Niveau. Wenn wir an das Spiel anknüpfen können und dazu noch konzentrierter im Abschluss sind, dann habe ich keine Bedenken, dass wir sogar als Sieger den Platz verlassen können", ist der FCM-Spielführer optimistisch. Ob Adolfus Ofodile und David Mydlo - sie fehlten bis gestern beim Training - in Leipzig mitspielen, kann sich wahrscheinlich erst kurz vor Beginn der Partie entscheiden. "Egal, ob die beiden torgefährlichen Angreifer dabei sind oder nicht - wir haben in den letzten Partien bewiesen, dass wir auch ohne David und Addo in der Lage sind, solch eine Begegnung für uns zu entscheiden. Wir haben auch so eine ordentliche und kampfstarke Truppe", geht Schmidt recht zuversichtlich in das Spiel.
Leipziger Volkszeitung vom 28.04.
VfB-Spieler tippen auf knappen Sieg
Kapitän Heiko Brestrich vor Gipfel gegen Magdeburg: Das wird eine Kopf- und Konzentrationsfrage
Steffen Enigk
Leipzig. Freistöße, Ecken und Flanken in vielen Varianten - der VfB
übte gestern im Plache-Stadion vor allem Standard-Situationen. "Wir
wollen die langen Kerls der Magdeburger überlisten", sagte Trainer
Achim Steffens. Ein Sieg, und die Oberliga Süd wäre wieder spannend.
Zwischen 6000 und 8000 Zuschauer werden heute in Probstheida erwartet. Rund
2000 Karten gingen im Vorverkauf weg, darunter 1050 vom FCM bestellte Tickets.
Nach Informationen aus Magdeburg werden 2500 Fans die Reise nach Leipzig antreten.
Polizei und VfB haben schärfste Sicherheitsvorkehrungen angekündigt.
Die Geschäftstelle erhielt gestern Post aus Frankfurt: Der Deutsche Fußball-Bund
hat dem VfB die Regionalliga-Lizenz erteilt, laut Präsident Reinhard Bauernschmidt
"mit leicht erfüllbaren Auflagen." Nun liegt es am Team, ob das
Thema Aufstieg noch in dieser Saison aktuell wird. Unsere Zeitung fragte nach,
was die Spieler gegen Magdeburg erwarten. Gunnar Grundmann: "Magdeburg
ist besser besetzt und Favorit. Aber wir haben bewiesen, dass wir jeden schlagen
können, wenn wir gut stehen und diszipliniert spielen. Und wir haben das
Publikum als zwölften Mann. Magdeburg ist in der Abwehr anfällig,
vielleicht können wir das nutzen. Die Chancen stehen 50:50, die Tagesform
entscheidet. Mein Tipp: Wir gewinnen 1:0." Heiko Brestrich: "Das wird
eine Kopf- und Konzentrationsfrage. Wir dürfen kein schnelles Tor kassieren,
müssen unsere Stärken ausspielen: wenig zulassen, Zweikämpfe
annehmen. Je länger wir das Spiel offenhalten, desto größer
unsere Chance. Mein Tipp: Wir gewinnen 2:0." Torsten Jülich: "Magdeburg
ist spielerisch stärker, wir brauchen eine gehörige Portion Kampf.
Ich hoffe auf unsere schnellen Außen und eine weitere Steigerung unserer
jungen Leute. Ich tippe nie, die glücklichere Mannschaft wird gewinnen."
Thorsten Görke: "Wir wissen, wie wir zu spielen haben, das haben wir
in Magdeburg gezeigt. Gegen uns muss auch der FCM erst mal treffen. Und vorne
werden wir unsere Gelegenheiten bekommen. Da ich in dieser Saison noch kein
Tor geschossen habe, bin ich jetzt mal dran - das hat mir Heiko Brestrich prophezeit.
Mein Tipp: Wir gewinnen 2:0." Davor Krznaric: "Es wird unheimlich
schwer, aber ich sehe gute Chancen, wenn wir früh stören und auch
fußballerisch gegenhalten. Wenn die Bälle nur hoch nach vorn gehauen
werden, bringt das nichts. Wir müssen kombinieren wie zuletzt in Cottbus.
Mein Tipp: Wir gewinnen 1:0." Daniel Ferl: "Wenn wir das 3:0 von Cottbus
halbwegs bestätigen, haben wir eine Chance. Wir sind heiß, wir sind
selbstbewusst, wir werden mit breiter Brust rausgehen. Mein Tipp: Wir gewinnen
1:0."
Sieg beim VfB Leipzig wäre für den Club die halbe Miete"
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Fällt morgen eine Vorentscheidung im Kampf um den Meistertitel
in der NOFV-Fußball-Oberliga Süd? Sollte Spitzenreiter l. FC Magdeburg
(69 Punkte) seine Auswärtspartie beim unmittelbaren Verfolger VfB Leipzig
(65) gewinnen, wäre der Vorsprung auf sieben Zähler angewachsen. Und
das müsste aus Sicht der Elbestädter dann vier Spieltage vor Ultimo
eigentlich reichen. Doch soweit ist es noch lange nicht, obwohl Trainer Eberhard
Vogel überzeugt ist: Ich könnte mir gut vorstellen, dass Leipzig
nervös ist. Ihnen hilft nur ein Sieg; sie müssen kommen." Genau
diese Konstellation bezeichnet der 58-Jährige bestimmt nicht als
Nachteil". Endlich einmal ist kein Anrennen seiner Schützlinge auf
das gegnerische Tor zu erwarten, wo der Kontrahent in erster Linie darum bemüht
ist, nicht zuviele Treffer zu kassieren. Vogel: Wir werden genügend
Raum haben, unsere Angriffe vorzutragen. Zumindest ein Unentschieden sollte
möglich sein. Zudem hat uns natürlich das 9:1 über Anhalt Dessau
zusätzliches Selbstvertrauen gegeben." Aber selbst eine Niederlage
am Sonnabend, so der Coach, würde uns nicht umwerfen. Wir sind stark
genug, die letzten vier Spiele zu gewinnen. Das würde dann ja auch reichen."
Als Motivationskünstler braucht sich Vogel diesmal sicher nicht zu betätigen.
Seine Jungs sind heiss wie lange nicht mehr, wollen sich auch für die denkwürdige
0:1-Niederlage im Hinspiel revanchieren, als das VfB-Tor wie vernagelt schien
und man ein halbes Dutzend mal Pfosten bzw. Latte getroffen hatte. Personell
hat der FCM - mal wieder - Probleme mit Ofodile. Zuletzt absolvierte der Nigerianer
nur ein Lauftraining. Vogel: Der Doc sagt, er könne voll trainieren,
doch der Spieler erzählt mir, er hätte Schmerzen an der Achillessehne.
Darüber bin ich schon verärgert." Kleiner Trost für Vogel:
Die Tage Ofodiles beim FCM sind gezählt. "Er wird den Club definitiv
verlassen", weiß der Coach, genau wie Quadri."
Mit dem Sonderzug zum Spitzenspiel nach Leipzig
Cracau (dz). Wenn am morigen Sonnabend um 14 Uhr das Spitzenspiel der Oberliga Süd zwischen dem Tabellenzweiten VfB Leipzig und dem Spitzenreiter l. FC Magdeburg angepfiffen wird, werden auch an die 2 000 FCM-Fans im Plache-Stadion erwartet. Wie der FCM mitteilt, sind von l000 Stehplatzkarten, die vom VfB Leipzig bereitgestellt wurden, bereits 900 Karten im Vorverkauf abgesetzt worden. Um dem zu erwartenden Andrang Herr zu werden, öffnet der VfB am Spieltag gesonderte Gästekassen am Stadion. Auch die Deutsche Bahn hat sich auf dem Ansturm eingerichtet. Zur Entlastung des normalen Reiseverkehrs wird deshalb ein Sonderzug eingesetzt. Von Magdeburg (Hbf) geht es um 10.34 Uhr los über Dessau (ab 11.17 Uhr) nach Leipzig-Connewitz (an 12.13 Uhr). Vom Bahnhof Connewitz aus ist das Plache-Stadion bequem zu Fuß zu erreichen. Die Rückfahrt ist ab Connewitz gegen 17.22 Uhr geplant, Ankunft in Magdeburg soll um 19.00 Uhr sein. In Vorbereitung auf das sportlich spannende und brisante Match weisen beide Vereine darauf hin, dass sie sich von den Fans Fairneß und Ordnung auf den Traversen sowie bei der An- und Abreise zum und vom Spielort wünschen. Die Sicherheitsbestimmungen sind enorm. So herrscht im Stadion ein striktes Alkoholverbot. Angetrunkene Fans sowie Fans, die pyrotechnische Erzeugnisse bei sich tragen, wird der Zutritt, zum Stadion verwehrt.
Spielfreie Clubreserve
Cracau (dz). Da mit Schulz, Neumann, Uffrecht, Woitha, Buchholz und Hartmann sechs Kicker aus dem Stamm des Fußball-Verbandsligisten 1.FC Magdeburg II in dieser Woche mit der U19-Auswahl des Landes in Duisburg weilen, wurde das eigentlich für Morgen angesetzte Spiel gegen den VfL Köthen auf den vergangenen Sonnabend vorverlegt. So bietet sich dem "Rest" der Mannschaft die günstige Gelegenheit, sich in Leipzig das Spitzenspiel der Oberliga zwischen dem VfB und dem FCM anzuschauen.
Im Gespräch
Klaus Decker
Der am gestrigen Donnerstag 49 Jahre alt gewordene Ex-V7erteidiger des 1.FC Magdeburg hatte sicherlich nicht viel Zeit, seinen Geburtstag im Kreis seiner Familie zu feiern. Gemeinsam mit seinem Mitarbeiterstab hat der Geschäftsführer des Fußball-Verbandes Sachsen-Anhalt alle Hände voll zu tun, damit Magdeburg zum zweiten Mal nach 1912guter Gastgeber für den DFB-Bundestag ist. Von heute an bis zum morgigen Sonnabend tagen die Vertreter des deutschen Fußballs in der Elbestadt.
Teamchef Völler zu Gast in der Volksstimme
DFB-Chef Mayer-Vorfelder verspricht Magdeburg ein Fußball-Länderspiel
Von Uwe Tiedemann und Rudi Bartlitz
Magdeburg - Rudi Völler, Lichtgestalt und Hoffnungsträger der deutschen
Fußball-Nationalmannschaft, gehört zu den Teilnehmern auf dem 37.
ordentlichen Bundestages des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in Magdeburg
- Gestern stattete der DFB-Teamchef zusammen mit Mediendirektor Wolfgang Niersbach
der Volksstimme einen Besuch ab. Der 41-Jährige (90 Länderspiele,
47 Tore), gab sich locker, schaltete zunächst einmal sein Handy aus. "Sonst
ruft gleich wieder der Reiner Calmund (Manager beim Bundesligisten Bayer Leverkusen/d.
Red.) an ..." , so ein schmunzelnder Völler. Völler ging auf
die angespannte Lage in Leverkusen ein ("Ich bin aber nicht der Aufpasser
für Berti Vogts"), prangerte die Kommerzialisierung im Profibereich
an ("Gewisse Beträge sind nicht mehr nachvollziehbar"), betonte,
dass es mit leichten Gegnern für die Nationalmannschaft vorbei sei ("Die
Fußball-Zwerge wird es nicht mehr geben"), beantwortete die Frage,
ob er sich eine Tätigkeit als Teamchef über 2002 hinaus vorstellen
könne, aber nur ausweichend: "Ich bin nicht der Typ, der sich ständig
Gedanken um die Zukunft macht." Der 37. DFB-Bundestag wird heute mit einem
Festakt im Theater der Landeshauptstadt eröffnet. Dabei wird auch Bundeskanzler
Gerhard Schröder das Wort ergreifen. Gestern Abend gab der Oberbürgermeister
der Landeshauptstadt, Willi Polte, im restaurierten Kaiser-Otto-Saal des Kulturhistorischen
Museums einen Empfang für die Gäste des Bundestages. Dabei versprach
der amtierende DFB-Chef Gerhard Mayer-Vorfelder, dass Magdeburg Austragungsort
eines Fußball-Länderspieles wird, wenn das neue Stadion fertiggestellt
sei.
Fußball-Prominenz in Magdeburg
Von Rudi Bartlitz
Magdeburg - So viel Prominenz hat der Kaiser-Otto-Saal des Magdeburger Kulturhistorischen
Museums seit seiner Restaurierung noch nicht gesehen: Gestern Abend gaben sich
Spitzenvertreter des deutschen Fußballs, unter ihnen Franz Beckenbauer,
der amtierende DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder, Manager der Bundesliga,
Repräsentanten des europäischen Fußball-Verbandes (Uefa) sowie
Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft die Ehre. Geladen hatte Oberbürgermeister
Willi Polte aus Anlass des heute in der Stadt beginnenden 37. Bundestages des
Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Polte verwies in seiner Begrüßungsrede
darauf, dass Magdeburg in den zehn Jahren seit der Wende so viel grundlegende
Veränderungen erlebt habe wie nie zuvor in seiner 1200-jährigen Geschichte.
Auf den Fußball eingehend meinte er, Magdeburgs Ziel müsse es sein,
in absehbarer Zeit wieder ganz oben mitzuspielen. Deshalb wolle man auch ein
länderspieltaugliches Stadion für die Stadt.
Leipziger Volkszeitung vom 27.04.
VfB-Trainer Achim Steffens: Vieles spricht für uns
Optimismus in Probstheida vor dem Oberliga-Spitzenspiel gegen Magdeburg
Leipzig. Achim Steffens lebt in diesen Tagen auf. Ob beim Stadtbummel,
in der Kaufhalle oder im Schwimmbad - überall wird der Trainer auf das
Gipfeltreffen am Sonnabend gegen Magdeburg angesprochen. "Das Interesse
ist riesig, alle haben Hoffnung." Steffens teilt die Zuversicht: "Es
ist ein total offenes Spiel, und ich bin sehr optimistisch, dass wir gewinnen.
Vieles spricht für uns." Bis auf Holm Pinder (verletzt) und den nach
fünfmal Gelb gesperrten Hans-Jürgen Weiß kann der Coach Bestbesetzung
aufbieten. Kapitän Heiko Brestrich hat seine Oberschenkel-Blessur überwunden,
trainierte gestern wieder mit und wird nach Lage der Dinge dabei sein. "Es
ist das wichtigste Spiel das Jahres, da muss ich niemanden motivieren",
sagt Steffens und nennt Gründe, die ihm und dem Team Mut geben. AUSSENSEITERROLLE:
"Wir haben nichts zu verlieren, Magdeburg sehr viel", meint der Trainer.
Der VfB habe seine Saisonziele erreicht und sich jetzt noch dieses Endspiel
erarbeitet. "Toll für die Fans und ein Riesenerlebnis für meine
Mannschaft, die dabei reifen kann." COURAGE: Während Magdeburg oft
ohne Anstrengung gewann, sei dem VfB kein Sieg leicht gefallen. Zehn Spiele
wurden nach der 80. Minute entschieden. Steffens: "Wir sind gestählt,
haben Courage, geben immer 100 Prozent. Ein Vorteil." STEIGERUNGSFÄHIGKEIT:
Je namhafter der Gegner, desto stärker der VfB. Steffens verweist auf das
1:0 in Magdeburg, auf Testspiele in Aue (1:0), gegen den BFC (1:0), Union (0:1)
und Dortmund (0:1). DEFENSIVSTÄRKE: "Wir haben die beste Abwehr",
weiß Steffens, "und treffen jetzt auf den besten Angriff. Schon im
Mittelfeld müssen wir aggressiv die Zweikämpfe suchen, Pässe
und Flanken verhindern. Magdeburg darf nicht ins Spiel kommen." FORMANSTIEG:
Beim 3:0 in Cottbus bot das Team endlich schwungvollen Kombinationsfußball.
"Wir sind gut drauf, werden lockerer, machen Fortschritte", glaubt
Steffens. UNBEKÜMMERTHEIT. Junge Spieler wie Ferl und Kanitz haben sich
entwickelt, Krznaric wird immer stärker, Schmidt schoss bei zwei Einsätzen
zwei Tore. "Ich baue auf ihre Dynamik", so Steffens, "wir werden
Chancen bekommen."
Steffen Enigk
Leipziger Volkszeitung vom 26.04.
"Noch ein Jahr Oberliga wäre tödlich für uns"
Magdeburgs Trainer glaubt an Entscheidung in Leipzig: Wir gewinnen 2:1
Magdeburg. Eberhard Vogel strahlt Gelassenheit aus. Seine Ausgangsposition
ist beneidenswert. "Wenn wir in Leipzig gewinnen, ist die Sache gegessen",
sagt Magdeburgs Trainer vor dem Spitzenspiel am Sonnabend beim VfB, "bei
einem Remis behalten wir einen beruhigenden Vorsprung, selbst wenn wir verlieren,
ist nichts entschieden." Dann läge sein FCM aber nur noch einen Zähler
vorn und hätte noch vier Zitterpartien zu absolvieren - beispielsweise
in Riesa und zu Hause gegen Zwickau. "Da kann man auch mal patzen",
weiß Vogel und wirkt plötzlich nervös.
Der 58-Jährige hat Respekt vor dem VfB, nicht nur wegen der 0:1-Pleite
im Hinspiel. Die Leipziger Abwehr sei schwer zu überwinden, Heiko Brestrich
ein starker Libero mit gefährlichen Vorstößen und Freistößen,
Davor Krznaric ein technisch guter Mann im Mittelfeld, Frank Räbsch müsse
wegen seiner Schnelligkeit beachtet werden. "Die Mannschaft wird heiß
sein, aber den vielen jungen Burschen fehlt die Abgeklärtheit vor dem Tor",
glaubt Vogel, "der VfB muss außerdem kommen und wird uns Räume
bieten."
Bis auf den verletzten David Mydlo kann der Trainer Bestbesetzung
aufbieten. Adolphus Ofodile wird nur auf der Bank sitzen. Angeblich ist er angeschlagen,
doch Vogel scheint das Vertrauen in den Stürmer verloren zu haben: "Er
will am Saisonende gehen. Niemand weiß, wohin." Andere Angreifer
seien ohnehin derzeit besser: Vlado Papic, der beim 9:1 gegen Dessau viermal
traf und 17 Tore auf dem Konto hat, sowie Josef Ivanovic (15), der sich in der
Rückrunde glänzend entwickelt habe.
Überhaupt, die Magdeburger Torfabrik. 103 Treffer in 29 Spielen, elf Siege
in 12 Partien nach der Winterpause, nur in Hoyerswerda gabÔs ein 2:2.
"Ich möchte attraktiven Fußball für die Fans", beschreibt
Vogel seine Philosophie. Beim 6:0-Halbzeitstand gegen Dessau verlangte er vehement
ein zweistelliges Resultat. "Ich will Tore sehen, ich war doch selbst mal
Stürmer." Und was für einer. Der mit Abstand beste Linksaußen
der DDR traf in 440 Erstliga-Partien 188-mal und in 75 Länderspielen 25-mal.
Legendär sein 40-Meter-Kracher beim 1:3 in Wembley 1970 gegen Englands
Keeper Peter Shilton.
Offensive ist noch heute sein Trumpf. In der Rückrunde bescheinigt Vogel
seiner Truppe "Souveränität und Stabilität." Die Pokalerfolge
gegen Köln, Karlsruhe und den FC Bayern hätten zwar im Herbst zunächst
Konzentration und Punkte gekostet, dann aber für enormes Selbstvertrauen
gesorgt. "Wir wissen, dass wir auch große Gegner schlagen können",
sagt Vogel und ist überzeugt, dass sein Team schon jetzt im oberen Regionalliga-Drittel
mithalten würde: "Wir sind besser besetzt als Jena und viele andere."
Für Marcel Rozgonyi und Maik Franz interessieren sich bereits Bundesligisten,
der Trainer macht sich keine Illusionen, alle Spieler halten zu können:
"Wir planen auf einigen Positionen schon Verstärkungen."
Der teure Kader verdammt indes zum Aufstieg - sonst gehen die Lichter aus. "Noch
ein Jahr Oberliga wäre tödlich für uns, weil finanziell nicht
zu verkraften", meint der Coach. Schon dreimal hat er den potenziellen
Relegations-Partner BFC Dynamo beobachtet. "Ein starker Gegner, die Chancen
stehen 50:50." Die auf den Staffelsieg sogar bei 90:10. Schon Sonnabend
in Leipzig gedenkt Vogel alles klar zu machen: "Wir gewinnen 2:1."
Steffen Enigk
Unruhe vor Leipzig-Hit - Verhandlungen um Rozgonyi ergebnislos abgebrochen
Am kommenden Sonnabend (14 Uhr) muss Oberliga-Spitzenreiter 1. FC Magdeburg bei Verfolger VfB Leipzig ran. Doch ob sich alle Club-Kicker mit der nötigen Konzentration auf dieses Gipfeltreffen vorbereiten können, erscheint zumindest fraglich. Neben den Wechselabsichten von Maik Franz (19) zum VfL Wolfsburg bahnt sich mächtig Zoff um den zweiten Manndecker Marcel Rozgonyi (25) an, für den sich Schalke 04 interessiert.
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Zu Ablöse-Verhandlungen für Rozgonyi, der noch eine Option
für eine Saison beim FCM besitzt, trafen sich gestern um 14 Uhr im Parkhotel
Herrenkrug Schalke-Manager Rudi Assauer auf der einen sowie FCM-Vize-Präsident
Matthias Schering und Jürgen Görlitz vom FCM-Management auf der anderen
Seite. Es kam allerdings zu keiner Einigung. Im Gegenteil: Assauer verließ
nach kurzer Zeit verärgert das Hotel und fuhr zurück nach Gelsenkirchen.
Als Präsident Lutz Trümper, wegen einer Wahlveranstaltung zunächst
verhindert, gegen 15 Uhr eintraf, war Assauer bereits wieder weg. Grund: Die
finanziellen Vorstellungen beider Vereine lagen weit auseinander. Zu weit. Nach
Volksstimme-Informationen hatte Assauer 300000 Mark geboten, der Club 850000
Mark verlangt. Trümper fand deutliche Worte: "Ich sehe die ganze Angelegenheit
sehr gelassen. Schalke will ihn verpflichten, also müssen sie sich bewegen.
Wir haben Zeit. Herr Assauer denkt wohl, wir im Osten können froh sein,
überhaupt so viel Geld zu bekommen. Aber wir verkaufen den Spieler nicht
unter Wert. Und wenn jemand meint, er kann uns unter dem Motto ,friss oder stirb'
unter Druck setzen, läuft schon gar nichts." Ein Problem aber bleibt
für den FCM ganz gewiss: Der Spieler selber ist verärgert und nicht
frei im Kopf. Trümper bestätigte das bereits: "Marcel Rozgonyi
hat mich kurz danach angerufen und mir vorgeworfen, der Verein wolle sich auf
seine Kosten sanieren." Der Club-Chef betonte, dass man dem vom FSV Hoyerswerda
gekommenen Talent, das besonders im DFB-Pokal mit tollen Leistungen gegen diverse
Bundesliga-Topstürmer nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht hatte, keine
Steine in den Weg legen wolle. Trümper: "Aber solche Gespräche
mit anderen Vereinen sind doch immer auch eine Art Pokerspiel. Man tauscht die
Zahlen aus und einigt sich später irgendwo in der Mitte." Mit dem
vom VfL Wolfsburg umworbenen Maik Franz, der bis gestern am Länderturnier
in Duisburg teilgenommen hat, will Trümper am Freitag noch einmal reden.
Unterschrieben, so bekräftigte der 19-Jährige, dessen Kontrakt ausläuft
und der somit ablösefrei wäre, sei nach wie vor nichts. Der Dritte
im Bunde, um den es in jüngster Vergangenheit viele Gespräche und
Spekulationen gab, ist Josef Ivanovic. Nachdem zunächst alle Beteiligten
davon ausgegangen waren, dass der Stürmer die Magdeburger zum Saisonende
verlässt, will sich Trainer Eberhard Vogel nun doch nicht von ihm trennen,
setzt sich sogar für einen neuen Zwei-Jahresvertrag ein. "Er hat bislang
eine Riesen-Rückrunde gespielt. Gute Leute muss man halten", so der
58-jährige Chefcoach. Den möglichen Verlust seiner beiden Manndecker
bedauert Vogel im Übrigen sehr. "Wir sind ein Ausbildungsbetrieb für
die Bundesliga. Das ist zwar schlimm, aber nicht zu ändern. So läuft
das Geschäft. Ich würde es als Spieler genauso machen, nur als Trainer
sieht man die Dinge halt anders. Selbst meine väterlichen Ratschläge
werden da wohl nicht helfen." Vogel geht zwar davon aus, dass die Verlockungen
der Bundesliga seine beiden Defensivspezialisten nicht zu sehr belasten. Doch
mit ihren mäßigen Leistungen in jüngster Vergangenheit deuteten
sie schon an, dass die Sache keineswegs spurlos an ihnen vorübergeht.
Leipziger Volkszeitung vom 25.04.
Heimsieg - Spannung bleibt
VfB empfängt am Sonnabend Oberliga-Spitzenreiter FCM
Leipzig. Vier Tage vor dem Duell gegen den Oberliga-Tabellenführer
Magdeburg herrschte gestern beim Training in Probstheida so etwas wie die Ruhe
vor dem Sturm. "Zwischenzeitlich schienen wir zwar weg vom Fenster, aber
da der Spitzenreiter in Hoyerswerda uns gegenüber zwei von seinen sechs
Punkten Vorsprung eingebüßt hat, bleibt es spannend", zeigte
sich VfB-Coach Achim Steffens optimistisch. "Wenn wir am Sonnabend gegen
den FCM gewinnen, sind wir mit nur einem Punkt Rückstand wieder in aller
Munde. Wenn es uns nicht gäbe, wäre es doch wirklich langweilig, dann
hätten die Magdeburger schon 16 Punkte Vorsprung vor Zwickau", fügte
er schmunzelnd hinzu. Allerdings hat der VfB-Trainer momentan noch einige Verletzungssorgen.
Holm Pinder laboriert an einem Muskelfaserriss und fällt am Sonnabend (Anstoß
14 Uhr) definitiv aus. Mit leichteren Blessuren plagen sich noch Kapitän
Heiko Brestrich, Kai Metzner, Nico Knaubel und Nico Kanitz herum. Bei allen
vier Spielern ist jedoch Aussicht auf Genesung bis zum Wochenende. "Der
Kartenvorverkauf für das Heimspiel gegen den FCM ist sehr gut angelaufen",
so Sportdirektor Peter Gießner. In der VfB-Geschäftsstelle wurden
bis gestern schon über 600 Tickets und in Magdeburg fast die gleiche Anzahl
verkauft.
Das Restprogramm beider Teams:
VfB: Nordhausen (A/6.5.),Grimma (H/13.5.), VfLHalle (A/20.5.), Dessau (H/27.5.).
FCM: Dresden-N. (H), Riesa (A), Zwickau (H), Zittau (A).
(H=Heimspiel, A=Auswärtsspiel).
Gestern Abend absolvierte der VfB einen Test beim Landesligisten Bornaer SV,
den die Leipziger durch Tore von Mario Weiß (2), Krznaric, Hans-Jürgen
Weiß, Gunkel und Kipping mit 6:0 (2:0) gewannen.
Reinhardt Sojka
FCM-Meistertrainer
wurde 80 - Jubilar Krügel:
"Fußball ist zuallererst Arbeit"
Von Rudi Bartlitz
Magdeburg - Wenn er seine Mannschaft besonders motivieren wollte, konnte es
schon passieren, dass er das Bild eines Tigers aus der Zeitung schnitt und es
in der Kabine an die Wand klebte. Jahrzehnte bevor die großen Motivationskünstler
der Bundesliga ihren Teams Adler präsentierten oder sie über Glasscherben
laufen ließen, beherrschte Magdeburgs Fußball-Meistertrainer Heinz
Krügel dieses Gewerbe.
Episoden wie diese machten gestern beim Empfang zum 80. Geburtstag Krügels
die Runde. Lutz Trümper, Präsident des 1. FCM, würdigte ihn als
eine der herausragenden Sportpersönlichkeiten der Stadt, der auch zu DDR-Zeiten
"mit seiner Meinung nicht hinterm Berg gehalten hat" und dafür
Repressalien hinnehmen musste.
Der Jubilar gab sich kämpferisch wie eh und je. "Der heutige Fußball
gefällt mir gar nicht. Früher waren die Spieler technisch besser.
So schlecht können die KJS wohl doch nicht gewesen sein." Und auch
die Profis bekamen ihr Fett weg: "Fußball ist zuallererst Arbeit.
So wie ich von einem Maurer oder Schmied ordentliche Arbeit verlange, tue ich
dies auch bei einem Profi." Die Teams hätten zurzeit zu viele Ausländer
in ihren Reihen, monierte Krügel. "Wo bleiben die Deutschen? Deshalb
ist auch die Nationalmannschaft so schwach. Wer hat denn heute noch Angst vor
uns?"
NOFV-Präsident Hans-Georg Moldenhauer, der einst sechs Jahre unter Krügel
trainierte, ist des Lobes voll über den Jubilar: "Er vereinte schon
damals alle Eigenschaften, die heute von einem Spitzen-Trainer gefordert werden:
Er war ein hervorragender Psychologe und Motivator. Wenn er 30 Jahre jünger
wäre, könnte er heute jede Bundesliga-Mannschaft betreuen."
Ganz Fußball-Deutschland schaut am Wochenende nach Magdeburg
37. DFB-Bundestag in der Elbestadt
Wenn schon nicht die gesamte Fußball-Welt,
zumindest ganz Fußball-Deutschland schaut an diesem Wochenende nach Magdeburg:
Am Freitag und Sonnabend tagt in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt der 37. Ordentliche
Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Zum ersten Mal tritt das
höchste DFB-Gremium übrigens in den neuen Bundesländern zusammen.
Von Rudi Bartlitz
Magdeburg. Der Bundestag des mit 6,3 Millionen Mitgliedern größten
Einzelsportverbandes der Welt steht unter dem ebenso harmlosen wie Harmonie
versprechenden Motto "Neue Wege - gemeinsam Ziele". Dahinter verbirgt
sich aber enormer Zündstoff. Auch wenn Kritiker im DFB es bestreiten: Ein
Auseinanderbrechen in Amateur- und Profiverband hätte dem Fußball
in Deutschland unermesslichen Schaden zugefügt. Dass es gelang, diesen
Bruch zu verhindern, darf sich die gegenwärtige DFB-Spitze durchaus als
Erfolg an den Hut heften. Auch wenn der Preis dafür ziemlich hoch ist.
Denn der neue Ligaverband gibt den Profis künftig eine weit größere
Eigenständigkeit als bisher. Und damit auch mehr Einfluss. Nun können
die Bundesligisten ihre Angelegenheiten im Ligaverband unter dem Dach des DFB
weitgehend selbst regeln. Und dabei geht es in erster Linie um die Vermarktung
der "Marke Bundesliga". Nicht auszuschließen ist, dass die 36
Profi-Vereine am Ende ein eigenes Liga-Fernsehen aufbauen und damit unmittelbar
an der wichtigsten Geldquelle für den Sport Platz nehmen.
Im Magdeburger Maritim-Hotel, wo am Sonnabend die Plenartagung der 256 Delegierten
stattfindet , soll die seit drei Jahren in Arbeit befindliche umfassende Strukturreform
des Verbandes endgültig in trockene Tücher gebracht werden. Damit
trägt der DFB, der im vergangenen Jahr an seiner Geburtsstätte Leipzig
sein 100-jähriges Jubiläum feierte, eine Annahme zu Grabe, die seit
Gründung der Bundesliga im Jahr 1963 mehr und mehr zur Illusion verkam:
die Interessengleichheit zwischen wenigen Profiklubs und Zehntausenden kleiner
Amateurvereine. Rund 800 Gäste werden in Magdeburg erwartet. Neben der
Neuwahl des Präsidiums und der Behandlung von 58 Anträgen (u.a. 2.
Frauen-Bundesliga, Abstieg für Insolvenz-Vereine, beschleunigte Verfahren
vor dem DFB-Sportgericht, neue Trainerordnung) sollen auch die sportlichen Großtaten
der Vergangenheit gewürdigt werden. So wird Rekord-Nationalspieler Lothar
Matthäus zum vierten Ehrenspielführer nach Fritz Walter, Uwe Seeler
und Franz Beckenbauer ernannt. Eine knappe halbe Million Mark lässt sich
der DFB den Bundestag kosten, 150000 Mark teilen sich Land und der Fußball-Verband
Sachsen-Anhalts für einen Abend-Empfang.
Auch die einstigen Erfolge der Gastgeber werden nicht vergessen. So wird mit
Heinz Krügel beim Bundestag jener Mann geehrt, der 1974 den 1. FC Magdeburg
zum einzigen Europapokalsieg eines DDR-Clubs geführt hatte. Erster Höhepunkt
des Bundestages wird am Freitagnachmittag ein Festakt im Theater der Landeshauptstadt
sein, bei der auch Bundeskanzler Gerhard Schröder das Wort ergreifen soll.
Zum Festakt werden auch Fifa-Chef Sepp Blatter und Uefa-Präsident Lennart
Johansson erwartet. Dem voraus gehen morgen Sitzungen von Präsidium, Vorstand
und Ligaverband. Emotionaler Höhepunkt des Festaktes wird zweifellos die
Verabschiedung des bisherigen DFB-Präsidenten Egidius Braun (76). "Pater
Braun", wie er wegen seinen zuweilen pastoralen Art und seines sozialen
Engagements genannt wird, gibt wegen einer schweren Erkrankung (Sprachstörungen
nach einer Bypass-Operation) nach neun Jahren an der DFB-Spitze das Präsidentenamt
in die Hände von Gerhard Mayer-Vorfelder. Die Delegierten wollen Braun
zum Ehrenpräsidenten wählen. Mayer-Vorfelder ist einziger Kandidat
für das auch trotz eingeschränkter Machtfülle wohl einflussreichste
Amt im deutschen Sport. Ob der 68-jährige Politiker aus Baden-Württemberg
und langjährige Liga-Chef der richtige Mann für Deutschland Vorzeige-Verband
Nummer eins ist, muss sicher die Zukunft erweisen. Er sehe die anstehenden Veränderungen
durch die Installation des Ligaverbandes als Stärkung des Fußballs
an, sagt er. Darin stecke eine große Chance, diesen Sport weiter zu entwickeln.
Zu seinen Hauptaufgaben im neuen Amt ("Es ist der letzte Höhepunkt
meines Lebensweges") erklärte Mayer-Vorfelder neben der Organisation
der WM 2006 eine Ausweitung der steuerlichen Förderung von Ehrenämtern
und die Nachwuchsförderung. Außerdem setzte sich der Ex-Chef des
VfB Stuttgart für eine Beibehaltung der geltenden Ausländer-Regelung
in der 2. Liga und eine Gehaltsbegrenzung für Fußball-Profis ein.
Erfolgstrainer Heinz Krügel wird heute 80
Sein Herz hängt noch immer am 1. FCM
Von Hans-Joachim Malli
Magdeburg - "Das gab's nur einmal, das kommt bald wieder", wünscht
sich Heinz Krügel doppelsinnig zu seinem heutigen 80. Geburtstag. Wenn
der Fußball-Lehrer heute in der Sportsbar "The Fan" in der Magdeburger
Leiterstraße seinen Ehrentag feiert, blickt er voller Wehmut auf die großen
Erfolge, die er mit dem 1. FC Magdeburg errungen hat, zurück. Und er wünscht
sich nichts sehnlicher, als dass die Blau-Weißen in nicht allzu ferner
Zeit wieder eine bessere Rolle spielen.
Mit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger 1974, den DDR-Meisterschaften
1972, 1974 und 1975 sowie den FDGB-Pokalerfolgen erlebte der gebürtige
Sachse in der ersten Hälfte der siebziger Jahre seine Sternstunden als
Fußballtrainer. 1976 aber auch den Sturz in die Bedeutungslosigkeit, als
ihn die verantwortlichen Fußballfunktionäre in die Wüste schickten,
weil seine Trainingsmethoden bei den Genossen in Berlin nicht gut angesehen
waren. So wurde der Erfolgscoach, dem nach dem EC-Gewinn lukrative Angebote
aus dem Westen vorlagen, der aber sechs Wochen nach dem Triumph von Rotterdam
wegen angeblicher Fluchtgefahr nicht zur WM-Endrunde nach Hamburg fahren durfte,
zum Objektleiter bei der BSG Motor Mitte degradiert, wo er nebenbei noch deren
Bezirksliga-Kicker trainierte. Tiefer konnte der einstige DDR-Auswahltrainer
(1959-61) nicht fallen, und das grämte den streitbaren Geist ("Ich
wollte meine Fußballer nicht zu Marathonläufern machen, so wie man
Marathonläufer nicht zu Fußballern machen kann") bis zu seiner
Rehabilitierung durch den NOFV Anfang der neunziger Jahre. Seine spätere
Beratertätigkeit konnte den Sturz des FCM in die Bedeutungslosigkeit zwar
nicht stoppen, doch mittlerweile findet der rüstige Pensionär wieder
Freude am Spiel der Magdeburger, fragte sich am Sonntag nach dem 9:1 gegen Dessau
aber auch, wie man dort das Hinspiel verlieren konnte. Entspannung findet Krügel
in seinem Bungalow in Plötzky, freut sich mit Gattin Else, wenn Tochter
Brigitte und Enkel Rene (17) dort zu Besuch vorbeischauen. Jetzt holt der Jubilar
auch wieder seinen alten Lada aus dem Winterschlaf. Denn nur von Mai bis Oktober,
wenn alles grünt und blüht, nutzt er sein Auto für die wöchentlichen
Fahrten zur Datsche. "Der sieht aus wie neu und hat erst 60000 km runter.
In St. Petersburg wäre das ein Regierungsauto", so der Trainer, der
heute statt Blumen lieber Geld für den FCM-Nachwuchs haben möchte.
Oberliga-Spitzenreiter feiert gegen Anhalt Dessau mit 9:1 höchsten Saisonsieg
FCM knackt 100-Tore-Marke
Magdeburg - Der VfB Leipzig legte am Nachmittag mit einem 3:0
in Cottbus vor, der 1. FC Magdeburg zog am Abend - die Fußball-Oberligapartie
war wegen des Handball-Europapokal-Finales des SCM auf 17.30 Uhr verlegt worden
- mit einem 9:1 (6:0) über Anhalt Dessau nach. Für die Elbestädter
war dieser höchste Saisonerfolg die richtige Einstimmung auf das Gipfeltreffen
zwischen beiden Spitzenteams am kommenden Sonnabend (14 Uhr) in Leipzig.
Dabei sah es zunächst überhaupt nicht nach einem Kantersieg (Torverhältnis
nunmehr 103:24) aus. Viele Fehler, Ballverluste und Missverständnisse kennzeichneten
die Aktionen der Club-Akteure, die sich sogar im vereinseigenen Stadionheft
harte Kritik gefallen lassen mussten. Im Rückblick auf das 2:2 in Hoyerswerda
hieß es u.a., "dass uns Beamtenfussball und Alibiaktionen jetzt nicht
mehr weiterbringen". Doch nach 14 Minuten war alles
vergessen. Der erste gute Angriff führte prompt zum 1:0. Schmidt hatte
sich vorn prima in Szene gesetzt, und sein Zuspiel schob Papic, der sogar noch
Anhalt-Keeper Spielau aussteigen ließ, ins lange Eck. Als wenig später
Maslej per Kopf nach Franz-Flanke (17.) und Ivanovic (19.) aus kurzer Distanz
nach Eingabe von Papic auf 3:0 erhöhten, war bereits eine Vorentscheidung
gefallen. Doch das muntere Toreschießen ging noch vor dem Seitenwechsel
munter weiter. Zunächst traf erneut Ivanovic mit einem unhaltbar abgefälschten
Kopfball (25.), dann war es erneut Papic, der nach misslungener Rückgabe
zum 5:0 vollendete. Die Dessauer Abwehr in dieser Phase ein Torso, offen wie
ein Scheunentor. Kurz vor dem Wechsel blieb es Kapitän
Schmidt vorbehalten, mit einem sicher. verwandelten Elfmeter (Foul an Maslej)
das 100. Saisontor für den Club zu markieren. Nach
der Pause schaltete der FCM einen Gang zurück, ließ sich aber auf
seinem Weg zum höchsten Sieg nicht aufhalten. Papic gelang nach 63 Minuten
sein drittes Tor, nachdem zuvor Anhalt-Torjäger Dreyer einen an ihm selbst
verursachten Foulelfmeter nur an den Innenpfosten gesetzt hatte. Zwar kamen
die hoffnungslos überforderten Gäste - im Hinspiel noch sensationeller
2:1-Gewinner - verdientermaßen zum Ehrentor (Schwarzer vollendete im zweiten
Versuch nach einem bösen Patzer von Franz), doch in der Schlussphase schraubte
der Tabellenführer das Ergebnis noch auf sage und schreibe 9:1 (Papic mit
Treffer Nummer vier und Franz hießen die Schützen). Trainer Vogels
Kommentar nach der Begegnung: "Wir brauchten rund zehn Minuten, um unser
Spiel zu finden. Bis dahin gab es viele Fehler und Unruhe. Nach der Pause war
es das schwierigste, weiter anzugreifen." Und zum Verzicht auf Ofodile
meinte der 58-Jährige: "Ich hoffe, dass er bis Samstag wieder klar
im Kopf wird ..."
Woithas Freistoßtraining zahlt sich aus
Cracau (fw). Im vorgezogenen Punktspiel der Fußball-Verbandsliga
gewann die Reserve des l. FC Magdeburg bei Eintracht Kothen verdient mit 3:1Toren.
Die Treffer für den FCM erzielten Stephan Schulz (8.), Dennis Fuchs (68.)
und Benny Woitha (76.). Auch der zwischenzeitliche Ausgleich durch Christian
Prest erzielte ein Magdeburger. Von Beginn an setzten die Spieler um Kapitän
Thomas Knorr die Marschroute des Trainers in die Tat um. Erste Chancen von Pippi"
Neumann (2.) und Dennis Fuchs (3.) gingen aber am Tor vorbei oder Torhüter
Bartelt konnte halten. In der 8. Minute hatte er jedoch keine Chance, als nach
einem Freistoss von Timm Kreibich der Ball vom Kopf des kampfstarken Schulz
im Dreiangel landete. Benny' Woitha (12.) und erneut Kreibich (18.) hatten weitere
gute Chancen. Doch beide scheiterten am guten Köthener Keeper. Von der
stark abstiegsbedrohten Heimmannschaft kam aber nicht soviel produktives heraus,
so das die Blau-Weißen weiter in der Daueroffensiv lagen. Kurz vor der
Halbzeit noch zwei Riesenchancen für den Club. Zuerst tauchte Woitha frei
im Strafraum auf, doch der Ball versprang ihm auf dem holprigen Platz. Fast
mit dem Pausenpfiff hätte Fuchs das 2:0 erzielt, doch sein Schuss wurde
auf der Linie abgewehrt. Mit dem starken Wind im Rücken wurde Köthen
mit Beginn der 2.Halbzeit stärker und erspielte sich einige Chancen. Kurios
das Spiel in der 61. Minute, als nach Eckball Torhüter Becker d'en Ball
wegfausten wollte, doch Prest traf und der Ball von dessen Kopf ins Tor rollte.
Jetzt wogte das Spiel hin und her. Die Blau-Weißen waren nicht geschockt,
denn bereits im Gegenzug legte Neumann nach Solo für Fuchs auf, doch der
schoss knapp daneben. Im Gegenzug rettete Becker mit toller Parade gegen Schönitz.
Dann der schönste Angriff der Magdeburger. Kreibich spielte auf außen
Hartmann an, der sich bis zur Grundlinie durchsetzte und präzise in den
Strafraum auf Fuchs flankte, der zum 2:1 traf. In der 70. Minute war Naumann
nach Anspiel von Schulz frei durch, doch sein Schuss ging daneben. Dann die
Erlösung, als Woitha einen Freistoss aus 20 Metern im Tor zum entscheidenden
3:1 versenkte.
Mit Maslej wieder mehr Druck im Angriff
Von Klaus Kahmann
Magdeburg - Nach den ersten Punktverlusten in der Rückrunde beim Nachholspiel
am Donnerstag in Hoyerswerda wollen sich die Oberliga-Fußballer des 1.
FC Magdeburg am Sonntag (Anpfiff im Ernst-Grube-Stadion 17.30 Uhr) daheim gegen
die Kicker vom FC Anhalt Dessau schadlos halten. Dabei
haben die Magdeburger ohnehin mit den Muldestädtern noch ein Hühnchen
zu rupfen. Nachdem die FCM-Kicker das Kunststück vollbrachten, den hochfavorisierten
FC Bayern München im Pokal aus dem Rennen zu werfen, mussten sie - nun
selber Favorit - in Dessau eine schmerzliche 1:2-Niederlage hinnehmen. Dabei
hatte alles mit der 1:0-Führung durch Zani gut angefangen, doch Dreyer
zog mit seinen Treffern in der 48. und 90. Minute den Magdeburgern den Zahn.Um
sich für die Hinspiel-Niederlage in Dessau zu revanchieren muss der FCM
aber gegenüber dem Spiel in Hoyerswerda noch einiges zulegen - vor allem,
was die Präzision beim Zuspiel und beim Torschuss betrifft. "Nach
der Standpauke in der Pause hat meine Mannnschaft in Hoyerswerda weit engagierter
nach vorn gespielt und hinten mehr Sicherheit gezeigt. Das erwarte ich am Sonntag
von Anfang an gegen die Dessauer", richtete Eberhard Vogel, der Trainer
des 1. FC Magdeburg, wenige Minuten nach dem Schlusspfiff in Hoyerswerda den
Blick schon nach vorn. "Im eigenen Stadion setze ich darauf, dass meine
Mannschaft den Gegner von Anfang an so beherrscht, wie das in Hoyerswerda in
den letzten 20 Minuten der Fall war", forderte der Coach von seinen Spielern.Ob
der nach einer Trainingsverletzung in Hoyerswerda fehlende Adolphus Ofodile
am Sonntag wieder dabei ist, muss sich nach dem heutigen Abschlusstraining entscheiden.
Ähnlich sieht es bei Petr Maslej aus, der nach seiner Einwechslung in Hoyerswerda
für Druck sorgte. "Wenn er es sich zutraut, möchte ich Petr nach
dieser Leistung gegen Dessau nun von Anfang an einsetzen", hofft Vogel
auf die volle Genesung Maslejs.
1. FC Magdeburg rettet nach 0:2-Rückstand noch einen Punkt
Von Klaus Kahmann
Hoyerswerda - Mit ihrem 2:2 (0:1) im Nachholspiel beim FSV Hoyerswerda beendeten
die Oberliga-Fußballer des 1. FC Magdeburg gestern Abend ihre Siegesserie
in der Rückrunde und ließen den VfB Leipzig im Kampf um den Aufstieg
Boden gutmachen - Dobry (43.) und Strauß (66.) erzielten die Tore für
die Lausitzer, Maslej (72.) und Ivanvic (83.) trafen im Endspurt für den
Club. Schwer erkämpftes Remis beim FSV Hoyerswerda
Die Hausherren ließen gleich zu Beginn aufhorchen, als sie durch Dobry
FCM-Keeper Dreszer zu einer Glanzparade zwangen. Nach dem Anfangsdruck der Gastgeber
bestimmte der FCM mehr und mehr das Geschehen. In der 27. und 28. Minute hatten
Golombek und Hannemann jeweils das 1:0 auf dem Fuß, doch ihre Bälle
verfehlten das Ziel. Eine knappe Viertelstunde später wurde ein scharfer
Schuss von Holz in letzter Sekunde von der Linie des FSV-Tores gekratzt. Dass
der FCM all diese Chancen ausließ, wurde Ende der ersten Halbzeit noch
bitter bestraft. Nach einem Freistoß erzielte Dobry den viel umjubelten
Führungstreffer der Platzherren. Im Gegenzug wäre der FCM fast zum
1:1 gekommen, doch Zeiß im FSV-Gehäuse war auf der Hut und sicherte
den knappen Vorsprung. In der zweiten Halbzeit erhöhte der FCM den Druck,
musste aber zunächst durch einen Heber von Strauß das 0:2 hinnehmen.
In einem fulminanten Endspurt kam man dann aber doch noch zum Ausgleich. Erst
traf Maslej aus spitzem Winkel, dann versenkte Ivanovic das Leder nach einem
Freistoß aus dem Gewühl heraus im FSV-Netz. Kapitän Bodo Schmidt
meinte: "Ein Sieg wäre heute für uns nicht verdient gewesen.
In der ersten Halbzeit waren wir ähnlich schlecht wie beim VfL Halle. Auch
wenn wir hier Punkte eingebüßt haben, ist das kein Grund, die Flinte
ins Korn zu werfen. Im Gegenteil. Die zweite Halbzeit hat gezeigt, dass wir
besser spielen können." Übrigens: Manndecker Maik Franz meinte
auf die Frage, ob er zum VfL Wolfsburg (Drei-Jahres-Vertrag) wechselt: "Es
ist im Gespräch, aber so lange beide Seiten nicht unterschrieben haben,
sage ich dazu nichts."
Fußball-Verbandsliga: Rangelei um Tabellenrang sechs
Von Hans-Joachim Malli
Cracau - Frank Windelband, Trainer der zweiten Mannschaft des 1. FC Magdeburg,
wäre froh, wenn die Saison in der Fußball-Verbandsliga jetzt vorbei
wäre - Dann hätte er nämlich den angestrebten sechsten Platz
sicher. Da aber noch sieben Punkterunden anstehen, gilt es, den punktgleichen
Haldensleber SC (38 Zähler) und Neuling VfB Halberstadt (37) auf Distanz
zu halten. "Mit Haldensleben und Halberstadt duellieren wir uns um Platz
sechs", ist sich Windelband sicher. Am morgigen Sonnabend treten die Windelband-Schützlinge
beim Mitaufsteiger Eintracht Köthen an. Die Partie wird vorgezogen, weil
mit Schulz, Neumann, Uffrecht, Woitha, Buchholz und Hartmann in der nächsten
Woche gleich sechs FCM-Aktive mit der U-19-Auswahl zum Länderpokalturnier
in Duisburg weilen. Zum Clubkontingent an der Wedau gehören weiterhin Maik
Franz sowie die A-Junioren Rasche und Wiegel. An eine Wiederholung des klaren
6:0-Hinspielerfolgs wagt Windelband gar nicht zu denken. Zum einen benötigen
die sich längst noch nicht im sicheren Hafen befindlichen Gastgeber jeden
Punkt, zum anderen plagen den FCM-Coach wieder einige Personalsorgen. Kapitän
Nico Dürstel kann aus beruflichen Gründen die nächsten vier Auswärtsspiele
nicht mitmachen, Sebastian Prosovski ist gesperrt. "Da ich noch nicht weiß,
wer im Kader der Ersten stehen wird (zuletzt waren es Scholze und Prest), wird
wohl Dennis Fuchs wieder Libero spielen und Stephan Schulz von Beginn an dabei
sein", so Windelband, der hofft, dass seine Auswahlspieler ohne Blessuren
bleiben.
Mit kleinen Schritten zum großen Ziel Stadion-Neubau
Die Pläne zum Umbau des Ernst-Grube-Stadion
nehmen Konturen an. Zwar werden die Bauarbeiten planmäßig frühestens
im nächsten Jahr beginnen, doch eine weitere verwaltungstechnische Entscheidung
fiel am Dienstagabend.
Das Betreiberkonzept wurde durch die Beigeordnetenrunde bestätigt und in
die Ausschüsse für Bildung/Schule/Sport; Finanzen und Bau verwiesen,
wo es am 26. April beraten wird. Dort soll auch die bestätigte Vorplanung
behandelt werden, wenn sie denn am kommenden Dienstag durch die OB-Runde gegangen
ist. "Wir sind auf gutem Weg, der verwaltungsinterne Abgleich ist erfolgt",
so der Sport-Beigeordnete Rüdiger Koch.
Gegen Hoyerswerda mit drei Spitzen?
Von Klaus Kahmann
Magdeburg - Mit einem Sieg beim FSV Hoyerswerda wollen die Oberliga-Fußballer
des 1. FC Magdeburg am morgigen Donnerstag (Anpfiff 18 Uhr) ihr letztes Nachholspiel
in der Staffel Süd absolvieren - Der erste Termin musste wegen eines Schnee-Einbruchs
verschoben werden. Auf die Regen- und Schneefälle über Ostern angesprochen,
meinte FCM-Trainer Eberhard Vogel: "Ich denke, dass wir diesmal spielen
werden. Der Platz verträgt einiges." Der Magdeburger Coach setzt natürlich
voll auf einen Erfolg: "Wenn wir dort gewinnen, dann sind wir so gut wie
durch, haben den Staffel-Sieg fast sicher in der Tasche. Denn die anderen Spiele
müssten wir mit unserem Vorsprung durchziehen können", misst
der Trainer der morgigen Begegnung besondere Bedeutung zu. Dabei weiß
Vogel durchaus, dass seine ehemalige Mannschaft darauf brennt, dem Team des
Ex-Trainers eins auszuwischen. "Die haben ja vor Saisonbeginn zwei tschechische
Erstligaleute dazugeholt. Die Mannschaft ist nicht schlechter als im Vorjahr
und jederzeit für eine Überraschung gut. Schließlich haben sie
in Riesa gewonnen und auch gegen Zittau Erfolg gehabt", warnt Vogel davor,
das Spiel als Selbstläufer zu betrachten. Vogel setzt darauf, dass er mit
dem Wiedereinsatz von Petr Maslej und David Mydlo weitere Variations-Möglichkeiten
vor allem im Angriff bekommt. "Eventuell spielen wir mit drei Spitzen.
Aber da muss ich erst noch sehen, wie es mit Maslej und Mydlo im Training läuft,
schließlich gab es da ja doch längere Ausfälle", will sich
der Coach noch nicht festlegen. Einen festen Platz in der Deckung hat bei den
Magdeburgern Maik Franz. Das "Eigengewächs" trägt sich mit
Abwanderungsgedanken (Volksstimme berichtete) in höhere Spielklassen. Doch
die für gestern oder heute angekündigte Entscheidung (HSV und Hansa
Rostock sind u.a. im Gespräch) zögert sich noch hinaus. "Aber
in dieser Woche sollen die Würfel fallen", meinte der 19-jährige
Abwehrspieler, dessen Berater Jörg Neubauer gestern keine Auskunft über
den möglichen neuen Verein geben wollte.
Mitteldeutsche vom 17.04. (www.mz-web.de)
Für Vogel Relegation in Sicht
Magdeburgs Trainer beobachtet schon BFC
Halle/MZ/kb. "Wir können uns zwar keineswegs zurücklehnen, aber bei nun sechs Punkten Vorsprung gegenüber dem VfB Leipzig besitzen wir eine ordentliche Ausgangsposition", meinte der Magdeburger Coach nach dem aus Sicht der Elbestädter erfolgreichen Oster-Spieltag. Während die "Vogel-Schar" selbst zu einem 2:1-Erfolg beim VfL Halle 96 kam, erreichte der Verfolger aus der Messestadt gegen den VFC Plauen nur ein 1:1-Unentschieden, worauf VfB-Trainer Achim Steffens konstatieren musste: "Wenn kein Wunder mehr passiert, ist der 1. FC Magdeburg damit durch." Ein solches war in dem aus "Sicherheitsgründen" ins hallesche Kurt-Wabbel-Stadion verlegten Match durchaus möglich. VfL-Trainer Werner Voigt hatte seiner Mannschaft eine Kontertaktik verordnet, die den Elbestädtern überhaupt nicht schmeckte. Sie liefen sich auf dem kombinationsfeindlichen, weil überaus holprigen Boden immer wieder in der halleschen Abwehr fest, aus der die Platzherren schnelle Gegenstöße inszenierten und durch einen Heber von Regisseur Gumprecht (25.) aus fast 40 Metern ins leere Tor verdient in Führung gingen. Nach einem weiteren Konter versäumte es Trautmann freistehend, den Pausen-Vorsprung zu erhöhen. Ein glücklicher Elfmeter (Schmidt/47.) gleich nach Wiederanpfiff, als sich Zani gegen Gumprecht schnell fallen ließ, und ein Querschläger von Stark, den Ivanovic (76.) aus Nahdistanz nutzte, brachten Magdeburg noch auf die Siegerstraße. Zittern war allerdings bis zuletzt gegen die engagiert aufspielenden 96er angesagt. Doch Wellington verstand es kurz vor Ultimo nicht, seine starke Abwehrpartie vor dem gegnerischen Tor zu krönen.
Schmidt
und Ivanovic führen den 1.FCM noch auf die Siegerstraße
Sieben Spieltage vor Ultimo hat Oberliga-Spitzenreiter 1. FC
Magdeburg seinen Vorsprung gegenüber Verfolger VfB Leipzig auf sechs Punkte
ausgebaut. Vorausgegangen war am Ostersonnabend ein knapper, aber letztlich
verdienter 2:1 (0:1)-Auswärtserfolg im Landesderby beim VfL Halle 96.
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg -Vom Hurra-Fußball und Kantersiegen wie noch in der Hinserie
sind die Elbestädter zwar derzeit weit entfernt, doch es sieht ganz danach
aus, als gäbe man sich auf der Zielgeraden keine Blöße mehr.
Zehn Spiele, zehn "Dreier" lautet die tadellose Bilanz in der Rückrunde.
Mit einer gehörigen Portion Cleverness nahm der Club auch die Hürde
in Halle. Nach mehr oder weniger enttäuschender erster Halbzeit - die Anfangsphase
wurde komplett verschlafen - und einem 0:1-Rückstand durch einen Heber
von Gumprecht (25.) leitete Kapitän Schmidt mit einem verwandelten Foulelfmeter
(Zani war gelegt worden) kurz nach Wiederanpfiff die Wende ein. Ivanovic vollstreckte
dann nach einer unübersichtlichen Situation im VfL-Strafraum eine Viertelstunde
vor Schluss aus sechs Metern zum Siegtreffer.
"Wie haben uns jetzt ein Polster geschaffen. Das ist auch nötig, denn
man kann nie wissen, was am 28. April in Leipzig so alles passiert", befand
Schmidt nach der Partie, die aus Sicherheitsgründen im Kurt-Wabbel-Stadion
stattfand. Auf die Frage, zu wieviel Prozent der FCM die Staffelmeisterschaft
nun im Sack habe, antwortete der Routinier: "Von solchen Spielereien halte
ich nicht viel. Ich glaube erst daran, wenn rein rechnerisch nichts mehr schiefgehen
kann." Keeper Miroslav Dreszer, der einen weitgehend ruhigen Nachmittag
verbrachte, pflichtete ihm bei: "Man darf sich nicht zu sicher fühlen.
Schon am Donnerstag haben wir in Hoyerswerda das nächste schwere Spiel
vor uns." Vor allem aber die überzeugende Vorstellung im zweiten Abschnitt
deutet nicht darauf hin, dass, wie es VfL-Coach Werner Voigt formulierte, der
FCM-Motor ein wenig ins Stottern geraten ist.
Übrigens: Maik Franz, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, will
sich heute oder morgen entscheiden, ob er bleibt oder eines der Erstligaangebote
(u.a. Hansa Rostock, HSV) annimmt. "Ich bin hin- und hergerissen. Die Chancen
stehen bei 50:50", so der 19-Jährige.
Im Nachholspiel des 18.Spieltages der Fußball-Verbandsliga gewann Aufsteiger 1.FC Magdeburg beim Schlusslicht 1.FC Aschersleben klar mit 3:0 (1:0) Toren. Die Treffer für die in allen Belangen überlegenen Elbestädter erzielten Stephan Schulz (32., 55.) und Benny Woitha (47.). Bereits das Hinspiel hatten die Windelband-Schützlinge klar mit 6:1 gewonnen.
Magdeburg (fw). Die Clubreserve begann engagiert. Bereits nach
drei Minuten hatte Stephan Neumann das 1:0 auf dem Fuß, doch seinen Schuss
hielt Torhüter Ohlemann stark, den abprallenden Ball verpasste Schulz.
Eine Minute später spielte sich Woitha durch, doch auch er scheiterte am
Torhüter. Aschersleben versuchte zu kontern, hatte nach einer Viertelstunde
die erste Chance zum 1:0, doch der Pfosten stand im Weg.
Das Spiel bestimmten aber die FCM-Kicker. Einzigstes Manko war der letzte, entscheidende
Pass, auch bedingt durch Unebenheiten des Platzes. So umspielte Neumann den
Torhüter, doch der Ball versprang ihm. Der nächste Knaller kam von
Christian Uffrecht (25.), den der Torhüter aber parieren konnte. Doch nach
gut einer halben Stunde endlich das 1:0. Tobias Buchholz schlug einen langen
Pass in die Spitze, den der unsichere Libero der Ascherslebener unterschätzte.
Schulz nahm den Ball auf und traf eiskalt zur Pausenführung.
In der Halbzeitpause nahm sich die Mannschaft vor, weiter so konzentriert zu
spielen und schnellstmöglich ein Tor nachzulegen. Bereits zwei Minuten
später wurde dieses Vorhaben in die Wirklichkeit umgesetzt. Woitha spielte
mit dem Gegner Doppelpass und stand plötzlich frei vor dem Tor, erzielte
das 2:0. Jetzt packte Aschersleben die Brechstange aus, doch die von Libero
Dennis Fuchs sicher organisierte Abwehr ließ nichts anbrennen.
Immer wieder vom spielstarken Neumann nach angetrieben, wurden über Woitha
und Schulz gefährliche Angriffe gefahren. Der schönste Spielzug führte
in der 55.Minute zum 3:0. Woitha setzte sich auf der rechten Seite hervorragend
durch, spielte scharf auf den mitlaufenden Schulz. Der versenkte das Leder aus
zehn Metren unhaltbar im Ascherslebner Kasten. Jetzt beherrschten die Blau-Weißen
klar das Spiel, hatten noch Chancen für weitere Tore. So köpfte Timm
Kreibich (80.) nach Flanke von Sebastian Prosovski an die Latte. Kurz vor Schluss
noch ein Schuss von Kapitän Thomas Knorr, der aber knapp neben dem Pfosten
am Tor vorbeistrich. Nach einer guten Abwehrleistung und konzentrierten Chancenverwertung
ein verdienter Sieg, der für das restliche Programm Selbstvertrauen geben
sollte. Ähnlich sah es auch Trainer Frank Windelband: "Trotzdem wichtige
Spieler wie Scholze, Prest und Dürstel fehlten, ein auch in dieser Höhe
verdienter Sieg. Kein Spieler hat den Tabellenletzten unterschätzt. Alle
Spieler haben sich in den Dienst der Mannschaft gestellt."
1. FC Magdeburg heute beim VfL Halle zu Gast
Zani: Wenn es darauf ankommt, ist auf uns Verlass
Die erste gute Nachricht für die Anhänger
des Fußball-Oberligisten 1. FC Magdeburg zu Ostern gab es bereits am Donnerstagabend.
Da kam nämlich der härteste Konkurrent der Elbestädter, der VfB
Leipzig, über ein 1:1 gegen den Dritten VFC Plauen nicht hinaus. "Nun
müssen wir aber natürlich unser Spiel beim VfL Halle 96 (heute 14
Uhr) gewinnen.
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Sonst nützt das Unentschieden der Leipziger gar nichts",
warnt FCM-Trainer Eberhard Vogel vor verfrühter Euphorie. Fakt ist: Sollte
der Spitzenreiter heute weitere drei Punkte holen, hätte man schon sechs
Zähler Vorsprung (wobei das Super-Torverhältnis von 90:20 ein weiterer
klarer Vorteil ist). Vogel, der gestern seinem Assistenten Martin Hoffmann das
Training überließ und stattdessen den möglichen Relegationsgegner
BFC Dynamo Berlin (4:0 gegen Schönberg) beobachtete, glaubt nicht daran,
dass der heutige Trip nach Halle möglicherweise zu einem Selbstgänger
wird: "Die werden keineswegs das Feld kampflos räumen. Viele Spieler
wollen sich für andere Vereine anbieten und sich deswegen entsprechend
ins Zeug legen. Aber mit den Fans im Rücken, die uns schon beim HFC sensationell
unterstützt haben, müsste es klappen." Personell will der 58-Jährige
gegenüber dem glanzlosen 2:1 vom vergangenen Sonntag gegen den SV Grimma
keine wesentlichen Änderungen vornehmen. Maslej und Mydlo stehen ohnehin
weiter nicht zur Verfügung, der formschwache Ofodile sitzt wohl vorerst
wieder auf der Ersatzbank. Bleibt die Frage, ob sich der Club nach den zuletzt
mageren Leistungen wieder steigern kann. Von einer kleinen Krise will zwar Vogel
nichts wissen ("Wieso auch? Wir haben jedes Mal gewonnen"), forderte
aber gleichzeitig seine Schützlinge unmissverständlich auf, konzentrierter
zu Werke zu gehen. An ein ähnlich emotionsgeladenes Landesderby wie beim
HFC glaubt der Coach indes weniger: "Der VfL hat nicht so viele Anhänger.
Und wenn HFC-Fans kommen sollten - die schreien eher für uns ..."
Mittelfeldakteur Armando Zani gab stellvertretend für seine Mitspieler
die Parole aus: "Wenn es darauf ankam, war in dieser Saison immer Verlass
auf uns. Und das wird auch beim VfL Halle wieder so sein."
Mitteldeutsche Zeitung vom 14.04.
Voigt will Flucht nach
vorn antreten
Glaubitz verletzt - Thiele: Sicherheitskonzept steht
Von Michael Pietsch
Halle/MZ. VfL-Trainer Werner Voigt kann im Landesderby Samstag (14 Uhr / Wabbel-Stadion)
gegen den 1. FC Magdeburg nur hoffen, dass aus der guten Absicht gegen die torhungrigen
Elbestädter nicht Harakiri wird. Zu allem Unglück musste gestern Rico
Glaubitz das Abschluss-Training wegen einer Zerrung abbrechen. Voigt: "Er
kann wohl nicht spielen." Für Glaubitz soll Daniel Trautmann die linke
Seite besetzen. Markus Jeckel wird sich rechts um den Ex-Hallenser Dirk Hannemann
kümmern, während das Gespann Wellington/Grosche den FCM-Torjägern
Papic (13 Treffer) und Ofodile (11) auf den Füßen stehen soll.
Den per Auto-Karawane und mit Sonderzug anreisenden FCM-Fans "auf den Füßen"
stehen wird heute im Wabbel-Stadion ein Großaufgebot an Ordnungskräften
und Polizei. "Wir haben im Vorfeld alles getan, was möglich war und
dabei sehr gut mit dem Magdeburger Fan-Projekt kooperiert", hofft VfL-Manager
Peter Thiele, dass "die Fairneß auch auf den Rängen siegt".
Dafür sind die Fangruppen räumlich klar getrennt, wobei die FCM-Anhänger
von eigenen Ordnern betreut werden. Und um Gedränge an den Kassen zu verhindern,
werden schon im Sonderzug nach Halle Karten verkauft.
VfL: Paden - Westendorf - Wellington, Grosche - Jonekeit, Trautmann, Gumprecht,
Jeckel, Embingou - Struck, Sadlo; Reserve: Weniger; Kaschuba, Keilwerth, Bengs,
Stark, Wendt, Döring
Volksstimme vom 14.04.
Fußball-Verbandsliga
Im dritten Anlauf soll gespielt
werden
Cracau (dz). In der Fußball-Verbandsliga bestreitet Aufsteiger
1. FC Magdeburg II heute um 15 Uhr das Nachholespiel beim 1. FC Aschersleben.
Es ist der dritte Anlauf zur Austragung des Punktspieles. Bereits zwei Mal war
es auf Grund wiedrigen Wetterverhältnissen in Aschersleben zum abgesagt
worden. Club-Trainer Frank Windelband hat bis auf drei Ausnahmen den gleichen
Kader zusammen, der am vergangenen Spieltag zu Hause gegen den TSV Völpke
1:1 Unentschieden spielte. Kapitän Nico Dürstel wird in Aschersleben
auf Grund seiner fünften Gelben Karte fehlen. Hinter dem Einsatz von Christian
Prest steht auf Grund einer Verletzung noch ein Fragezeichen. Sollte er spielen
können "wird er aber wohl mit der ersten Mannschaft nach Halle fahren",
so Windelband. Dafür hat Stephan Schulz seine Strafe abgesessen, ist wieder
einsatzfähig. Windelband fordert von seiner Elf unbedingt einen Sieg gegen
den Tabellenletzten, der sich "wohl schon aufgegeben hat." Bereits
das Hinspiel gewannen die Magdeburger zum Auftakt der Saison klar und deutlich
mit 6:1.
Der Mann mit dem Torriecher wird morgen 50 Jahre alt
Von Hans-Joachim Malli
Magdeburg. Mit Ex-Torjäger Joachim Streich feiert am morgigen Freitag ein
Fußballer seinen 50.Geburtstag, dessen Karriere in mehrerlei Hinsicht
ungewöhnlich war. In seiner Wahlheimat Möckern - hier wohnt der Jubilar
seit 1993 mit seiner Gattin Marita - wird morgen so mancher Wegbegleiter aus
seiner aktiven Zeit als Oberliga- und Auswahlspieler sowie später als Trainer
mit dem Geburtstagskind anstoßen.
"Strich", wie der gebürtige Mecklenburger und spätere FCM-Akteur
sowie -Trainer gerufen wird, begann in seiner Geburtsstadt Wismar unter Hans
Reinke mit dem Fußball. 1967 wechselte der Blondschopf nach Rostock zum
FC Hansa, für den er in 142 Oberligaspielen 58 Tore erzielte.
Im Sommer 1975 kam der Stürmer, der nicht zu Unrecht mit "Bomber"
Gerd Müller (bewegungsarm, aber sehr torgefährlich) verglichen wurde
und inzwischen auch in der DDR-Auswahl für Furore sorgte, über Umwege
zum 1.FC Magdeburg. "Eigentlich war ich schon in Jena und dort mit Trainer
Hans Meyer einig, dann musste ich von Verbands wegen nach Magdeburg, obwohl
ich eigentlich gar nicht wollte", erinnert sich Streich an seinen Wechsel
von der Küste, wo auch er Hansa nicht vor dem zweiten Abstieg retten konnte,
ins Binnenland. Obwohl mit Sparwasser, Hoffmann und Streich nun jenes Stürmer-Trio
in einem Team stand, das sämtliche DDR-Tore bei der WM-Endrunde ein Jahr
zuvor erzielte, schied der FCM bei seinem dritten Auftritt im Europapokal der
Landesmeister sofort in Runde eins aus. Auch Streich hatte im Rückspiel
gegen Malmö FF einen entscheidenden Elfmeter verschossen. 1985 nach 237
Pubktspielen/171 Tore, 38 Pokalpartien/27 Tore und 38 Einsätzen im Europapokal/18
Tore sowie der später durch die Fifa reduzierten Rekordmarke von 102 Länderspielen/55
Tore sagte "Strich" dem aktiven Fußball ade, wollte zunächst
gemeinsam mit Pommerenke Nachwuchstrainer beim FCM werden. Da griff der DFV
der DDR ein zweites Mal entscheidend ein. Streich: "Da Kreul nach Rostock
wechselte, sollte ich Oberliga-Trainer in Magdeburg werden. Ich sagte nein,
wurde aber von Generalsekretär Karl Zimmermann schnell überzeugt".
So saß der damals 34-jährige nur drei Wochen nach seinem Abschied
als Spieler beim selben Team als verantwortlicher Coach auf der Bank. 1990 nach
Öffnung der Grenze war Streich einer der ersten Trainer, der sein (kurzes)
Glück im Westen bei Eintracht Braunschweig versuchte. Nach einem weiteren
Versuch beim FCM und der kurzen Präsidentschaft beim SV Fortuna Magdeburg
spielte Streich beim FSV Zwickau Feuerwehrmann, rettete die Westsachsen im Frühjahr
1996 tatsächlich vor dem Zweitligaabstieg, um dennoch nach nur fünf
Monaten tschüs zu sagen. "Obwohl ich einen Vertrag bis 2000 hatte,
wollte ich zurück zur Familie". Auch heute hat der Rekord-Nationalspieler
und Rekordtorschütze, seit 1999 auch stolzer Opa, es lieber eher ruhig,
doch könnte er sich durchaus noch einmal einen Trainerjob vorstellen. "Wenn
alles passt, warum nicht. Ich bin immer noch auf Ballhöhe", so das
FCM-Verwaltungsrats-Mitglied.
1. FC Magdeburg: Vogel kritisiert Fehler
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg - In der Rückrunde alle neun Partien gewonnen, weiterhin vier
Punkte Vorsprung gegenüber Verfolger VfB Leipzig und das mit Abstand beste
Torverhältnis - die Ausbeute von Oberligist 1. FC Magdeburg könnte
optimaler nicht sein. Das trifft jedoch nur auf die Ergebnisse zu. Leistungsmäßig
befindet man sich seit drei Spielen in einem Formtief; das zuletzt glanzlose
2:1 über Grimma war sogar das schwächste Heimspiel der laufenden Saison.
Die Eindrücke von Trainer Eberhard Vogel sind dennoch positiv: "Die
Jungs wirken keineswegs müde, sondern ziehen beim Training alle gut mit,
auch an den Belastungstagen. Wir haben aber natürlich speziell über
den Auftritt gegen Grimma gesprochen. Die Raumaufteilung und Ordnung fehlte,
auch das Passspiel muss sicherer werden." Der Coach, der am Sonntag 58
Jahre alt geworden war und gestern der Mannschaft auf seinen Geburtstag Thüringer
Bratwurst und Schwarzbier ausgab, hofft, dass seine Schützlinge die mahnenden
Worte beherzigen und am kommenden Sonnabend (14 Uhr) im Landesderby beim VfL
Halle entsprechend reagieren.
Vogel registrierte im übrigen mit Freude, dass seine Kritik am Zustand
des Platzes sogleich Früchte getragen hat und der Rasen im Grubestadion
inzwischen gewalzt wurde.
Bild vom 11.04.
Dreszer hat weiter Vogels Vertrauen
Von Olaf Scholz
Beim 1.FC Magdeburg ist Miroslav Dreszer (35) die Nr.1 im Tor. Und am Polen
hält Trainer Eberhard Vogel trotz Kritik aus dem Umfeld fest. Bei ein paar
Flattereinlagen wirkte Dreszer zuletzt verunsichert. "Miro" ehrlich:
"Klar, jeder Fehler ärgert mich." Vogel weiß: "Die
eine oder andere Unsicherheit hat jeder Torwart mal drin. Für Miro ist
es auch schwer, wenn er im Spiel nicht gefordert wird. Da muss man halt die
Konzentration behalten. Ich sehe bei uns aber absolut kein Torwart-Problem".
Das Vertrauen tut Dreszer gut. Wenn es um den Staffelsieg beim VfB Leipzig (28.4.)
geht und Anfang Juni in der Relegation gegen den Nord-Ersten (wohl BFC), braucht
der FCM eine starke Nr. 1! Derweil beobachtet Vogel die Gegner. Samstag sah
er BFC-Wismar (3:0), morgen guckt er VfB Leipzig - Plauen an. Karfreutag den
BFC noch mal gegen Schönberg.
An Vogels 58. Geburtstag kam trotz 2:1 keine Stimmung auf
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg - Zum 58. Geburtstag von Trainer Eberhard Vogel drei weitere Zähler
auf der Habenseite und den Vier-Punkte-Vorsprung gegenüber Verfolger
VfB Leipzig behauptet - viel mehr Positives gab es aus Sicht des Oberligisten
1. FC Magdeburg beim 2:1 (2:0) über den SV Grimma vor immerhin 4867 Zuschauern,
davon 2700 Freikarten, nicht zu vermelden. Beide Treffer für die Elbestädter
in ihrem bislang schwächsten Heimspiel erzielte Zani (42./45.).
Der Verlauf in einem aus FCM-Sicht zuweilen unansehnlichen Kick ist schnell
geschildert: Grimma erwies sich von Beginn an als der erwartet unbequeme Gegner,
der recht sicher in der Defensive stand und früh störte. Nach vorn
ging dagegen nichts. Auf der anderen Seite fand der Club zu keinem Zeitpunkt
seinen Rhythmus, leistete sich zudem zahlreiche Fehlpässe.
So war Vogel dann auch weit davon entfernt, etwas zu beschönigen ("Wir
haben schlecht und unruhig gespielt, viele Fehler gemacht"), gab mit drastischen
Worten allerdings auch den miesen Platzverhältnissen im Grubestadion eine
gewisse Mitschuld: "Auf diesem Scheissboden kann man keinen Fußball
spielen. Es wurde nicht einmal gewalzt. Hier erwarte ich einfach mehr von der
Stadt Magdeburg."
Immerhin fielen im ersten Abschnitt noch zwei späte Tore. Nach einem umstrittenen
Handelfmeter (Braun im Liegen nach Hereingabe von Zentrich) scheiterte Zani
zunächst an Keeper Winkler, um dann aber den abprallenden Ball per Kopf
über die Linie zu bugsieren (42.). Und praktisch mit dem Pausenpfiff erhöhte
erneut Zani mit einem Freistoß an der Strafraumgrenze (Foul an Ivanovic)
auf 2:0.
Nach dem Wechsel verflachte die ohnehin niveauarme Partie noch mehr. Und die
Gastgeber mussten sogar um den Sieg zittern, nachdem der diesmal völlig
indisponierte Rozgonyi einen zu kurzen Rückpass auf Dreszer spielte und
Liebich das Gastgeschenk dankend zum Anschlusstreffer annahm (63.). Einziger
weiterer Aufreger einer über weite Strecken zerfahrenen Partie mit zahlreichen
Stockfehlern: Winkler lenkte mit Glück einen 30m-Freistoß des ansonsten
ebenfalls blassen Hannemann an die Querlatte (77.).
Ursachenforschung nach dem Abpfiff. "Seit drei Spielen läuft bei uns
nicht mehr rund. Woran es liegt, kann ich selber nicht sagen. Wenn es aber so
weitergeht, schaffen wir es nicht", befand Josef Ivanovic. Armando Zani:
"Da war mehr als nur Sand im Getriebe. Aber fast jede Mannschaft, die gegen
uns antritt, ist in erster Linie darauf bedacht, nicht mehr als zwei, drei Treffer
zu kassieren. Da wird es dann schwer, Lücken zu finden. Und hier in Magdeburg
kommt der schlechte Platz hinzu." Kapitän Bodo Schmidt erklärte:
"Wir haben es einfach nicht verstanden, unser gewohntes Spiel aufzuziehen,
es teilweise sogar fahrlässig versäumt, Ordnung zu halten und den
Gegner, bei dem nach dem 2:0 eigentlich nichts anbrennen konnte, mit einem individuellen
Patzer noch stark gemacht. So kommt dann ein unattraktives Würgespiel zustande."
Neumann rettet mit Köpfchen Remis
Von Hans-Joachim Malli
Cracau. Die Reserve des 1.FC Magdeburg trotzte dem bisherigen Tabellenführer
TSV Völpke am Sonnabend auf eigenem Platz ein 1:1 (0:0) ab.
Allerdings mussten die Windelband-Schützlinge bis zur Schlussminute warten,
ehe Stephan Neumann nach einer Eckball-Verlängerung von Ronny Scholze per
Kopf gegen die frühzeitig dezimierten Gäste - TSV-Kapitän Ronny
Röper sah zunächst nach Foul an Scholze Gelb und nur eine Minute später
wegen Meckerns Gelb-Rot (26.) - zum 1:1-Endtsnad traf. Ronny Bree hattein der
71.Minute bei einem der wenigen Entlastungsangriffe völlig freistehend
zum 0:1 der Gäste getroffen (70.). Bereits in der ersten Halbzeit hatten
die Gastgeber die klareren Chancen, fischte Pietruska einen Hartmann-Schuss
aus dem Winkel (12.), traf Uffrecht nur den Pfosten (30.). Allerdings stand
die nach dem Röper-Platzverweis von Matthias Zahn umsichtig dirigierte
TSV-Abwehr zumeist sicher, liefen sich die zahlreiche Fehlspiele liefernden
Elbestädter immer wieder fest. Potyka hatte kurz vor der Pause die beste
Gästegelegenheit auf dem Fuß, schoss aber über den Kasten (40.),
genauso wie auf der Gegenseite Benny Woitha (41.). Nach der Pause schaltete
sich der erstmals wieder von Anfang an spielende und anstelle des gesperrten
Prest einen guten Libero abgebende FCM-Kapitän Nico Dürstel verstärkt
in den Spielaufbau ein, dochinsbesondere der enttäuschende Scholze lief
ein ums andere Mal ins Abseits, auch Timm Kreibich zeigte viel "brotlose
Kunst". Nach der überraschenden Gästeführung schienen der
Club-Reserve schon die Felle davon zu schwimmen, auch wenn Routinier Dennis
Fuchs für frischen Wind sorgte. Doch dann rettete der emsige Neumann in
letzter Minute das verdiente Remis. "Wir haben in der ersten Halbzeit unsere
Chancen nicht genutzt und uns später selbst das Leben schwer gemacht, was
beinahe schief ging. Einige sind einfach noch zu grün", befand FCM-Coach
Frank Windelband.
Bild vom 09.04.
Das war ganz schön knapp, FCM
Der 1.FC Magdeburg zittert sich zum 2:1-Sieg gegen
Angstgegner Grimma.
4867 Zuschauer (darunter 2700 Magdeburger Schüler mit Freikarten) trauten
ihren Augen nicht, als nach der Pause die Gäste nach Liebichs Anschlusstreffer
(60.) den Tabellenführer einschnürten. Wollten die Sachsen etwa Trainer
Eberhard Vogel den 58.Geburtstag verderben? Das hätte gerade noch gefehlt,
denn Verfolger Leipzig hatte in Dresden 1:0 gewonnen. Für den 4-Punkte-Abstand
musste also ein Sieg her. Den schenkte Armando Zani seinem Chef mit einem Doppelpack
kurz vor dem Seitenwechsel. Erst verwandelte er einen umstrittenen Handelfer
(41.), dann versenkte er einen Freistoß aus 17 Metern. Vogel: "Meine
Mannschaft hat mir mit den drei Punkten ein schönes Geburtstagsgeschenk
gemacht."
Kein Spatenstich zum DFB-Bundestag: Wann fällt Startschuss für Umbau des Grubestadions?
Von Hans-Joachim Malli
Gegen Ende der Stadtratssitzung am Donnerstag ließ OB Willi Polte auf
Anfrage wissen, dass es zum DFB-Bundestag am 28. April definitiv keinen Kanzler-Spatenstich
für das neue Grubestadion geben wird (Volksstimme berichtete). Dennoch
soll das Projekt keineswegs auf die lange Bank geschoben werden, wird weiter
intensiv an der finanziellen Absicherung und politischen Entscheidung gearbeitet.
Magdeburg - Die Hoffnung stirbt zuletzt. Darum geht der zuständige Beigeordnete
Rüdiger Koch wohl immer noch davon aus, dass zum DFB-Bundestag Ende April
ein sichtbares Signal gesetzt, ein Startschuss gegeben wird, auch wenn Oberbürgermeister
Willi Polte am Donnerstagabend unmissverständlich erklärte: "Der
Startschuss ist erst möglich, wenn die Finanzierung steht." Und
genau da liegt, nicht gerade überraschend, das Problem. Die im vergangenen
April beschlossenen und in den Haushalt für 2000 eingestellten Mittel
für die Vorplanung in Höhe von 350000 Mark sind längst verbraucht,
und auch die in der Investitionsprioritätenliste für 2001 unter
der Position "Reko Hauptstadion" enthaltenen 1,675 Millionen Mark
reichen nicht ewig. Mittlerweile liegt das von der CDU-Stadtratsfraktion geforderte
und von der Unternehmensberatung Roland Berger erstellte Betreiberkonzept
vor, was in verwaltungsinternen Gesprächen ebenso beraten wird, wie das
vom Architektencontor Magdeburg erstellte Vorplanungskonzept. Bereits gestern
vormittag suchten Koch, zuständig für Kultur, Schule und Sport,
und sein Beigeordnetenkollege Werner Kaleschky, verantwortlich für den
Bereich Bau in der Landeshauptstadt, den Schulterschluss. Für Koch ist
die Stadionproblematik Chefsache und die Terminkette klar. "Betreiber-
und Vorplanungskonzept gehen als gemeinsame oder parallele Drucksache in die
Beigeordnetenrunde (nach Volksstimme-Informationen am 17. April). Nach der
Sitzung der Ausschüsse für Bildung/Schule/Sport; Finanzen und Bau
(am 26. April) kann der Stadtrat, wenn es denn zuvor grünes Licht gab,
frühestens in der Mai-Sitzung die Vorlagen behandeln und die Stadt beauftragen,
Fördermittelanträge zu stellen", so Koch. Zeit wird es dann
aber wirklich, nicht nur weil Koch immer noch die Vision hat, im Sommer 2005
bei einem WM-Vorturnier Ländermannschaften im neuen Grubestadion spielen
zu lassen. Unterdessen hätte DFB-Vize Hans-Georg Moldenhauer in der DFB-Zentrale
in Frankfurt am kommenden Montag wohl lieber berichtet, dass in seinem Magdeburg
nicht nur der DFB-Bundestag, sondern auch der Stadionbau deutlich sichtbar
vorbereitet wird.
Geht Papic erneut von Anfang an auf Torejagd?
Von Klaus Kahmann
Magdeburg. Die Oberliga-Kicker des l. FC Magdeburg brennen am Sonntag im Grubestadion
(Anpfiff 14 Uhr) gegen den SV Grimma auf Revanche. Drei Tage vor ihrem sensationellen
Pokalerfolg gegen Bayern München hatten die Elbestädter bei den
Sachsen eine bittere 0:1-
Niederlage hinnehmen müssen, verpassten dadurch die Chance, die Tabellenführung
zu übernehmen. Zwar zogen die Schützlinge von FCM-Trainer Eberhard
Vogel in der Muldestadt ein wahres Powerplay auf, doch Grimmas Keeper Winkler
war einfach nicht zu überwinden. So nutzte es auch nichts, dass Spitzenreiter
VfB Leipzig daheim gegen Dynamo Dresden nur 1:1 spielte. Die Messestädter
blieben vorn. "Das war eine riesengroße Enttäuschung für
mich. Wir haben -was Ja auch anderen passiert -vor dem Spiel gegen die Bayern
Grimma unterschätzt, wollten Kräfte sparen und haben so drei Punkte
verschenkt", schätzte Vogel gestern die vermeidbare Niederlage ein.
Neben Mydlo, der nach dem Mittwoch-Training erneut mit einer alten Verletzung
zu kämpfen hat, sieht es für Sonntag auch nach einem Ausfall von
Maslej aus. Zudem hat Lücke eine Fußprellung, doch der junge Mittelfeldmann
war ohnehin nicht von Anfang an vorgesehen. Ofodile hat mich zuletzt
nicht so überzeugt. Vielleicht spielt Papic der sich in Nordhausen ballsicher
zeigte und sein Tor machte wieder von Anfang an, und Ofodile kommt erst später,
wenn die Räume im Angriff größer werden. Aber das muss das
Training am Freitag und Sonnabend entscheiden", so Vogel gestern.
Da heute der VfB Leipzig bei Dynamo Dresden spielt, könnte am Wochenende
eine kleine Vorentscheidung fallen.
Windelband-Team erwartet Spitzenreiter Völpke
Cracau (dz) Vor einem schweren Gang gegen den Tabellenführer TSV Völpke steht der l. FC Magdeburg II am 26.Spieltag der Fußball-Verbandsliga im heimischen Ernst-Grube-Stadion. Wenn am morgigen Sonnabend um 15 Uhr die Begegnung auf einem Nebenplatz angepfiffen wird, stehen Trainer Frank Windelband und Betreuer Martin Wanzek gerade ein Mal dreizehn Spieler zur Verfügung. Da auch die A-Junioren erneut spielen, die Oberliga-Elf erst am Sonntag ins Geschehen eingreift, ist von der Seite auch nicht mit Verstärkung zu rechnen. So muss Windelband auf die gesperrten Christian Prest (Gelb/Rot) und Stephan Schulz, der in Haldensleben am vergangenen Wochenende bereits seine zehnte Gelbe Karte in dieser Saison sah, verzichten. Auch der zuletzt überzeugende Abi Quadri steht nicht zur Verfügung, weilt im Ausland zu einem Probetraining. Nach der klaren 0:3-Heimniederlage der Vorwoche gegen Grün-Weiß Wolfen stehen die Gäste unter Zugzwang, wollen sie nicht weiter Boden im Kampf um den Aufstieg in die Amateur-Oberliga einbüßen. Ob der TSV aber voll auf Angriff setzt, über diese Brücke gehe ich noch nicht", ist sich Windelband ob der Spielweise der Gäste noch im unklaren. Sollte der TSV seine Taktik dahingehend ausrichten, würde es unserem arteigenen Spiel entgegenkommen", so der engagierte Trainer.
Ivanovic: Nach Ostern fällt die Entscheidung
Von OLAF SCHOLZ
Im gegnerischen Strafraum fühlt sich FCM-Stürmer Josef Ivanovic
(27) am wohlsten. Dort wo er knipsen kann... Am Sonntag um 14 Uhr im Grube-Stadion
muss Ivanovic (11 Tore) die Grimma-Abwehr knacken. In der Form wie zuletzt
würde der FCM den Mazedonier halten. Aber nicht mehr zu den Konditionen
(1800O DM Monatsgehalt!) wie bisher. Ivanovic-Berater Klaus Schmidt; Am
Mittwoch hatten wir ein sehr angenehmes und sachliches Gespräch in Magdeburg.
Nach Ostern sollen Nägel mit Köpfen gemacht werden. So oder so."
Ivanovic steht auch bei anderen Vereinen auf der Liste. Gegen Bischofswerda
(2:0) beobachtete Hannover-96-Trainer Horst Ehrmantraut Ivanovic. Berater
Schmidt: Bestätigt sich das Angebot der 2. Liga, ist Josef weg."
Geld regiert die Welt...
FCM will Dynamos "Ösi" Dietrich - und er will auch
Von Olaf Scholz
Der FCM plant für die Regionalliga.
Noch geheim: der Nachfolger für Verteidiger
Marcel Rozgonyi (24, Schalke hat die besten Karten) soll Klaus Dietrich von
Dynamo Dresden werden. Der Österreicher steht ganz oben auf der Liste.
FCM-Trainer Eberhard Vogel hat die Telefonnummer und schon länger guten
Kontakt zu "Ösi" Dietrich. Der Coach bestätigt: "Er
ist ein interessanter Mann für unsere Abwehr. Auch torgefährlich
mit gutem Schuss. Wir wollen ihn für die neue Saison und er will auch
nach Magdeburg. Voraussetzung natürlich, wir steigen in die 3.Liga auf."
Aber Vorsicht FCM! Auch Sachsen Leipzig beobachtet Dietrich. Trainer Christo
Bonew will die Viererkette mit ihm einführen. FCM-Coach Vogel ahnt: "Jetzt
könnte der Geldpoker beginnen..."
Handball-Europacup: FCM weicht für SCM-Knüller aus
Magdeburg - Seit gestern ist es amtlich: Das Finalhinspiel
im Handball-Europapokal zwischen dem SC Magdeburg und RK Metkovic wird am
Sonntag, 22. April, um 14.15 Uhr (live MDR) angepfiffen. Um ein Verkehrschaos
zu vermeiden - denn außer dem EC-Kracher in der Bördelandhalle
soll im benachbarten Grubestadion das Fußball-Oberligaderby des 1. FCM
gegen Dessau um 14 Uhr angepfiffen werden - haben beide Magdeburger Vereine
erste Gespräche aufgenommen. "Wir wären bereit, unsere Partie
auf 17.30 Uhr zu verlegen. Allerdings steht noch das Einverständnis von
Dessau aus", so FCM-Geschäftsführer Bernd Lindner.
Pressemitteilung des FCM zum Punktspiel am 08.04. gegen Grimma (Quelle: www.fcm.de)
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Hinblick auf das Oberliga-Punktspiel am kommenden Sonntag, den 08.04.2001
um 14.00 Uhr im Ernst-Grube-Stadion, möchte ich Ihnen noch einige Infos
zum "Drumherum" geben. Ersteinmal zu unseren Einladungen gegenüber
Stadtrat, Bürgermeisterkandidaten, FCM-Verwaltungsrat , FCM-Ehrenrat
und Medien zwecks Stadionführung. Bisher gibt es über 80 Zusagen,
gut 50% davon sind Mitglieder des Stadtrates, weiterhin haben sich ehem. Fußballgrößen
wie Seguin, Streich oder Stahmann angesagt (alle Mitglieder des Verwaltungsrates).
Das Präsidium und Mitarbeiter der Geschäftsstelle werden alle Beteiligten
durchs Stadion führen. Weiterhin erwartet der Osterhase und seine Hasendamen
sowie die Clubfüchse alle Kinder (u.a. aus der "Doppel-Decker"-Aktion),
um 2000 Osterüberraschungen und das "rundrum"-Journal mit einem
aktuellen Stadionbeitrag zu verschenken. Vor dem Spiel möchten wir Herrn
Vogel zum Geburtstag und der I.D-Jugend zum Hallen-Vize-Meister Sachsen-Anhalts
herzlich gratulieren. In der Halbzeitpause wird ein Mountain-Bike durch das
"rundrum"-Team unter allen Zuschauern verlost. Mit Anpfiff des Spiels
soll in einer Schweigeminute dem vor kurzem verstorbenen Ehrenrat-Mitglied
Dr. Herbert Bartoszyk gedacht werden.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Müller, Vizepräsident
FCM: Vogel droht mit der Tribüne
Der 1. FC Magdeburg hat die beste Mannschaft
der Oberliga. Das wissen auch die blau-weißen Spieler.
Doch für Eberhard Vogel ist das eine gefährliche Situation. Der
FCM-Trainer: "Jedes Mal warne ich die Mannschaft, dass noch lange nichts
entschieden ist. Aber einige nehmen es wohl auf die leichte Schulter."
Seine "Sünder" (es betrifft wohl Golombek, Papic, Ivanovic)
will sich Vogel intern zur Brust nehmen, "Wer nicht voll mitzieht, sitzt
das nächste Mal auf der Tribüne", kündigt der Coach an.
Am Mittwoch, 12 Uhr, hat Stürmer Josef Ivanovic einen ersten Termin beim
FCM. Da soll abgeklopft werden, ob und zu welchen Konditionen der Stürmer
eine Perspektive in Magdeburg hat. Erfreulich: Die Auswechslung von Sören
Holz (leichte Kniebeschwerden) beim 2:0 des FCM in Nordhausen war nur zur
Schonung. os
Papic und Ivanovic trafen für FCM
"Matz "Vogel, Trainer von Südstaffel-Spitzenreiter 1. FC Magdeburg, war trotz des 2:0-Sieges bei Wacker Nordhausen sichtlich sauer. "Das war heute viel zu wenig, was meine Mannschaft geboten hat", zürnte der Coach . "Gegen acht Feldspieler muss man viel couragierter zur Sache gehen", war er absolut unzufrieden mit der Art und Weise, wie seine Spieler vor allem in der zweiten Halbzeit aufgetreten waren. Doch auch so verteidigten die Elbestädter ihre Spitzenposition.
Von Hans-Peter Blum
Nordhausen. Und in der Tat: Die zweiten 45 Minuten waren
für die mehr als 700 mitgereisten Magdeburger Schlachtenbummler eine
Zumutung. Gegen das Schlusslicht, das sich nach den Gelb-Roten Karten gegen
Pistorius (24.) und Schneider (61.) immer mehr in den eigenen Strafraum einigelte,
fiel den hochambitionierten Kickern des Spitzenreiters nicht besonders viel
Produktives ein. Eigentlich waren es nur fünf starke
Minuten, die den Bördestädtern zum Auswärtserfolg reichten.
Vlado Papic schüttelte in der 36. Minute nach schönem Zuspiel von
Dirk Hannemann seinen Gegenspieler Traore im Strafraum ab und vollendete mit
einem Schuss ins lange Eck zum 0:1. Jozef Ivanovic profitierte drei Minuten
später von der genauen Vorarbeit seines Sturmkollegen Papic und brauchte
nur noch den Fuß zum 0:2 hinhalten. Danach stellte die Torfabrik Nummer
eins der Oberliga, die immerhin schon 86 Mal zuvor ins Netz getroffen hatte,
einfach ihre Arbeit ein. Ein Grund für die zunehmende
Passivität des 1. FCM war sicher auch die Harmlosigkeit der Nordhäuser.
Nur bei einem Freistoß von Ludwig (38.) geriet das Dreszer-Tor richtig
in Gefahr. Die Magdeburger hatten schon zuvor im Nachholspiel
daheim gegen Bischofswerda nicht gerade Bäume ausgerissen, aber mit 2:0
gewonnen. Um die Fans nun am kommenden Sonntag im eigenen Stadion gegen den
SV Grimma wieder zu begeistern, werden die Vogel-Schützlinge wohl einiges
zulegen müssen.
Niederlage für dezimierte Reserve
Die Reserve des 1. FCM unterlag in der Fußball-Verbandsliga
in Haldensleben etwas unglücklich nach einem Schlitte-Treffer (66.) mit
0:1 und muss im nächsten Punktspiel gegen Völpke auf die gesperrten
Sebastian Prest und Stephan Schulz verzichten.
Magdeburg (fw). Von Beginn an entwickelte sich auf dem holprigen Platz ein
kampfbetontes Spiel zwischen den Strafräumen. Beide Abwehrreihen spielten
schnörkellos, so dass die Stürmer einen schweren
Stand hatten. Haldensleben war stets bei Standards gefährlich, so bei
Eckbällen, als zuerst Hosenthien und dann Schlitte das Magdeburger Tor
verfehlten. Die Clubfußballer versuchten zu kombinieren, was auf diesem
Platz unmöglich war. So ergaben sich nur Chancen aus Standards. Etwa
nach einem Freistoß von Ronny Scholze, den Sebastian Prosovsky mit dem
Kopf neben das Tor lenkte (26.). Dann versuchte sich Timm Kreibich (30.) erfolglos
mit einem Schuss. Spielerisch wurde es auch in der zweite
Hälfte nicht besser. Die Abwehrreihen dominierten weiter. Sollte es doch
ein Mal gefährlich werden, drosch man die Bälle einfach weg. Trotzdem
hatten die Blau-Weißen in der 65. Minute eine Riesenchance. Nach einem
Freistoß von Kreibich kam der Ball zu Scholze, der aber anstatt zu köpfen
das Leder mit dem Fuß weit über das Tor schoss. Der HSC machte
es gleich im Gegenzug besser. Schlitte war auf der linken Seite in den Strafraum
eingedrungen und sein eigentlich harmloser Schuss kullerte ins lange Eck zum
1:0. Die Magdeburger versuchten sich nochmals zu straffen, doch konstruktives
kam dabei nicht heraus. Verschlimmert wurde die Situation, als Prest nach
einem unabsichtlichen Handspiel mit Gelb-Rot vom Platz musste. Jetzt
riskierte der Club alles. In der 88. Minute setzte sich Dennis Fuchs gut in
Szene, doch sein Schuss hielt Wiese sicher. Bereits in der Nachspielzeit schickte
Nico Dürstel, der erstmals nach vier Monaten eingesetzt wurde, Schulz.
Der legte den Ball am Torhüter vorbei, doch der mit gelaufene Plock stoppte
den Ball auf der Linie.
FCM lockt Anhänger auf vielfältige Art ins Stadion
Rummelbesucher und Stadträte als neue Club-Fans
Cracau (hi). Inzwischen entwickeln sich zwar
auch die Auswärtsspiele der Oberliga-Kicker des 1. FC Magdeburg mehi
und mehr zu "Heimspielen" - gut die Hälfte der 1582 Fans gestern
auf dem Albert-Kuntz-Sportplatz an der Nordhäuser Parkallee waren Anhänger
der Blau-Weißen von der Elbe - doch benötigt die Vogel-Elf gerade
auch Zuhause im weiten Rund des Grubestadions entsprechende Unterstützung.
Darum hat sich die Club-Führung für das Heimspiel am kommenden Sonntag
um 14 Uhr gegen den SV Grimma etwas einfallen lassen. Nicht nur, dass der
Stadtrat bereits zu um 11 Uhr zu einer Besichtigung des maroden Grubestadions
eingeladen wurde. Kinder haben mit der auf der Frühjahrsmesse in und
Schulen verteilten "Doppeldecker-Karte", einer Initiative von Schaustellerverband
und FCM, laut Marketing-Mitarbeiter Dennis Fuchs gegen Grimma freien Eintritt.
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Letzte Aktualisierung Dienstag, 01.05.2001 11:15 |
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