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Presseschau Mai 2001
Volksstimme-Interview zur Zukunft des Traditionsvereins
Präsident Trümper: Das Vertrauen
in den 1.FC Magdeburg wächst wieder
In einem ausführlichen Gespräch mit den
beiden Geschäftsführern von Partner Sportwelt, Christian Frank und
Heinrich Brands, wurden gestern beim l. FC Magdeburg die Weichen für die
Zukunft gestellt. Anschließend stand FCM-Präsident Lutz Trümper
Volksstimme-Bedakteur Uwe Tiedemann Rede und Antwort.
Volksstimme: Wie sieht's aus für die neue Saison 2001/2002?
Lutz Trümper: Die Sportwelt hat uns versichert, dass sie voll hinter
der Zusammenarbeit und ihren Zusagen steht. Voraussetzung ist natürlich
der Aufstieg in die Regionalliga.
Volksstimme: Und wenn es nicht klappt?
Trümper: Daran glaube ich nicht, und damit beschäftigen wir
uns erst, wenn es wirklich so kommen sollte.
Volksstimme: Welche konkreten Absprachen wurden mit der Sportwelt getroffen?
Trümper: Wir haben uns darauf verständigt, die Darlehensgewährung
der Sportwelt von drei auf zwei Millionen Mark im Jahr zu reduzieren. Das geschieht
auch im Interesse des Vereins, heißt natürlich auf der anderen Seite,
dass wir uns strecken müssen, um diese eine Million durch neue Sponsoren,
Mitgliederwerbung, Zuschauereinnahmen usw. aufzubringen. Dafür wird gerade
an einem offensiv ausgerichteten Marketing-Konzept gefeilt.
Volksstimme: Sie hätten diese Zusage sicher kaum gegeben, wenn es
keine berechtigten Hoffnungen gäbe, das zu schaffen ...
Trümper: Richtig. Ich bin da sehr optimistisch. Der Club arbeitet
seriös, und das Vertrauen wächst wieder.
Volksstimme: Wie ist es denn überhaupt um die aktuelle Kassenlage
bestellt? Gerade hinsichtlich der Spieler-Gehälter gab es ja zuletzt immer
wieder Verzögerungen.
Trümper: Wir konnten auch die für Mitte Mai fälligen April-Gehälter
nur zur Hälfte auszahlen. Der Rest soll nun Ende der Woche erfolgen. Weil
ans Finanzamt über Pfändung der Konten der Lohnsteueranteil für
die Monate März und April diesen Jahres abgeführt werden musste.
Volksstimme: In welcher Größenordnung bewegt sich die Summe?
Trümper: Rund 300 000 Mark. Damit war die Sache mit dem Finanzamt
zwar erledigt, aber auf dem Konto nichts mehr drauf.
Volksstimme: Müssen die Spieler, vorausgesetzt, sie schaffen den
Sprung in die Regionalliga, um ihre Aufstiegsprämip (ca. 200 000 Mark/d.
Red.) bangen?
Trümper: Definitiv nicht.
Volksstimme: Stichwort Lizenz. Auch hier gab es ja zuletzt einige Irritationen
...
Trümper: Es ist so, dass für die Regionalliga-Lizenzgenehmigung
bis zum 12. Juni Auflagen vom DFB zu erfüllen sind. Daran arbeiten wir
intensiv. Der DFB lässt sich Sponsorenleistungen zusätzlich über
Bankbürgschaften absichern. Ab sofort wird das Präsidium diesbezüglich
Kontakt zu hiesigen Kredit-Instituten aufnehmen. Ich bin aber auch in diesem
Punkt zuversichtlich, dass wir das bis zum 8.Juni schaffen.
Volksstimme: Das bedeutet unterm Strich, die Fans in und um Magdeburg
brauchen sich keine Sorgen zu machen und können mit einer schlagkräftigen
Truppe 2001/02 rechnen.
Trümper: Davon gehe ich aus. Denn es wäre schlichtweg eine
Katastrophe, wenn wir nach dem Aufstieg sofort wieder absteigen würden.
Unser Trainer Eberhard Vogel erwartet natürlich noch Ersatz für Stürmer
Josef Ivanovic, und er möchte zudem einen neuen Spieler für die rechte
Außenbahn verpflichten. Hier laufen derzeit Gespräche.
Volksstimme: Ein anderes vieldiskutiertes Thema war in jüngster
Vergangenheit das Verhalten des Förderkreises, dem vorgeworfen wurde, er
mische sich zu sehr in Vereinsangelegenheiten em. Selbst von einem Schattenkabinett
war ja schon
die Rede ...
Trümper: Ich habe diesbezüglich schon im März mit den
Herren Bretschneider. Vondran und Wünsch gesprochen und ihnen
klar gemacht, dass uns der Förderverein zwar lieb ist, dass er aber auch
die ihm zugedachte Aufgabe erfüllen muss. Und die
besteht in der Sammlung von Spenden für den Nachwuchsbereich und nicht
etwa in der Sponsorengewinnung. Das darf vermarktungsrechtlich nur die Sportwerbe
GmbH.
Volksstimme: Und Sie sich sicher, dass Ihre Worte Gehör gefunden
haben ...
Trümper: Warten wir es mal ab.
Bocholter-Borkener Volksblatt vom 31.05. (Link zum BBV)
Regionalliga-Aufstiegsspiele
Existenzkampf der einstigen DDR-Renommierklubs
Magdeburg (rpo). Der 1. FC Magdeburg war der einzige Europacupsieger
der ehemaligen DDR, der Stasiklub Berliner FC Dynamo mit zehn Titeln unangefochtener
Rekordmeister im Osten - jetzt kämpfen die Traditionsvereine in den Aufstiegsspielen
zur Regionalliga um die nackte Existenz.
Abgerutscht bis in Liga vier trieb das Aufstiegziel zumindest den FCM trotz
der grandiosen Pokal-Triumphe wie gegen Champions-League-Sieger Bayern München
zu ruinösen Schwarzgeld-Praktiken. Dem Verlierer der brisanten Ausscheidungsspiele
am 2. und 9. Juni (15.30 Uhr/live im MDR) droht das endgültige Aus.
"Noch ein weiteres Jahr Oberliga würden wir finanziell nicht verkraften",
gibt FCM-Verwaltungsratssprecher Erwin Bugar zu. Der fürstliche Etat in
Höhe von rund fünf Millionen Mark wäre in der vierthöchsten
Spielklasse nicht mehr haltbar. Beide Vereine sind mit den Gehaltszahlungen
an Spieler in Rückstand, trotzdem lobten die Hauptädter pro Nase 10.000
Mark Aufstiegsprämie aus. Ein wenig blauäugig, wenn BFC-Trainer Jürgen
Bogs meint: "Wenn wir es nicht schaffen, werden wir es in der nächsten
Saison mit dem gleichen Etat erneut versuchen." 1,3 Millionen Mark steckte
der einst von Stasi-Chef Erich Mielke gelenkte Verein in seine Mannschaft, die
aber durch Zahlungsprobleme beim Hauptsponsor gefährdet sind.
Die Magdeburger gerieten in den letzten Wochen durch eine Selbstanzeige beim
Finanzamt in die Klemme, mussten eine Nachzahlung für Lohnsteuer in Höhe
von 280.000 Mark für 1999 und 2000 berappen. Gut möglich, dass sich
die "schwarzen Kassen" für Spieler-Entlohnung noch weiter rächen
und beispielsweise auch die Krankenkassen vorstellig werden. Selbst FCM-Geschäftsführer
Dieter Lindner musste einräumen, dass Spieler bis zu vier Verträgen
(!) aus dem Ärmel ziehen konnten.
FCM-Hauptgeldgeber Sportwelt vom Imperium des ebenfalls
finanziell in Bedrängnis geratenen Kinowelt-Bosses Michael Kölmel
zeigte sich pikiert. "Es kann nicht sein, dass immer wieder irgendwelche
Altlasten hochkommen oder wir Ausfallbürgschaften übernehmen",
sagte Kölmel: "Das haben wir im Fall Lamm einmal getan, das passiert
aber garantiert kein zweites Mal." Der Ex-Bielefelder Manager hatte die
von einem früheren Klub-Boss zugesicherten Gelder
in Millionen-Höhe nach seinem Rausschmiss eingeklagt.
Für die dubiosen Schwarzkassen gingen offenbar auch die Millionen aus dem
DFB-Pokal flöten. Trotz der "Kassenfüller" Bayern München
und Schalke 04 blieb laut Neu-Präsident Lutz Trümper am Ende des Jahres
2000 nur ein Plus von 231.000 Mark in der Kasse. Der ebenfalls zum neuen Stadtoberhaupt
gewählte Trümper steht nun aber offenbar für seriöse Geschäftspraktiken.
Ein Lichtblick angesichts des maroden Ernst-Grube-Stadions ist auch die bis
2005 avisierte 65-Millionen-Mark-Arena. Sonderzüge für die Anhänger,
Alarmstimmung bei der Polizei und Live-Übertragungen im TV geben dem Nostalgie-Schlager
trotz wenig attraktiver Spielstätten einen hochklassigen Anstrich - fast
wie in alten Zeiten. Früher hatten die Gegner allerdings noch anderes Kaliber:
Der 1. FC Magdeburg besiegte im 74er Europacupfinale der Pokalsieger den AC
Mailand 2:0, der BFC Dynamo deklassierte noch im Landesmeistercup 1988 Werder
Bremen daheim mit 3:0, schied damals jedoch nach dem 0:5 im Rückspiel aus.
MDR berichtet ausführlich von
beiden Relegationsspielen
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg - Frohe Kunde für alle Fußball-Fans des 1. FC Magdeburg:
Von beiden Relegationsspielen um den Aufstieg in die Regionalliga Nord gegen
den BFC Dynamo berichtet der MDR im Rahmen seiner TV-Sendung "Sport im
Osten". Das erklärte gestern der für die Planung der MDR-Sportredaktion
zuständige Peter Altmann in Leipzig. Vom Hinspiel am kommenden Sonnabend
im Berliner Sportforum Hohenschönhausen (Anstoß 14 Uhr/Sonderzug
fährt am Samstag um 10.15 Uhr ab Magdeburg-Hauptbahnhof, Rückfahrt
17.20 Uhr ab Berlin-Lichtenberg) sind Bilder in einer längeren Zusammenfassung
zwischen 15.30 Uhr und 17.30 Uhr zu sehen. Außerdem im Programm: Leichtathletik
aus Jena (Olympischer Tag) und Volleyball aus Riesa. Noch ausführlicher
kommen die Fußball-Freunde beim Rückspiel zwischen dem FCM und BFC
am 9. Juni (15.30 Uhr im Grubestadion) auf ihre Kosten. Unmittelbar nach Sendebeginn
"Sport im Osten" um 16 Uhr gibt es eine Zusammenfassung der wichtigsten
Szenen aus den bis dahin gespielten 30 Minuten - und den Rest der ersten Halbzeit
live. Die zweite Hälfte wird dann komplett direkt übertragen.Probleme
könnte es bei einer Verlängerung geben, weil die Partie regulär
zwischen 17.15 und 17.20 Uhr endet, die Sendung nur bis 17.30 Uhr dauert. "Darüber
ist noch nicht entschieden worden, doch ich gehe davon aus, dass wir uns dann
nicht verabschieden werden", machte Altmann allen Fußball-Fans Mut.
Trotz Krise
- Sportwelt will Verträge erfüllen
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Geschätzte 120 Millionen Mark hat der Medienkonzern Kinowelt
AG München um seinen Vorstandsvorsitzenden Dr. Michael Kölmel in den
vergangenen zwei Jahren ins Fußball-Geschäft investiert. Trotz der
jüngsten immensen Verluste - allein fast 60 Millionen in den ersten drei
Monaten 2001, dazu der stetig gefallene Aktienkurs von inzwischen nur noch knapp
5 Euro - will das Unternehmen aber an seinem Engagement festhalten. Das erklärte
Roman Wittemeier, Sprecher der Tochterfirma Sportwelt GmbH (Düsseldorf),
die von der Bundes- bis zur Oberliga insgesamt 14 deutsche Vereine vermarktet,
darunter auch den 1. FC Magdeburg. "Die Nachrichten über die Kinowelt
sind zwar betrüblich, weil es unsere Mutter ist. Wir können aber alle
Verträge mit den Vereinen erfüllen", versicherte Wittemeier.
Bislang sind immerhin vier "Kinowelt-Klubs" (Borussia Mönchengladbach/1.Liga,
Union Berlin, Schweinfurt 05 und der Karlsruher SC/alle zweite Liga) aufgestiegen.
Magdeburg könnte die Nummer fünf werden.
Relegation FCM - BFC Dynamo
Karten für beide Spiele gibt es jetzt
im Vorverkauf
Cracau (h). In drei Tagen steigt das erste von zwei Relegationsspielen
zwischen dem 1. FC Magdeburg und dem BFC Dynamo um den Aufstieg in die Fußball-Regionalliga.
Der Kartenvorverkauf für die Partien am 2. Juni in Berlin (14 Uhr, Sportforum)
und 9. Juni in Magdeburg (15.30 Uhr, Grubestadion) läuft zumindest im FCM-Fanshop
"Zeugwart" seit Montag auf Hochtouren. Auch in weiteren einschlägigen
Vorverkaufsstellen, wie dem Volksstimme-Service-Center, werden für beide
Spiele Karten zum Preis zwischen 8 und 20 Mark angeboten. Wie berichtet, fährt
am Sonnabend ein Sonderzug nach Berlin. Abfahrt ab Magdeburg-Hauptbahnhof ist
10.15 Uhr, Ankunft Lichtenberg 12.04 Uhr. Rückfahrt 17.20, Ankunft 19.27
Uhr.
Stürmer Ivanovic
wechselt zu Alemannia Aachen
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Bittere Pille für den 1. FC Magdeburg vor den Regionalliga-Relegationsspielen
gegen den BFC Dynamo (2./9. Juni): Stürmer Josef Ivanovic (27) verlässt
den Club zum Saisonende Richtung Alemannia Aachen, wenngleich er dort noch nicht
unterschrieben hat. "Das neue Vertragsangebot des FCM war unakzeptabel.
Ich will doch nicht eine Klasse höher weniger verdienen", sagte der
27-Jährige. Hintergrund: Ivanovic hatte, nachdem es bei ihm in der Rückserie
sportlich steil bergauf ging, Zugeständnisse hinsichtlich des Gehaltes
(17500 Mark monatlich/d. Red.) wieder rückgängig gemacht: "Das
ist doch durchaus legitim. Meine Zeit als Fußballer ist schließlich
begrenzt." Und der Torjäger (20 Saisontreffer) nennt zwei weitere
Gründe für seine Entscheidung: "Mich reizt die 2. Liga, und ich
bin es nicht gewohnt, zwei, drei Wochen auf mein Gehalt zu warten ..."
FCM-Präsident Lutz Trümper bedauerte zwar Ivanovic' Entschluss, betonte
aber auch: "Unser Angebot lag im fünfstelligen Bereich. Mehr war nicht
drin. Man darf nicht vergessen, dass sein Gehalt deutlich über dem eines
Oberligaspielers lag." Für die beiden Partien gegen den BFC will Ivanovic,
so wörtlich, "alles geben und sich mit einem Aufstieg verabschieden.
Zudem möchte ich ja die Prämie nicht verschenken." Allerdings
ist sein Einsatz für Sonnabend wegen eines Blutergusses in der Wade mehr
als fraglich. Sicher ist hingegen, dass der FCM noch einen dritten Angreifer
verliert. Nach Ivanovic und Ofodile, so Trümper, erhält auch David
Mydlo (von Trainer Eberhard Vogel aussortiert) keinen neuen Vertrag.
Interview
mit Jürgen Bogs, Trainer des Magdeburger Relegations-Gegners BFC Dynamo:
"In der Abwehr hat der FCM Schwächen"
Am 2. und 9. Juni steigen zwischen den Oberliga-Staffelmeistern
BFC Dynamo und 1. FC Magdeburg die Relegationsspiele um den Aufstieg in die
Fußball-Regionalliga Nord. Volksstimme-Redakteur Uwe Tiedemann führte
mit BFC-Coach Jürgen Bogs (54) folgendes Interview.
Volksstimme: Schon langsam nervös?
Jürgen Bogs: Nein, warum auch. Ich habe schon mehrfach gesagt, dass
die Chancen 50:50 stehen. Und wir können in Bestbesetzung antreten.
Volksstimme: Wie oft haben Sie den FCM beobachtet?
Bogs: Insgesamt fünfmal. Zu Hause gegen den VfL Halle, VfB Leipzig
und Dynamo Dresden, auswärts in Riesa und Leipzig.
Volksstimme: Welchen Eindruck hatten Sie, wo liegen die Stärken
und Schwächen?
Bogs: Eine sehr robuste Mannschalt, die recht selbstbewusst auftritt,
variabel spielt und konterstark ist. Nicht vergessen darf man natürlich
die
beiden kreuzgefährlichen Stürmer Ivanovic und Papic. Der dritte im
Bunde wäre Ofodile - wenn er fit ist. Schwächen habe ich dagegen im
Abwehrbereich gesehen.
Volksstimme: Sie haben zuletzt mit Ihrer Mannschaft 0:2 bei den Hertha-Amateuren
verloren. Wurden dort einige Akteure bewusst geschont?
Bogs: Ja, sechs Spieler. FCM-Trainer ´Matz´ Vogel, der ja
da war, dürfte also nicht viel gesehen haben ...
Volksstimme: Es hieß ja allgemein, dass die Nordstaffel schwächer
besetzt war als die Südstaffel. Ihre Meinung dazu?
Bogs: Fakt ist, dass uns Vereine wie Hertha, Hansa Rostock, Schönberg
oder auch Stendal vieles abverlangt haben. Auf der anderen Seite gehörten
einige Mannschaften vom Niveau her sicherlich nicht in die Klasse hinein. Davon
gab es bei uns im Norden vielleicht ein paar mehr.
Volksstimme: Sie haben den Modus der Relegationsspiele kritisiert, weil
der Verlierer am Ende mit leeren Händen dasteht.
Bogs: Ich meine, dass damals der NOFV einen Fehler begangen hat, zwei
Staffeln zuzulassen. Mit einer Oberliga hätte man zudem wesentlich mehr
Qualität.
Volksstimme: Aber auf dem jüngsten Staffeltag haben sich 35 von
36 Vereinen für eine zweigeteilte Oberliga ausgesprochen.
Bogs: Davon hörte ich auch, und das irritiert mich schon. Nur wurden
nicht die Trainer befragt. sondern die Geschäftsführer eingeladen.
Der einzige Verein, der im Übrigen dagegen gestimmt hat, waren nicht mal
wir selbst, sondern Eisenhüttenstadt.
Volksstimme: Wie groß ist für Sie, ist für den BFC der
Druck, aufsteigen zu müssen?
Bogs: Relativ gering. Wenn wir es nicht schaffen, werden wir es in der
nächsten Saison mit dem gleichen Etat erneut versuchen. Die finanzielle
Zusage unseres Hauptsponsors, einem Software-Hersteller, liegt bereits vor.
Darüber hinaus gibt es weitere Sponsorengelder in Höhe von einer Million
Mark. Unser Konzept beinhaltet einen Fünf-Jahres-Plan. Das heißt,
bis dahin wollen wir in den bezahlten Fußball. Je eher uns das gelingt,
desto besser.
Volksstimme: Mit welchen Erwartungen reisen Sie persönlich am 9.
Juni zum Rückspiel ins Grubestadion?
Bogs: Schaun wir mal ... Ich bin eigentlich immer gern nach Magdeburg
gekommen - unabhängig von eventuellen Anfeindungen der FCM-Fans.
Modus der beiden Relegationsspiele
- Termine: Hinspiel BFC - FCM am 2. Juni (14.00); Rückspiel
FCM - BFC am 9.Juni (15.30)
- Aufstiegsregelung: Es zählt die Addition beider Spiele. Der Gewinner
steigt in die Regionalliga Nord auf.
- Torgleichheit: Hier gilt der Europapokal-Modus. Das heißt: Auswärtstore
zählen doppelt.
- Gleiche Ergebnisse in Hin- und Rückspiel: Verlängerung, gegebenenfalls
Elfmeterschießen (kein Golden Goal)
Kölmel warnt:
Einen zweiten "Fall Lamm" wird es nicht geben
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Seit Anfang September 1999 ist die Kinowelt Medien AG, München,
Partner des 1. FC Magdeburg. Während dieser Zeit ist es mit der Tochtergesellschaft
Sportwelt wiederholt zu Irritationen gekommen. Eine Tatsache, die Kinowelt-Vorstands-Vorsitzendes
Michael Kölmel durchaus kritisch sieht und Konsequenzen nicht ausschließt.
"Wir stehen zwar weiterhin voll hinter dieser Partnerschaft, und ich kenne
selbstverständlich auch die Bezeichnung, ´FCM - ein schlafender Riese`.
Doch es darf nicht nur geredet werden. Es kann nicht sein, dass immer wieder
irgendwelche Altlasten hochkommen oder wir Ausfallbürgschaften übernehmen.
Das haben wir im `Fall Lamm` einmal getan, passiert aber garantiert kein zweites
Mal." Der 47-Jährige, der auch vom Land und der Stadt Magdeburg noch
mehr Engagement erwartet ("Man kann nicht nur ein neues Stadion bauen"),
setzt vor allem auf den neuen FCM-Präsidenten Lutz Trümper. "Ich
glaube, er ist der richtige Mann. Wir haben uns jetzt zu einem Gespräch
verabredet. Bislang ging das nicht, weil Herr Trümper erst einmal seine
Oberbürgermeisterwahl überstehen musste." Stichwort OB. Was meint
Kölmel zu der häufig diskutierten Problematik, beide Ämter nicht
parallel ausüben zu können? ..Ich halte das
durchaus für eine günstige Konstellation. Und es gibt genug andere
Fälle, wo beides miteinander zu vereinbaren ist. Ich hoffe jedenfalls sehr,
dass Herr Trümper auch weiterhin Präsident bleibt." Eine andere
spannende Frage, die schon am 9. Juni beantwortet wird, ist der Ausgang des
Relegatiansspieles gegen den BFC Dynamo. "Mein Tipp lautet: Magdeburg steigt
auf", glaubt Kölmel, der darüber hinaus verriet, dass es Bestrebungen
gibt, beide Entscheidungsspiele live im Fernsehen zu übertragen. Was das
zweite Match im Grubestadion anbetrifft, so sind laut
FCM-Geschäftsleiter Bernd Lindner die Verhandlungen mit dem MDR schon recht
weit vorangeschritten: "Die Sendung "Sport im Osten" beginnt
um 15.30 Uhr. Es ist angedacht, eine Viertelstunde der ersten und die komplette
zweite Halbzeit zu zeigen."
Zum Saisonabschluss
noch ein klarer 3:1 Erfolg beim VfB Zittau
Fußball-Oberliga-Staffelmeister 1. FC Magdeburg hat seine Pflichtaufgabe
zum Saisonabschluss mit einem 3:1 (1:0)-Erfolg beim VfB Zittau erfüllt.
Von Karl-Heinz Köcher
Zittau. In der Oberlausitz, beim Tabellen-13., wo sich lediglich Holz und Rozgonyi
bereits auskennen, kam es Trainer Martin Hoffmann, der den zur Spielbeobachtung
(BFC Dynamo) weilenden Eberhard Vogel vertrat, darauf an, mit einer guten Leistung
Selbstvertrauen zu tanken und den treuen Fans ein ordentliches Spiel zu bieten.
Beim Gastgeber in der Stadt am Dreiländereck backt man dagegen kleinere
Brötchen. Glücklich darüber, dass bereits in der Vorwoche mit
einem 5:2-Sieg in Cottbus die Klasse für ein weiteres Jahr gehalten werden
konnte, wollte das Team um den tschechischen Spielertrainer Tomas Nosek seinem
Publikum zum Saisonabschluss gegen die mit Abstand beste Oberligamannschaft
noch einmal ein gutes Spiel vorführen.
Im idyllischen Weinaupark-Stadion, direkt an der Neiße gelegen, kamen
schließlich alle auf ihre Kosten, und es herrschte am Ende allgemeine
Zufriedenheit. Mit vielen Ballstafetten ließen es die Magdeburger zunächst
etwas ruhiger angehen. Die Gastgeber legten vor allem Wert auf eine sichere
Deckung und gelegentliche Konter, die aber Dreszer und Holz bereinigten. Als
jedoch der Club im Tempo anzog, ergaben sich sofort Torchancen. Doch Mydlo (13.),
Zani (20.) sowie Golombek per Kopf (29.) scheiterten noch am aufmerksamen Zittauer
Keeper Pöschmann. Mit einer Direktkombination über die linke Seite
gelang es schließlich nach einer guten halben Stunde, die Abwehr der Gastgeber
auszuspielen. Zani passte auf Mydlo, und der hatte keine Mühe, zum Führungstreffer
einzuschießen. Kurz vor der Pause vergab Ofodile eine gute Gelegenheit
aus Nahdistanz.
Nach dem Seitenwechsel suchte der 1. FCM die Entscheidung, doch Zani (51.,58.)
besaß kein Schussglück. Das war dafür Hannemann nach einer Stunde
hold, der kurz und trocken aus gut 20 Metern abzog und unhaltbar in die rechte
untere Ecke traf.
Den Oberlausitzern sei aber bescheinigt, dass sie nicht aufsteckten und um den
Anschlusstreffer bemüht waren. Vor allem Torwart Dreszer vereitelte jedoch
gute Zittauer Möglichkeiten (76., 77.), während Vokal über das
Gehäuse schoss. In der Schlussphase boten sich den Magdeburgern noch mehrere
Konterchancen, von denen eine Papic auf Vorarbeit von Zani, dem besten Mann
auf dem Platz, zum dritten Treffer nutzte. Am Sieg änderte auch der Zittauer
Ehrentreffer in der vorletzten Spielminute nichts mehr. Trainer Martin Hoffmann
konstatierte am Ende sichtlich zufrieden: "Wir hatten bis auf kurze Phasen
die größeren Spielanteile, ein verdienter Erfolg."
Papic und Ivanovic streiten
um Torjägerkanone
Josef Ivanovic und Vlado Papic trafen in der Oberliga je 20 Mal.
Von Hans-Joachim Malli
Cracau. Mit einiger Verspätung traf der FCM-Bus gestern Abend erst nach
21.30 Uhr im Grubestadion ein. Schon kurz hinter Dresden stand er im Stau.
Das konnte der Stimmung nach dem 3:1-Erfolg in Zittau aber keinen Abbruch
tun.
Im Gegenteil. Co-Trainer Martin Hoffmann konnte seinem in Berlin zur Spielbeobachtung
weilenden Chef Eberhard Vogel Entwarnung hinsichtlich der leicht angeschlagenen
Marcel Rozgonyi (Hüftprellung), Dirk Hannemann (Sprunggelenk) und Andreas
Golombek (Knie) geben, versicherte mit Blick auf die Relegationsspiele gegen
den BFC Dynamo "Wenn nicht noch jemand aus dem Bett fällt, spielen
wir in stärkster Besetzung". Soll heißen, im ersten Spiel
am kommenden Sonnabend (14 Uhr, Sportforum Hohenschönhausen) sind auch
Maik Franz und Josef Ivanovic, die gestern geschont worden, wieder einsatzfähig.
Dagegen wird um Petr Maslej noch etwas gebangt. Heute können die FCM-Kicker
erst einmal etwas länger ausschlafen. Das erste Training ist für
15 Uhr angesetzt und dient der Lockerung nach der gestrigen "Trainingseinheit
unter Wettkampfbedingungen" (O-Ton Hoffmann). Unter der Woche werden
auch Vlado Papic und Josef Ivanovic noch einmal ihre
Schussstiefel putzen, denn beide wollen ihren bislang 20 Punktspieltreffern
gern noch weitere hinzufügen.
Fußball-Verbandsliga: 1. FC Magdeburg II - Burger
BC 4:3 (2:1)
Torfestival im Duell Aufsteiger gegen
Absteiger
Cracau (fw). Sicherer, als es das 4:3 (2:1) aussagt, gewann
Aufsteiger 1. FC Magdeburg II in der Fußball-Verbandsliga gegen den
bereits als Absteiger feststehenden Burger BC. Die Tore für die Magdeburger
erzielten bei hochsommerlichen Temperaturen Benny Woitha (29., 38.), Timm
Kreibich (55.) und Stephan Neumann (59.). Für die nie aufsteckenden Gäste
trafen Eschner (42., 80.) und Behr (88.). Eine unnötige Gelb-Rote Karte
bekam Christian Prest von der Club-Reserve in 70. Minute von Schiedsrichter
Schwarzenstein gezeigt. Gegen die defensiv sehr agilen Burger taten sich die
FCM-Eleven sehr schwer. Erste Möglichkeiten vergaben Sebastian Prosovsky
und Neumann, der nur die Latte des Burger Kastens traf. So dauerte es bis
zur 29. Minute, ehe Woitha mit einem fulminanten Freistoß ins rechte
obere Eck das 1:0 erzielte. Nur neun Minuten später war es der gleiche
Spieler, der nach einem sehenswerten Konter auf 2:0 erhöhte. Doch die
Gäste steckten nie auf und kamen noch vor der Pause durch Eschner per
verwandelten Foulelfmeter zum Anschlusstreffer. Dem ging ein unnötiger
Ballverlust für den FCM im Mittelfeld voraus. Der durchbrechende Schmuck
wurde strafstoßreif gelegt. Die zweite Halbzeit begann erneut furios
für die Elbestädter. Kapitän Nico Dürstel setzte einen
Freistoß an die Latte. In der 50. Minute scheiterte
Kreibich noch knapp, doch fünf Minuten später schlug das Leder nach
einem Volleyschuss des gleichen Spielers im Burger Gehäuse ein. Der FCM
II wollte jetzt die schnelle Entscheidung. Und als Neumann nach etwas mehr,
als einer Stunde Spielzeit das 4:1 erzielte, deutete alles auf einen klaren
Erfolg der Blau-Weißen aus dem Grubestadion hin. Im weiteren Spielverlauf
vergaben die Youngster aber zu viele Chancen. So prallte ein Prosovsky-Schuss
vom Innenpfosten ins Feld zurück, ein Schulz-Schuss wurde gerade noch
so von der Linie geschlagen. Im Gefühl des sicheren Sieges ließ
die Konzentration bei der FCM-Reserve nach und die unermüdlichen Gäste
kamen noch zu zwei Toren, die das Endergebnis aus ihrer Sicht erfreulicher
gestaltete.
1. FC Magdeburg zum Saisonabschluss beim VfB Zittau zu Gast
Club will in der Oberliga-Rückrunde
ungeschlagen bleiben
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Ohne ihren Cheftrainer Eberhard Vogel reisen morgen die Oberliga-Fußballer
des 1. FC Magdeburg zum abschließenden Auswärtsspiel nach Zittau.
Der 58-Jährige überlässt seinem Assistenten Martin Hoffmann die
Regie und schaut sich stattdessen den Magdeburger Gegner im Kampf um den Regionalliga-Aufstieg,
BFC Dynamo beim Tabellenzweiten Hertha BSC Amateuere an. Das FCM-Trainergespann
hätte die Berliner dann insgesamt viermal beobachtet.
Dass der Club die Aufgabe in Zittau ähnlich lasch angeht wie das zuletzt
beim Landespokal-Finale gegen den Landesligisten VfB IMO Merseburg (3:0) der
Fall war, kann Vogel zwar nicht ausschließen, will es aber möglichst
vermeiden. "Ich erwarte, dass die Mannschaft ein ordentliches Spiel abliefert.
Es ist natürlich klar, dass sich keiner mehr verletzen will. Aber da die
Zittauer inzwischen gerettet sind und somit hoffetnlich den Einsatz nicht übertreiben,
hoffe ich auf ein abwechslungsreiches, munteres Spiel, bei dem zumindest ein
remis herausspringen sollte. Denn wir wollen in der Rückrunde ungeschlagen
bleiben."
Ob der Club beim Tabellen-13. auf seine Manndecker zurückgreifen kann,
scheint so gut wie ausgeschlossen. Maik Franz laboriert an einer Oberschenkelverletzung,
Marcel Rozgonyi hat sich eine Knieprellung zugezogen.
Mit dem letzten Match entscheidet sich im Übrigen auch, wer die interne
Torjäger-Kanone gewinnt. Zwei Akteure streiten sich um die Krone: Josef
Ivanovic (bislang 20 Treffer) und Vlado Papic (19).
Vor Millionen Zuschauern: Handball-Star verachtet
Magdeburg
Kretzschmars skandalöser Auftritt
in der Harald-Schmidt-Show: "Arrogant"
SCM-Handballstar Stefan Kretzschmar hat mit Äußerungen
in der Harald Schmidt-Show, am Dienstagabend für heftige Empörung
gesorgt. Vor einem Millionenpublikum beleidigte er in der SAT-1-Sendung Magdeburg
und den künftigen Oberbürgermeister Trümper. Von Jens-Uwe Jahns
Magdeburg. "Eigentlich wollten wir am Sonntag bei der Meisterfeier den
Trümper ja über den Balkon schmeißen und das dann als Unfall
stehen lassen. Im Zuge des Alkohols wären wir aus der Sache gut rausgekommen."
Dies war einer der Ausfälle von Kretzschmar in der Harald-Schmidt-Show,
mit dem er auf die Siegesfeier nach dem Gewinn der Meisterschaft anspielte.
An Magdeburg ließ der Publikumsliebling der Magdeburger Handballer kein
gutes Haar:
- Magdeburg hat nur noch 18000 Einwohner, erzählte er den staunenden TV-Zuschauern.
Dabei sind es rund 240 000.
- Monatlich kehren Magdeburg tausend Menschen den Rücken, schätzte
Kretzschmar. Es sind höchstens vierhundert.
Besonders heftig griff das Handballidol Magdeburgs künftigen Oberbürgermeister
Lutz Trümper (SPD) an. "Anstatt sich um die Arbeitslosigkeit zu kümmern,
baut der neue Oberbürgermeister sofort erstmal ein neues 50-Millionen-Stadion.
Und das nur für die Oberliga."
Was der Handballer verschwieg: Schon seit Jahren wird über das Stadion
diskutiert. Und den Beschluss zum Bau des Stadions fällte der Stadtrat
ohne den künftigen Oberbürgermeister, weil dieser kein Mandat besitzt.
Mit Blick auf Trümpers Ehrenamt als FCM-Präsident sagte der Handballstar:
"Der Fußball in Magdeburg ist doch tot." Als beleidigend und
skandalös bezeichnete Michael Stage, Future-Bundesvorsitzender und Mitglied
des Stadtrates, Kretzschmars Äußerungen. Auf den Internetseiten von
"Sport1" gehen Handballfans aus ganz Deutschland auf Distanz zu Kretzschmar.
Ein "arroganter, großkotziger" Auftritt heißt es dort
unter anderem. Lutz Trümper bietet dem Kritiker ein Gespräch an. SCM-Manager
Bernd-Uwe Hildebrandt will sich erst das Video ansehen, Kretzschmar selbst war
nicht zu erreichen.
Heftige Reaktionen auf Skandal-Auftritt von Stefan Kretzschmar
bei SAT1
"Eigentlich wollten wir Trümper
vom Rathausbalkon schmeißen"
Heftige Reaktionen hat der Fernsehauftritt von SCM-Handballstar Stefan Kretzschmar
in der "Late Night Show" von Harald Schmidt am Dienstag, 22.Mai, ausgelöst.
Stadtrat Michael Stage hält ihn für skandalös, auf Fanseiten
im Internet wird Kretzschmar als arrogant und großkotzig bezeichnet.
Von Jens-Uwe Jahns
Magdeburg. Stefan Kretzschmar habe in der Sendung nicht nur Tatsachen total
verkehrt dargestellt, sondern auch mit beispielloser Arroganz abwertend über
Magdeburg gesprochen, sagt Michael Stage, Mitglied des Magdeburger Stadtrates
und Bundesvorsitzender der Jugendpartei "Future!": "Was, ´Mister
Obercool´ Kretzschmar sich alles so aus den Fingern saugte, verschlug
mir die Sprache. Mit völlig falschen Fakten rückte er Magdeburg in
ein so negatives Licht, dass ich mich frage: Warum ist er eigentlich noch hier,
wenn er die Stadt dermaßen verabscheut?" Kretzschmar hatte behauptet,
dass Magdeburg monatlich mehr als 1000 Einwohner verliert. Stage: "Quatsch,
pro Monat gehen zwischen 200 und 400." Auch Kretzschmars Behauptung, dass
Magdeburg die Stadt in Deutschland mit der höchsten Arbeitslosigkeit ist,
sei falsch, denn mit 19,5 Prozent ist die Quote zwar recht hoch, "aber
Deutscher Meister sind wir darin nicht". Weiter sagte der SCM-Linksaußen
in der Schmidt-Show vor einem Millionenpublikum: "Anstatt sich um die Arbeitslosigkeit
zu kümmern, baut der neue Oberbürgermeister sofort erst mal ein neues
50-Millionen-Mark Stadion!" Stage: "Kretzschmar müsste wissen,
dass erst am letzten Sonntag der neue OB gewählt wurde und er sein Amt
erst am l.Juli antritt. Das Stadion aber ist seit Jahren in der Planung und
wurde nicht ,schwuppdiwupp' aus dem Boden gestampft."
"Der Fußball in Magdeburg ist doch tot!", behauptete Kretzschmar
weiter und vergisst, so Stage, das sich erst vor einigen Monaten alle gefreut
haben, welchen Erfolg der 1. FCM im DFB-Pokal hatte. Der FCM hat den Kicker-Fußball-Pokal
- den DFB-Jugendpokal -, den Landespokal gewonnen und ringt um den Aufstieg
in die Regionalliga. Stage appelliert: "Herr Kretzschmar, wachen Sie auf.
Handball ist in dieser Stadt nicht der einzige Sport! Bemerkungen, wie: ,Ja,
Magdeburg hat tatsächlich noch 18 000 Einwohner' oder abwertende, beleidigende
Äußerungen
über den zukünftigen Oberbürgermeister Trümper beweisen
niedriges Niveau. Wer so einen Mist in der Öffentlichkeit verbreite, nur
weil man merkt, dass der Magdeburger Fußball wieder auflebt und man fürchtet,
dass der Handball an Bedeutung verliert, sollte sich Gedanken machen, ob er
hier bleiben wolle, so Stage. Auf den Internetseiten "Sport1" wird
heftig über den TV-Auftritt des Magdeburger Handballers diskutiert, Günter
Weber fragt die Handballfans der Elbestadt: "Liebe Magdeburger, was ist
denn dran an diesem Stadionbau? Und ist der neue Bürgermeister wirklich
so schlimm, wie Kretzsche behauptet?" Der kritisierte designierte Oberbürgermeister
Lutz Trümper hat die Sendung am Dienstag nicht gesehen: "Wenn er das
wirklich gesagt hat, biete ich Herrn Kretzschmar gern ein persönliches
Gespräch an, um ihn aufzuklären." Falls Kretzschmars Meinung
zum Fußball die Meinung des SCM sein sollte, ist Trümper gern bereit,
als FCM-Präsident mit dem SCM-Präsidenten zu reden: "Magdeburger
Vereine dürfen nicht gegeneinander kämpfen, sondern müssen miteinander
etwas Gutes für Magdeburg schaffen." SCM-Manager Bernd-Uwe Hildebrandt
sagte gestern auf Volksstimme-Nachfrage: "Da ich die Sendung nicht gesehen
habe, werde ich mich erst dazu äußern, wenn ich mir das Video angesehen
habe. Stefan Kretzschmar war gestern nicht zu erreichen. Auf die Bitte um Rückruf
auf seiner Mailbox reagierte er nicht. Kretzschmar-Äußerungen in
der "Harald-Schmidt-Show":
- Magdeburg verliert monatlich mehr als 1000 Einwohner.
- Ja, Magdeburg hat tatsächlich noch 18000 Einwohner. Die da am Sonntag
auf dem Alten Markt standen, das waren alle.
- Magdeburg ist die Stadt in Deutschland mit der höchsten Arbeitslosigkeit.
- Anstatt sich um die Arbeitslosigkeit zu kümmern, baut der neue Oberbürgermeister
sofort erst mal ein neues 50-Millionen Stadion. Und das
nur für die Oberliga.
- Im Rathaus hat der Trümper am Sonntag zu mir gesagt: "Hej, das ist
ein wunderschöner Tag für uns beide; Ihr seid Deutscher Meister geworden
und ich Bürgermeister." - Da hab ich ihm gesagt: das interessiert
mich einen Scheiß, wir sind Deutscher Meister!"
- Eigentlich wollten wir den Trümper ja über den Balkon schmeißen
und wollten das dann als Unfall stehen lassen. Im Zuge des Alkohols wären
wir aus der Sache gut rausgekommen.
- Der Fußball in Magdeburg ist doch tot.
Magdeburgs glanzloser Landespokalsieg
Schmidt: In Gedanken schon bei Dynamo
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Diesmal benötigte man nicht die Hilfe der eigenen zweiten Mannschaft
(holte am 28. Mai 2000 mit einem 3:2 über den VfL Halle den Cup), diesmal
schafften es die Oberliga-Fußballer des 1. FC Magdeburg aus eigener Kraft
- den Gewinn des Landespokals mit einem 3:0 über den VfB IMO Merseburg.
Das bedeutet: Die Elbestädter sind damit auf jeden Fall auch wieder im
DFB-Pokal 2001/2002 vertreten. Zwar vermochte der FCM am vergangenen Dienstag
Abend im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion über weite Strecken nicht zu überzeugen,
doch Kapitän Bodo Schmidt gab zu bedenken: "Wir wissen selber, dass
wir phasenweise sehr schlecht gespielt haben. Was aber letztlich zählte,
war der Sieg. Ich denke, es ist ganz normal, dass sich bei vielen in den Köpfen
schon alles um den BFC Dynamo dreht." Schmidt sprach von "einer verlockenden
Situation, sich mal gehen lassen zu können, wenn man gegen einen Landesligisten
spielt oder wenn in Punktspielen der Druck des Gewinnen-Müssens weg ist.
Da ist dann jeder einzelne gefordert, sich dagegenzustemmen. Nur gelingt das
nicht immer." Am 2. und 9. Juni kämpft der Club gegen Dynamo um den
Aufstieg in die Regionalliga. "Das", so Schmidt, "wäre dann
natürlich die Krönung einer bis jetzt sehr erfolgreich verlaufenen
Saison. Dazu gehört natürlich auch der Gewinn des Landespokals. Denn
was alles im DFB-Pokal möglich ist, haben wir alle im vergangenen Jahr
gesehen." Gerade in diesem Wettbewerb bewies die Mannschaft in teilweise
mitreißenden Partien gegen den 1. FC Köln, Karlsruher SC, Schalke
04 und natürlich Bayern München, zu was sie fähig ist. Dass,
um aufzusteigen, eine deutliche Leistungssteigerung gegen den BFC nötig
ist, sieht Schmidt als selbstverständlich an: "Da müssen und
werden wir besser und konzentrierter spielen." Der Ex-Profi hatte mit einem
vergebenen Foulelfmeter (24.) selber in erheblichem Maße dazu beigetragen,
dass seine Elf am Dienstag lange auf das erste Tor warten musste: "Ich
glaube sogar, dass es der erste in meiner Karriere war. Zu der Zeit in Dortmund
und Köln haben Zorc bzw. Polster geschossen, und hier beim FCM habe ich
bei meinem siebten Strafstoß erstmals nicht getroffen." Wer nun beim
nächsten Elfer anläuft, sei, so der 33-Jährige, mit dem Trainer
noch nicht besprochen. "Ich gehe davon aus, dass es jetzt wohl erst einmal
ein anderer macht. Vielleicht Armando Zani. Aber ich stehe genauso wieder zur
Verfügung."
Fußball-Verbandsliga: Club-Reserve erwartet Burger BC
Mit Kapitän Nico Dürstel Revanche
für Hinspielniederlage?
Magdeburg (dz). Am 32. Spieltag der Fußball-Verbandsliga
erwartet der 1. FC Magdeburg II am morgigen Sonnabend um 15.00 Uhr auf den Nebenanlagen
im Ernst-Grube-Stadion den Burger BC. Die Gäste aus der Knäckebrotstadt
stehen seit dem vergangenen Spieltag, als man zu Hause mit 1:3 gegen den Aufstiegsaspiranten
FC Grün-Weiß-Wolfen verlor, nunmehr definitiv als Absteiger in die
Landesliga fest. Bei noch drei ausstehenden Spielen ist auch die letzte theoretische
Chance auf den Klassenerhalt vertan.
Dagegen hat der Aufsteiger aus Magdeburg in seiner ersten Saison mit dem Mittelfeldplatz
eine gute Plazierung bereits sicher. Doch wollen die Magdeburger, die an den
letzten drei Spieltagen mit Burg, der TSG-Calbe und Blau-Weiß-Wanzleben
allesamt Kontrahenten aus dem ehemaligen Bezirk Magdeburg zum Gegner haben,
ihre Punkteausbeute noch verbessern. Und da soll gegen die Burger der Anfang
gemacht werden. Zumal die Mannschaft darauf brennt, "die Ergebnisse
gegen alle drei Teams aus der Vorrunde zu korrigieren", wie Trainer Frank
Windelband betont. Damals unterlag der Club in Burg mit 1:2, zu Hause gegen
Calbe mit 0:1 und in Wanzleben mit 0:4. In der Formation der Magdeburger zeichnet
sich gegenüber dem Gastspiel in Braunsbedra nur eine Veränderung ab.
Kapitän Nico Dürstel steht wieder zur Verfügung. Für die
Moral der Mannschaft sicherlich sehr wichtig. Auch wenn die Leistung der Mannschaft
oftmals schwankte, ist Windelhand mit dem derzeitig erreichten nicht ganz unzufrieden.
"Unsere Aufgabe besteht ja nicht darin, in die Oberliga aufzusteigen, sondern
jungen Spielern durch die Vermittlung von Spielpraxis den Anschluss an die erste
Mannschaft zu erleichtern" blickt Windelband bereits einmal kurz zurück.
Nachwuchs-Fußball
FCM will vierten Platz behaupten
Magdeburg (dz). Zum Abschluß der Saison in der Fußball-Regionalliga
der A-Junioren reist der 1. FC Magdeburg am Sonntag elbabwärts zum FV Dresden-Nord.
Die Magdeburger, derzeitig mit einem Punkt Vorsprung auf TeBe Berlin und Energie
Cottbus auf dem vierten Rang liegend, wollen auch in Elbflorenz ihren Tabellenplatz
verteidigen. Dazu ist aber ein Auswärtssieg fällig, um nicht auf Schützenhilfe
angewiesen zu sein. Doch die Gastgeber, auf einem guten Mittelfeldplatz liegend
und längst aller Abstiegssorgen ledig, wollen auch gegen die Club-Youngster
zeigen, dass sie nicht nur vom Tabellenplatz her besser als der große
Lokalkontrahent Dynamo Dresden sind. Denn die Dynamos besiegelten am vergangenen
Wochenende durch eine 0:5-Heimniederlage gegen den bereits feststehenden Meister
Hertha BSC den Regionalligaabstieg.
3:0-Erfolg gegen Landesligist VfB IMO Merseburg
FCM glanzloser Sieger im Landespokal
Die "Torfabrik" stotterte lange Zeit gewaltig: Der 1. FC Magdeburg, mit bislang 152 Saisontreffern in Punkt- und Pokalspielen, kam im Landescup-Finale erst nach späten Toren zu einem standesgemäßen 3:0 (0:0) Sieg über den Landesligisten VfB IMO Mersehurg und qualifizierte sich damit für die erste DFB-Pokalrunde 2000/2001.
Von Uwe Tiedemann
Dessau. Für den klaren Favoriten waren gestern Abend vor 1586 Zuschauern
im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion Zani (70.), Scholze (73.) und Mydlo (82.) erfolgreich.
FCM-Trainer Eberhard Vogel schüttelte unmittelbar nach dem Abpfiff den
Kopf: "So kann man kein Fußball spielen. Schlecht vor allem, was
wir in der ersten Halbzeit geboten haben. Das war eine Einstellungsfrage, zum
Glück wurde nach der Pause besser." Von einem Zwei-Klassen-Unterschied
war zunächst nicht viel zu sehen. Der FCM spielte ideenlos und zuweilen
aufreizend lässig (Golombek, Hannemann). Dazu passte ins Bild, dass Kapitän
Bodo Schmidt mit einem viel zu unplatzierten Foulelfmeter (Pohlandt an Zani)
an VfB-Schlussmann Böhme scheiterte (24.). Seine erste gute Chance besaß
der krasse Außenseiter in der 27. Minute, als die einzige Spitze, Adelt,
aus 16 Metern nur knapp das Ziel verfehlte. 120 Sekunden später landete
ein Kopfball von Papic nur an der Querlatte. Ofodile scheiterte im Nachsetzen
dann an Böhme. Das war bis dahin die erste gute Möglichkeit der Elbestädter.
Je länger die Partie dauerte, desto mutiger wurden die Merseburger, die
sich keineswegs versteckten und mit Glück und Geschick bis zum Seitenwechsel
ein 0:0 hielten. Das betraf vor allem die "Lufthoheit" der Elbestädter,
bei denen vor allem Papic mehrfach vor dem Führungstreffer stand. Nach
dem Seitenwechsel blieb der Club zwar die feldüberlegende Elf, konnte das
Abwehrbollwerk um den aufmerksamen Böhme aber lange nicht knacken. Und
wenn der Keeper schon geschlagen war, rettete ein Verteidiger auf der Linie.
So dauerte es bis zur 70. Minute, ehe Zani auf Flanke von Holz aus kurzer Distanz
den Bann brach. Der Rest in einem insgesamt enttäuschenden Pokalfinale
war Formsache.
"Manche hatten bis zu vier Verträge"
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Das positive sportliche Abschneiden des Oberligisten 1. FC Magdeburg
ist die eine Seite, die finanzielle Situation die andere. Dass der Club diesbezüglich
in Schwierigkeiten steckt, dass vor allem noch erheblicher Aufklärungsbedarf
besteht, wurde auf der gestrigen Pressekonferenz deutlich, an der der wieder
gewählte Verwaltungsratsvorsitzende Klaus-Dieter Runge, sein Stellvertreter
Erwin Bugar und FCM-Geschäftsleiter Bernd Lindner teilnahmen. Der neue
Verwaltungsrat wurde nach entsprechenden Satzungsänderungen von 15 auf
11 Mitglieder reduziert (wobei ein weiterer kontinuierlicher Abbau angestrebt
wird) und besitzt künftig mehr Kompetenzen, um die ihm zugedachte Rolle
als Kontrollorgan des Präsidiums auszufüllen. "Damit bestimmte
Rechtsgeschäfte nicht mehr an uns vorbeilanciert werden können",
machte Bugar deutlich, der von einem gestörten Vertrauensverhältnis
zur Ex-Führung sprach und etwas salopp meinte: "Wenn das in einem
Verein der Fall ist, kann man einpacken." Hier war es zu Zeiten des früheren
Präsidenten Eckhard Meyer zu heftigen Turbulenzen gekommen. Für die
Jahre 1999 und 2000 hatte der Club, so Präsident Lutz Trümper, erst
vor wenigen Wochen 280000 Mark Lohnsteuer nachgezahlt (Volksstimme berichtete),
nachdem die neue Führungscrew schon kurz nach der Amtsübernahme vor
knapp einem halben Jahr und Prüfung der
Unterlagen Selbstanzeige beim Finanzamt gestellt hatte. "Um sich zu schützen.
Zumal weitere Nachforderungen, die sich aus Querverbindungen
ergeben, nicht ausgeschlossen sind", so Rechtsanwalt Bugar, der hinsichtlich
der Haftbarkeit ausführte: "In erster Linie gilt immer Vereinsrecht.
Es können aber auch Einzelpersonen per Durchgriffshaftung belangt werden,
was wir jedoch nicht anstreben." Lindner, der sich aus juristischen Gründen
nun Geschäftsleiter und nicht mehr Geschäftsführer nennt, gab
ein konkretes Beispiel: "Manche Spieler hatten bis zu vier Verträge
mit dem Verein, von denen die Geschäftsführung aber nichts wusste.
Je nach Lage der Dinge wurde dann, wie es gerade passte, einer rausgezogen.
Die Transparenz fehlte. Die Frage, ob ein solches Verhalten des Präsidiums
nun Vorsatz oder nur Schlamperei war, kann jeder relativ schnell selber beantworten."
"Man darf eben nicht auf alle Begehrlichkeiten der Spieler eingehen",
warnte Bugar und stufte die gegenwärtige Lage des Clubs als problematisch
ein: "Ziel ist es, eine Vereinbarung mit dem Finanzamt zu erreichen, um
das Überleben des Vereins zu sichern." Zumal zuletzt die Überweisungen
von Partner Sportwelt mehrfach verspätet eintrafen. Ob es gelingt, in die
diversen Ungereimtheiten jemals Licht ins Dunkel zu bringen, ist fraglich. Es
soll aber zumindest versucht und dafür bis zum 1.Juli ein Ausschuss gebildet
werden. Bugar: "Dieser Arbeitskreis soll Verfehlungen des alten Präsidiums
und gegebenenfalls des Verwaltungsrates zwischen 1998 und 2000 aufklären."
Die Lizenz für die kommende (Regionalliga?)Saison, so versicherte Lindner,
sei deswegen aber nicht gefährdet, die vom NOFV geforderten Bedingungen
relativ leicht zu erfüllen.
FCM-"Ballermänner" ließen es daheim 79 Mal krachen
1. FC Magdeburg zum Oberliga-Abschluss 5:2
gegen FSV Zwickau
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg - In seinem letzten Heimspiel der Fußball-Oberliga-Saison 2000/2001
bezwang Staffelmeister 1. FC Magdeburg den FSV Zwickau standesgemäß
mit 5:2 (2:1). Als beeindruckende Bilanz aller 17 Begegnungen im Ernst-Grube-Stadion
stehen damit 16 Siege und eine Niederlage (0:1 gegen VfB Leipzig) bei 79:13
Toren (!) zu Buche.Vor dem Anpfiff gab es die obligatorische Ehrung durch den
Präsidenten des Landesfußball-Verbandes, Heinz Marciniak, und den
Staffelleiter Süd, Ralf Rose.
Zum Spiel: Der FCM legte los wie die Feuerwehr, führte, nachdem zunächst
Zani an FSV-Keeper Mewes gescheitert war (2.), durch einen Kopfball von Maslej
schnell mit 1:0 (4.). Dann verwandelte Ivanovic nach Freistoß von Zani
ebenfalls per Kopf zum 2:0 (11.). Im weiteren Verlauf ließ es der Club
etwas ruhiger angehen. Erwähnenswert das Solo von Holz, der im letzten
Moment abgedrängt wurde (27.). Etwas überraschend kamen die Gäste
nach 38 Minuten zum Anschlusstreffer, als Marcetic von Franz umgestoßen
wurde und Krauß den fälligen Elfmeter zum 2:1 verwandelte.
Nach der Pause stellte Zani mit einem trockenen 22-m-Schuss zum 3:1 endgültig
die Weichen auf Sieg (51.). Zwar kam Zwickau noch auf 3:2 heran (Foul von Zentrich
an Thaly im Strafraum, Krauß vollstreckte im Nachsetzen per Kopf, nachdem
Dreszer den Elfer pariert hatte/69.), doch in Gefahr gerieten die Platzherren
nicht mehr. Im Gegenteil: Ivanovic, der in der 75. Minute mit einem Flachschuss
ins lange rechte Eck seinen 20. Saisontreffer erzielte (75.) und Zani, der vom
uneigennützigen Papic profitierte und die Kugel nur noch ins leere Tor
zu schieben brauchte (89.), schraubten das Ergebnis noch auf 5:2.
FCM-Trainer Eberhard Vogel ging erst auf die Meisterschaft ein ("Wir haben
uns diesen Staffelsieg spielerisch und kämpferisch verdient") und
meinte zur Leistung seiner Elf gegen Zwickau: "Wir wollten so spielen wie
in der Relegation gegen Dynamo, quasi den Ernstfall proben. Das hat die Mannschaft
zunächst gut umgesetzt, schnell 2:0 geführt. Danach hatte sie im ersten
Abschnitt eine Krise, es wurden zu viele einfache Fehler gemacht." Kritik
übte der 58-Jährige an der Ungeschicklichkeit im Defensivbereich,
die Zwickau zu zwei (Elfmeter)-Toren nutzte. "Im Strafraum darf man sich
nicht so verhalten, dass der Schiri Elfmeter geben muss oder kann. Wenn uns
das gegen den BFC passiert, ist möglicherweise die ganze Saison für
die Katz."
Trotz des versöhnlichen Abschlusses rumort es jedoch hinter den Kulissen.
Sportlich ist vor allem die Zukunft von Ivanovic weiter offen (Vertrag läuft
aus). Vogel will den Stürmer unbedingt halten. Der pocht nach seiner starken
Rückrunde darauf, die gleichen Bezüge (knapp 17500 Mark monatlich)
wie bisher zu erhalten. Das lehnt das Präsidium ab. Und finanziell verwies
Präsident Lutz Trümper neben den Problemen mit Partner Sportwelt (verspätete
Überweisungen in den vergangenen Monaten) auf im März geleistete Lohnsteuernachzahlungen
für die Jahre 1999 und 2000 von 280000 Mark. Grund: Es gab neben den offiziellen
Verträgen offensichtlich "schwarze Kassen".
Fußball-Verbandsliga
Windelband-Elf ohne Glück in Braunsbedra
Cracau (fw). In der Fußball-Verbandsliga unterlag Neuling
1.FC Magdeburg II beim Tabellenzweiten SV Braunsbedra mit 0:1. Schwieker erzielte
nach 68. Minute den Siegtreffer für den Gastgeber. In einem kampfbetonten
Spiel lieferten sich beide Mannschaften in der ersten Hälfte ein Spiel
ohne echte Torchancen. Die Gastgeber wollten mit ihrem teilweise überharten
Spiel die FCM-Youngster einschüchtern. Schade, dass der Schiedsrichter
dieser Partie in keinster Weise gewachsen war. Besonders der Einsatz gegen den
quirligen Abi Quadri war meistens über der Grenze des Erlaubten. Beide
Abwehrreihen neutralisierten sich. Damit waren Chancen Mangelware. Für
den FC Magdeburg II hatte Sebastian Prosovsky in der 44. Minute die einzige
Möglichkeit in dieser ersten Hälfte. Nach dem Wechsel begann
die Club-Reserve sehr konzentriert. Doch nach und nach zog immer mehr Hektik
ins Spiel. So boten beide Mannschaften mit zunehmender Spielzeit viel Kampf
und Krampf. Nach einer Stunde hatte Stephan Schulz die Führung für
den FC Magdeburg II auf dem Schlappen. Von der Mittellinie an startete er unwiederstehlich
ein Klasse-Solo, scheiterte letztendlich aber am Braunsbedraer Keeper. Wie eine
kalte Dusche wirkte dagegen das 1:0 der Gastgeber nur acht Minuten später.
Aus einem Freistoßgeschenk machte der Schütze das Goldene Tor für
die Platzherren. Von einem Bein noch abgefälscht schlug das Leder unhaltbar
für FCM-Keeper Norman Becker im Kasten ein. Letztendlich ein glücklicher
Erfolg des Tabellenzweiten über einen wackeren FCM II.
Magdeburg in Geld-Not
Trotz des sportlichen Erfolges in der Oberliga befindet sich der 1. FC Magdeburg in einer finanziellen Krise. "Wenn wir nicht aufsteigen sollten, wird es künftig ganz schwer für uns, weil die Kinowelt nicht mehr in dem bisherigen Rahmen Kredite gewähren würde", erklärte Vereinspräsident Lutz Trümper. So wurden die März-Bezüge der Spieler verspätet und die am 15. Mai fälligen April-Gehälter noch gar nicht gezahlt. Die Magdeburger sind aber trotzdem optimistisch, als Sieger aus den beiden Relegationsspielen gegen den Oberliga-Nord-Meister BFC Dynamo am 2. und 9. Juni hervor zu gehen. Entsprechend sind die Personalplanungen beim Süd-Ersten. Maik Franz (VfL Wolfsburg/ablösefrei), Marcel Rozgonyi (Schalke 04/geschätzte Ablöse 900.000 Mark) und Adolphus Ofodile (Ziel unbekannt) verlassen den Verein zum Saisonende. Dagegen stehen mit Klaus Dietrich (von Dynamo Dresden), Pavel Dobry und Stefan Strauß (beide FSV Hoyerswerda) drei Neuzugänge fest. Mit Leo Ozoma, zuletzt im belgischen Ostende unter Vertrag, müssten nur noch finanzielle Details geklärt werden, so Trümper.
Rozgonyi-Wechsel zu Schalke 04 ist perfekt
Von Klaus Kahmann
Magdeburg - Gestern einigten sich der BFC Dynamo Berlin und der 1. FC Magdeburg
endgültig auf die Termine für die Relegation um den Aufstieg in die
Regionalliga. Das Hinspiel findet am Sonnabend, dem 2. Juni, um 14 Uhr im Berliner
Sportforum (Hohenschönhausen) statt. Das Rückspiel folgt am Sonnabend,
dem 9. Juni, um 15.30 Uhr im Ernst-Grube-Stadion. Der Kartenvorverkauf für
beide Begegnungen soll am 28. Mai beginnen.
Beim Wechsel von Marcel Rozgonyi vom FCM zu Schalke 04
hat es eine Einigung gegeben. "Schalke-Manager Assauer und ich haben in
dieser Woche noch einmal telefoniert und sind dabei zu einer Einigung gekommen",
so FCM-Präsident Lutz Trümper gestern. Transfer-Summen nannte er nicht.
Der FCM soll aber zunächst 850 000 Mark gefordert haben.
Nach dem Oberliga-Heimspiel am Sonnabend (14 Uhr) gegen
Zwickau tagt dann am Sonntag (10 Uhr) die Mitgliederversammlung in voraussichtlich
zwei Runden. In der ersten Runde stehen laut FCM-Geschäftsführer Bernd
Lindner ausschließlich Satzungsfragen auf der Tagesordnung. Je nachdem
wie sich hier die Mitglieder entscheiden, wird in der zweiten Etappe dann möglicherweise
die Wahl des Verwaltungsrates auf der Tagungsordnung stehen.
Ostfans haben einen schlimmen Ruf. Leider tun sie dafür auch alles
... und hinterher zum Prügeln in den
Stadtpark
Der Taxifahrer weigert sich: Nee, zum Plache fahr ich
nicht. Die Chaoten da treten mir den Wagen kaputt." Für einen Zwanziger
extra fährt er doch. Aber nur bis zur ersten Straßensperre."
Es ist Samstag, kurz vor 14 Uhr. In wenigen Minuten wird das Spiel VfB Leipzig
gegen den l. FC Magdeburg angepfiffen. Die Gegend rund um das Bruno-Plache-Stadion
im Leipziger Stadtteil Probstheida ist zur vernunftbefreiten Zone erklärt.
8000 Zuschauer werden zum entscheidenden Spiel um die Meisterschaft der Oberliga
Nordost erwartet. 400 Polizisten wachen darüber. dass alle den Schlusspfiff
erleben Denn gewaltbereite Fans haben angekündigt, ,, das Plache platt
zu machen"
Eine Polizeistaffel, mit Kampfanzügen gepolstert wie ein Eishockeyteam,
kontrolliert die Zufahrtstraße: Ausweis dabei ?" Wer die Straßensperre
passiert hat, den mahnt ein Schild am Stadioneingang: ,,Das Betreten mit Stahlkappenschuhen
ist verboten. Das Mitbringen von Waffen, Flaschen und Feuerwerk wird mit Stadionverbot
belegt." Die schwarzen Sheriffs des ,,First Security Service" tasten
die Besucher ab.
Leipzig in Rot, Magdeburg in Blau, doch die Farbe Grün beherrscht das Stadion.
Der Gästeblock ist grün umrahmt, sogar auf dem Dammsitz, der Haupttribüne,
sind grüne Tupfer. ,,Scheiße", sagt Marc, auch hinter
der Tribüne ist alles voller Bullen," Es läuft schon die zweite
Halbzeit, doch vom Spiel hat Marc noch nichts gesehen. Keine Zeit. Er telefoniert,
schickt SMS. Er sendet Späher aus. Er koordiniert die dritte Halbzeit.
Die Prügelei der Hooligans. Deshalb ist er hier. Er und 80 andere.
Im Stadion geht diesmal nichts, ..Wir waren bestens vorbereitet", sagt
Günter Pusch, Sprecher der Leipziger Polizeidirektion, ,,wir wussten, dass
ein Spielabbruch provoziert werden sollte. Wir haben aus Dresden gelernt "
In Dresden, drei Wochen zuvor, hatten sich rivalisierende Randalierer nach 60
Minuten mit Leuchtraketen beschossen. die Tribünen verwüstet und dann
den Platz gestürmt. 300 Polizisten räumten das Spielfeld, erst dann
konnte weitergespielt werden. Nach der Begegnung lieferten sich Chaoten und
Ordnungskräfte noch stundenlange Straßenschlachten. Die Bilanz: zehn
verletzte Polizisten, sechs Festnahmen. Schon 1999 war das Spiel Leipzig gegen
Dresden abgebrochen worden.
Aufruhr im Osten. In Leipzig und Dresden, aber auch in Halle und beim BFC Dynamo
Berlin gibt es regelmäßig Krawalle. Nach dem PoKalspiel gegen den
Ortsrivalen Union Ende April warfen BFC-Anhänger mit Pflastersteinen und
Flaschen auf Polizisten, 16 Beamte wurden verletzt, vier davon schwer. Rund
200 Anhänger des Vereins gelten als C-Fans, also als besonders gewaltbereit.
In Leipzig und Magdeburg sind es immerhin jeweils 80. Vor allem ihre Brutalität
macht Sorgen. Der Fan-Forscher Gunter Pilz analysiert: Die Hooligans in
den neuen Bundesländern sind hemmungsloser, brutaler und rücksichtsloser
als ihre Kollegen im Westen. Weil die soziale Depression stärker ist, bei
bis zu 25 Prozent Jugendarbeitslosigkeit kein Wunder. Die Perspektiviosigkeit
sucht sich ihr Ventil." An die Arbeit mag Marc jetzt nicht denken. Fußballzeit
ist Urlaubszeit, ist Prügelzeit. Fünf Minuten vor Spielende verlässt
der Häuptling mit seiner Gefolgschaft das Plache-Stadion. Aus einem
Rucksack werden Handschuhe verteilt, mit Bleigewichten drin. Einige binden sich
Kreppband um die Fauste. Die Berliner Hools treten auch mit Baseballschläger,
Messer und Gaspistolen an, doch Marc hat das Zeug verboten: ,,Hier gehts nur
Mann gegen Mann." Erst sollte das Match" gegen die Magdedorfer"
Hools am Völkerschlachtdenkmal, wie passend, steigen. Eine Finte, um die
Polizei zu täuschen. Der Gegner wartet woanders, im kleinen Stadtpark in
der Nähe der Poliklinik. Keiner ist mehr ansprechbar, das Adrenalin legt
die Zungen lahm. Es geht los. Drei Minuten, maximal, dann Blaulicht, die Polizei
trennt die Prügelparteien. Ein paar Platzwunden, Prellungen, nichts Hartes,
nicht mal ein Nasenbein gebrochen. Marc: Scheißevent. Die Bullen
waren zu schnell." Abpfiff für Leipzig, die Saison ist bald zu Ende.
Auf Magdeburg wartet noch der Höhepunkt: Am 2./3. und 9./'10. Juni die
Aufstiegsspiele gegen den BFC Dynamo. Die Vorbereitungen laufen schon, auch
bei der Polizei. Hochsicherheitsstufe. Die Taxifahrer werden sich wieder weigern.
Thorsten Jungholt
@Fanforum VfB Leipzig (www.vfb-leipzig.de/vfbfans.html)
Papic-Tor rettet einen Punkt
Von Klaus Kahmann
Ein sauber herausgespieltes Tor von Vlado Papic (63.)
sicherte den Oberliga-Fußballern des 1. FC Magdeburg am Sonnabend beim
FC Stahl Riesa das 1:1 und damit einen Punkt. Riesa war in der dritten Minute
in Führung gegangen. Staffel-Meister war der FCM praktisch schon Freitag
geworden, als Verfolger VfB Leipzig daheim gegen Grimma nicht über ein
1:1 hinauskam.
Riesa - "Steht auf, wenn der Meister kommt", sangen knapp 500 FCM-Fans
schon bevor die Partie richtig losging. Nach zwei Minuten musste dann Schiedsrichter
Mario Troitzsch vor einem Eckball das Spiel unterbrechen, weil aus beiden Fanblocks
Rauchkörper geworfen wurden. Der folgende Eckball brachte dann die Riesaer
Führung. Der aufgerückte Abwehrspieler Daniel Küttner köpfte
unbedrängt aus Nahdistanz ein. Danach beherrschte zwar der Gast aus Magdeburg
zumeist das Geschehen, doch vor dem Tor der Riesaer fehlte es den Schützlingen
von FCM-Trainer Eberhard Vogel am nötigen Biss, um erfolgreich zu sein.
"Die Spieler haben nach dem 1:1 des VfB gegen Grimma die Sache vielleicht
nicht ganz so ernst genommen", meinte denn in der anschließenden
Pressekonferenz auch Eberhard Vogel. Das wollte der wieder durch viel Laufarbeit
und aufmerksamen Spiel auffallende Andreas Lücke nicht so sehen: "An
der Bereitschaft und an der Einstellung hat es bestimmt nicht gelegen. Uns fehlte
einfach das nötige Quäntchen Glück." So dominierten die
Magdeburger in den ersten 45 Minuten, hatten die Gastgeber nur gelegentlich
bei Konterangriffen sowie bei Standards ihre Möglichkeiten. Doch weitere
Tore fielen nicht. In der zweiten Halbzeit erhöhte der 1. FC Magdeburg
den Druck, blieb aber zunächst ohne zwingende Chancen. Ein weiter Pass
von Hannemann erreichte dann im gegnerischen Strafraum Papic, der dem Riesaer
Keeper mit seinem Schlenzer keine Chance ließ (63.). "Das war ein
Superpass. Das sind die Bälle, die ich brauche, im Strafraum und dann direkt
auf den Fuß", hob Papic nach Spielschluss den Anteil von Dirk Hannemann
am Ausgleichstor hervor. Beinahe wäre der Gast noch zu einem dann doch
schmeichelhaften Sieg gekommen. In der 88. Minute erreichte eine präzise
Flanke des eingewechselten Maik Zentrich den ebenfalls später ins Spiel
gekommenen David Mydlo. Doch dessen Kopfball verfehlte knapp das Ziel. "Da
fehlte David nach längerer Pause ganz einfach die Spielpraxis, sonst hätte
er den reingemacht", schätzte Zentrich die Situation ein. "Wir
haben unser erstes Ziel erreicht. Jetzt können wir uns in Ruhe auf die
Relegationsspiele gegen den BFC Dynamo vorbereiten", lautete das Resümee
von Vogel am Sonnabend. Mitte der zweiten Halbzeit marschierte Polizei vor dem
FCM-Fanblock auf, kam dort etwas Unruhe auf. "Die haben bloß ihren
Staffelmeister feiern wollen. Da ist nichts weiter passiert. Von Randale kann
auf keinen Fall die Rede sein", kommentierte auf Nachfrage ein Riesaer
Polizist das Geschehen.
1. FC Magdeburg: Gelingt in Riesa der dritte Sieg?
Cracau - Die Oberliga-Kicker des 1. FC Magdeburg können und wollen heute mit einem Sieg beim FC Stahl Riesa 98 vorzeitig den Staffelsieg perfekt machen, um sich voll auf die Relegationsspiele gegen den Nord-Staffel-Sieger BFC Dynamo (voraussichtlich am 2. und 9. Juni) konzentrieren zu können. Doch Vorsicht! In Riesa sahen die FCM-Kicker zumeist nicht sonderlich gut aus. 16 Mal traten die Blau-Weißen zu DDR-Oberliga-Zeiten im "Stadion der Stahlwerker", wo einst Lothar Kurbjuweit und Ullf Kirsten ihre Laufbahn begannen, an und verließen nur zwei Mal (beim 1:0 am 7. Februar 1976 und beim 2:1 am 24. November 1984) den Platz als Sieger. Hinzu kommen neun Unentschieden. "Stimmt, wir sahen da zumeist nicht so gut aus. Doch das ist Schnee von gestern", meinte Co-Trainer Martin Hoffmann gestern nach dem Abschlusstraining. Nicht nur er hofft auf den dritten Sieg des 1. FC Magdeburg in einem Oberligaspiel bei Stahl Riesa.
Macht der Club in Riesa sein Meisterstück?
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Nur noch einen Dreier" aus den verbleibenden drei Begegnungen
benötigt Fußball-Oberligist l. FC Magdeburg, um endgültig als
Meister der Staffel Süd festzustehen und sich für die beiden Regionalliga-Relegationsspiele
(2. und 9. Juni) gegen den Berliner FC Dynamo zu qualifizieren. FCM-Trainer
Eberhard Vogel hofft, dass man bereits am morgigen Sonnabend (14 Uhr) bei Stahl
Riesa den noch fehlenden Sieg einfährt: Damit wir uns in Ruhe auf
Dynamo vorbereiten können und nicht länger zittern müssen."
Wie man auswärts gegen eine vermeintlich schwächere, aber hoch motivierte
Gastgeber-Elf vorgehen muss, hatte der Club im Landespokal-Halbfinale beim FSVHettstedt
(7:1) bewiesen - vom Start weg den Kampf angenommen. konzentriert gespielt und
frühzeitig in Führung gegangen. "Denn", so Vogel, ..gegen
uns geben alle 120 Prozent." Das dürfte auch morgen wieder der Fall
sein. zumal die Platzherren noch nicht ganz gesichert sind. Dem FCM fehlen zwar
Ivanovic und Holz (beide wegen fünfter Gelber Karte gesperrt), dennoch
sollte der Tabellenführer stark genug sein, dieses Handicap zu kompensieren.
Eine Schwächung ist zweifellos auch der Verlust der beiden Manndecker Maik
Franz (zum VfL Wolfsburg) und Marcel Rozgonyi, der wohl zu Schalke 04 wechselt.
Ein zweites Treffen mit Präsident Lutz Trümper wegen der Ablöse
hatte dessen Manager Rudi Assauer aus terminlichen Gründen zwar kurzfristig
abgesagt. Doch Trümper meinte: Es gibt neue Zahlen. Wir stehen kurz
vor einer Einigung."
Fußball-Regionalliga, Nachwuchs
Lösbare Aufgaben in Berlin und Halle
Magdeburg (dz). Sowohl die A-als auch die B-Junioren des l.
FC Magdeburg müssen am Wochenende in der Fußball-Regionalliga des
Nachwuchses auf Reisen gehen. Während die A-Junioren des Clubs beim Schlusslicht
Blau-Weiß Berlin antreten, fahren die B-Junioren zum Sachsen-Anlalt-Derby
nach Halle zum HFC. A-Junioren Trainer Ludwig Posorski muss beim Schlusslicht
auf die verletzten Wieprich, WQiergowski und Klauss verzichten. Es wäre
vermessen, einfach uu sagen, dass die Jungs beim Schlusslicht so einfach die
drei Punkte einfahren. Dafür ist in der vergangenen Woche zuviel auf sie
eingestürzt." Immerhin haben die jungen Kicker das Problem mit dem
Todesfall ihres ehemaligen Trainers Matthias Pape noch im Kopf. Nach der Beisetzung
am Donnerstag und auf Grund eines Übungsspieles gegen die Landesauswahl
U 16 am Mittwoch (3:0) wurde nur ein 70-minütiges Training absolviert.
Auch die B-Junioren fahren als Favorit zum Halleschen FC, der zur Zeit den zehnten
Rang belegt. Mit derzeit 36 Punkten liegt die von Volker Stähr betreute
Mannschaft auf dem fünften Platz, kann bei einem Sieg und einer Jenaer
Niederlage zu den Thüringern aufschließen.
Bis 2004 soll die neue Fußballarena stehen
Von Katja Tessnow
Hochemotional wurde im Stadtrat über eine der wichtigsten Magdeburger Investitionen
der nahen Zukunft debattiert - die neue Fußballarena, die am Standort
Grube-Stadion gebaut werden soll. Nach zweistündiger Debatte beschloss
der Rat gegen die Stimmen der CDU: Ein Stadion mit 25000 Plätzen soll für
65 Millionen Mark entstehen. Der Rat gab den Weg frei für konkrete Pläne,
die den Baustart vorbereiten und setzt auf einen 30-Millionen-Zuschuss vom Land.
Der Entscheid hatte ein langes Vorspiel. Gut 50 Fußball-Fans und Clubstrategen
des l. FCM verfolgten, wie ausgerechnet Bernd Heynemann, CDU-Rat und prominenter
Felde zog. ..Ein Stadion in der Größe und zu dem Preis ist überzogen."
Die CDU forderte ein Abspecken auf 15000 Besucherplätze. Heynemann: Lieber
zehnmal in einem Jahr ausverkauft, als einmal in zehn Jahren." Die Mehrheit
aller anderen Fraktionen klatschte sich schließlich selbst Beifall für
den mutigen Entschluss, beim großen Projekt zu bleiben. Auch, weil das
Land Fördermittel nur für eine länderspieltaugliche, große
Arena avisiert hat. Der Baubeigeordnete Werner Kaleschky hatte mit Blick auf
harte Konkurrenz im Buhlen um die Stadion-Fördergelder gewarnt: Am
Ende heißt es dann nicht mehr nur Kultur-, sondern auch noch Sporthauptstadt
Halle."
Startschuss fürs Stadion
65 Mio für Magdeburgs Fußball
Von SABINE TACKE
Der Startschuss für den Bau des neuen Fußballstadions, der Stadtrat
der Landeshauptstadt hat ihn gestern abgefeuert.
Der 1. FCM und ein professioneller Vermarkter wollen das Ernst-Grube-Stadion
künftig betreiben. Nachdem das Betreibermodell nun fest steht, kann die
Planung endlich beginnen. Und Helmut Hönel (60), Chef des Schul- und Sportamtes,
gerät ins Schwärmen, wenn er an das neue Stadion denkt: "Das
wird wird bildschön." Außen soll es ein schicke Fassade bekommen.
Hönel: "Da vermutet man gar nicht, dass sich dahinter ein Fußballfeld
verbirgt." Und im Stadion selbst wird alles vom Feinsten sein. Beheizter
Rasen wichtig für die Wintermonate, moderne Sanitäreinrichtungen und
Umkleidekabinen. Toll für die Fans: Die Tribünen werden dichter ans
Spielfeld gerückt als jetzt. Da kann man das Spiel viel unmittelbarer erleben.
Das schafft Atmosphäre" Es wird Platz für Fanshops und Kioske
geben. Kleiner Wermutstropfen: Das Stadion wird nur halb überdacht. Für
mehr reicht das Geld nicht. Immerhin kostet alles zusammen rund 65 Millionen
Mark. "Aber das Dach wird eine Hängekonstruktion. Das jetzige ruht
auf Säulen. Und die versperren die Sicht aufs Spielfeld", so Hönel.
Unser neues Super Stadion (Platz für 25 000 Zuschauer) wird voraussichtlich
im Sommer 2005 fertig sein. Hönel: "Wir brauchen jetzt ungefähr
ein Jahr für die Planung. So Anfang 2003 könnte mit dem Abriss des
alten Stadions begonnen werden. Der Neubau dauert schätzungsweise zweieinhalb
Jahre." Übrigens: Einen kleinen Haken gibt's noch - dass Land müsste
das Stadion zur Hälfte fördern, hat noch nicht zugesagt.
Rozgonyis Aufstieg
Vom FCM zur Champions League
Von OLAF SCHOLZ
Ein sensationeller Aufstieg. FCM-Verteidiger MarCel Rozgonyi (24) Geht in die
Champions LeaGe zu Schalke 04. Er ist mit seinem neuen Klub einig. Gestern verhandelten
beide Vereine nur die Ablöse. Auch Manndecker-Kollege Maik Franz (19) stieg
auf: in die Bundesliga. Ablösefrei, Drei-]ahres-Vertrag beim VfL Wolfsburg.
FCM-Trainer Eberhard Vogel baut das neue Abwehr-Bollwerk. Plant: Wir haben
noch Waldemar Koc als Manndecker. Sören Holz kann das auch spielen "
Vogel könnte in der 3.Liga Bodo Schmidt (nicht mehr der Schnellste) vom
Libero-Posten an den Mann stellen. Denn der FCM hat mit Ösi"
Klaus Dietrich den Abwehrchef von Dynamo Dresden für zwei Jahre (15 000
Mark Monatsgehalt, 1200 Siegprämie) geholt. Ps: Rozgonyi hatte beim FCM
nicht mal die Hälfte.
FSV Hettstedt unterliegt im Halbfinale dem 1. FC Magdeburg mit 1:7
Gastgeber wehren sich tapfer
Von Detlef Liedmann
Hettstedt/MZ. Bereits nach sechs Minuten schlug es zum ersten Mal im Kasten
von Mario Jentsch, als Dirk Hannemann nach einem Eckball von Zani das Leder
aus 22 Metern volley ins Netz beförderte, Entlastung von Hettstedter Seite
gab es nur sporadisch. Nach 17 Minuten lagen die Gastgeber mit 0:2 im Hintertreffen.
Einen Freistoß von Dirk Hannemann köpfte Josef Ivanovic unbedrängt
ein, auch weil Jentsch im Kasten zu zögerlich agierte. Neun Minuten später
zeigte sich Jan Pfannschmidt zu unbeholfen und Ivanovic traf erneut. Dann war
Adolphus Ofodile in der 33. Minute zur Stelle, als ihn Amando Zani mit einem
schönen Hackentrick bediente. Für den Hettstedter Ehrentreffer sorgte
Ronny Straube vier Minuten vor der Pause. Er hatte sich geschickt gegen zwei
Gegenspieler durchgesetzt und vollendete überlegt. Das war es dann schon
an Hettstedter Torausbeute. Nach dem Wechsel bauten Ivanovic (47.), Jan Pfannschmidt
mit einem Eigentor (54.) und Andreas Lücke (71.) die Magdeburger Führung
bis zum Endstand aus. Mike Wiele (63.) und Sven Eckhardt (80.) sorgten für
nennenswerte Hettstedter Chancen in der zweiten Spielhälfte.
l. FC Magdeburg in Hettstedt ohne Probleme
Von Klaus Kahmann
Hettstedt. Problemlos mit 7:1(4:1) besiegten die Oberliga-Fußballer des
l. FC Magdeburg gestern im Halbfinale des Landespokals den Landesligisten FSV
Hettstedt. Die Elbestädter treffen damit im Finale am 22. Mai in Dessau
auf den Landesligisten VfB/IMO Merseburg. Für die Magdeburger trafen Hannemann
(6.), Ivanovic (17./26./47.), Ofodile (34.) und Lücke (71.). Dazu kam ein
Selbsttor von Pfannschmidt (51.). Der FSV verkürzte durch ein Solo von
Sträube zum Zwischenstand von 1:4. Nach anfänglichem Abtasten bestimmten
die Schützlinge von FCM-Trainer Eberhard Vogel das Geschehen. Fielen die
ersten Treffer noch aus Standard-Situationen - Hannemann-Knaller nach Zani-Ecke
und Ivanovic-Kopfball nach Hannemann-Freistoß - so spielten danach die
Gäste die Hettstedter immer mehr an die Wand, waren ihnen auf allen Positionen
überlegen. So gingen dem 3:0 (Ivanovic) und das 4:0 (Ofodile) gelungene
Kombinationen voraus. Das 1:4 war das Resultat einer Unaufmerksamkeit der FCM-Abwehr.
Nach dem Wiederanpfiff nutzte Ivanovic einen Abpraller zum 5:1. Die Überlegenheit
des FCM wurde immer drückender. Verpasste der eingewechselte Prest noch
das 7:1, so hatte Lücke danach mehr Übersicht und stelte den Endstand
her. Danach ließ es der FCM ruhiger angehen, bestimmte aber weiter das
Spiel, sparte jedoch Kraft für das Punktspiel am Sonnabend in Riesa Dabei
hatten die Magdeburger durchaus noch Chancen, zu einem zweistelligen Ergebnis
zu kommen. FCM-Trainer Vogel meinte nach dem Abpfiff: "Das war ein verdienter
Erfolg mit herrlichen Toren für die Zuschauer. Meine Mannschaft hat sehr
konzentriert gespielt, daran sollten wir in Riesa anknüpfen." Für
die neue Saison hat sich der Club im übrigen mit Abwehrspieler Klaus Dietrich
(26) verstärkt. Der gebürtige Österreicher kommt ablösefrei
von Dynamo Dresden, unterschrieb einen Zwei-Jahresvertrag.
FSV Hettstedt trifft Mittwoch im Halbfinale auf Oberligaspitzenreiter Magdeburg - 1500 Fans werden erwartet
Bayern-Schreck kommt in Sportpark
Von Detlef Liedmann
Hettstedt/MZ. Am Mittwoch steht für die Kicker des
Landesligisten FSV Hettstedt und seine Anhänger fraglos der Saisonhöhepunkt
ins Haus. Im Halbfinale des Landespokals treffen sie im Sportpark der Walzwerker
ab 18 Uhr auf den 1. FC Magdeburg. Von welchem Kaliber der Oberligaspitzenreiter
aus der Landeshauptstadt ist, haben die Magdeburger im diesjährigen DFB-Pokal
bewiesen. Hier eliminierten sie den 1. FC Köln (5:2), Bayern München
(5:3 n.E.) und den Karlsruher SC (5:3 n.V.). Endstation war erst Schalke 04
(0:1). Der Erfolg gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München war
sicher der größte Coup der Magdeburger in dieser Saison. Und Trainer
Eberhard Vogel lässt an der Zielstellung für den heutigen Auftritt
keinen Zweifel. "Wir wollen ins Endspiel um den Landespokal und dort gewinnen,
um wieder im DFB-Pokal mitzuspielen", sagte der Trainer der MZ. Und Vogel
glaubt: "Hettstedt wird engagiert zur Sache gehen. Wir nehmen
die Begegnung jedenfalls nicht auf die leichte Schulter." Wie ernst den
Magdeburgern ihre Absichten im Pokal sind, bewiesen sie im Viertelfinale, als
sie den 1. FC Wernigerode auf dessen Platz mit 9:1 regelrecht vom Rasen fegten.
"Wir sind natürlich nur Außenseiter", so Achim Straube,
Trainer des FSV Hettstedt. "Aber Magdeburg war gegen die Bayern auch krasser
Außenseiter. Vielleicht gelingt uns ja eine ähnliche Überraschung",
macht Straube sich und seinen Spielern Mut. Motivieren muss er seine Truppe
nicht noch zusätzlich. "Jeder weiß, worum es geht", so
Straube. Verzichten muss er in jedem Fall auf Thomas Vollmann, der im Viertelfinalspiel
gegen Haldensleben Gelb-Rot gesehen hatte und für das heutige Spiel gesperrt
ist. Ebenfalls nicht dabei ist Helko Niks. Bei ihm besteht der Verdacht auf
einen Bänderriss. Und Oldie Ralf Steinat wird zunächst wahrscheinlich
nur auf der Bank sitzen. Optimismus pur verbreitet Hett stedts Bürgermeister
Jürgen Lautenfeld. "Ich wünsche mir natürlich, dass Hettstedt
gewinnt und hoffe auf ein schönes Spiel", so das Hettstedter Stadtoberhaupt.
"Ich finde es schon gut, dass wir soweit gekommen sind." Und wenn
Lautenfeld wir sagt, meint er das auch. Denn immer, wenn es seine Zeit erlaubt,
ist er bei den Spielen des FSV Hettstedt dabei. Auch heute Abend wird er im
Sportpark sein. Lautenfeld wünscht sich zwar einen Heimsieg, aber nach
einem konkreten Tipp befragt, meinte er dann doch: "Ich glaube, es geht
knapp zugunsten der Magdeburger aus." Landrat Hans-Peter Sommer ist nach
eigenen Worten "so sehr Mitglied und Anhänger des FSV Hettstedt, dass
ich davon ausgehe, dass Hettstedt gewinnt". Sommer ergänzt: "Der
Terminkalender lässt es zu, dass ich mit hoher Wahrscheinlichkeit im Sportpark
bin." Stimmung im Sportpark ist in jedem Fall garantiert. "Wir haben
bis gestern mehr als 800 Karten im Vorverkauf abgesetzt", so Dieter Hribal
vom Vereinsvorstand des FSV Hettstedt. Heute könnten noch einmal so viele
Fußballanhänger an den Tageskassen erwartet werden. Deshalb empfiehlt
Hribal Besuchern, die noch keine Karte haben, nicht erst kurz vor Beginn des
Spiels den Weg in den Sportpark zu suchen. Die Karten an den Tageskassen kosten
zehn Mark. Und die Hettstedter Fans sollten sich besser zu Fuß zum Spiel
begeben, denn die Zufahrtsstraßen zum Sportpark sind komplett gesperrt.
Ein Parkplatz für Fahrzeuge der auswärtigen Fans ist am Kirschweg
im vierten Wohnkomplex eingerichtet worden. Die Wetterexperten versprechen Sonnenschein
und Temperaturen bis 24 Grad. So dürfte einem tollen Fußballabend
in Hettstedt nichts im Wege stehen.
Vogel warnt: Kein Selbstgänger in Hettstedt
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Alles andere als ein Sieg käme einer Blamage gleich: Fußball-Oberligist
l. FC Magdeburg gilt heute abend (18 Uhr) im Landespokal-Halbfinale beim Landesligisten
FSV Hettstedt als haushoher Favorit. FCM-Trainer Eberhard Vogel geht ebenso
fest davon aus, dass sein Team das auf den 22. Mai (19.30 Uhr) vorverlegte Endspiel
im Dessauer Paul-Greifzu-Stadion gegen den Landesligisten VfB/IMO Merseburg
erreicht. Allerdings", warnte der Coach, dürfen wir nicht
davon ausgehen, dass es ein Selbstgänger wird. Eine solche Einstellung
ist gefährlich. Was alles im Pokal möglich ist, haben wir schließlich
selber erlebt." Vogel erinnerte damit an die großartigen Erfolge
seiner Elf im DFB-Pokal. Die Marschroute der Elbestädter: Man will von
Beginn an für klare Verhältnisse sorgen. "Wir dürfen den
Gegner gar nicht erst ins Spiel kommen lassen", fordert Vogel und kündigte
gleichzeitig an, dass zwei oder drei Akteure aus der momentan zweiten Reihe
wie z.B. Mydlo oder Koc zum Einsatz kommen sollen.
Unterdessen wird beim Club eifrig an der neuen (Regionalliga-Mannschaft für
2001/2002 gefeilt. Präsident Lutz Trümper trifft sich heute mit den
beiden Geschäftsführern von Partner Sportwelt, Christian Frank und
Heinrich Brands. Wir wollen selbstverständlich die Zusammenarbeit
fortsetzen, brauchen aber dafür eine verlässliche Grundlage",
sagte Trümper und verwies damit auf die zuletzt verspätet eingegangenen
Überweisungen des Unternehmens. Am Donnerstag will Trümper dann sozusagen
im zweiten Anlauf - die erste Verhandlungsrunde vor zwei Wochen war ergebnislos
abgebrochen worden - mit Schalkes Manager Rudi Assauer den Transfer von Marcel
Rozgonyi nach Gelsenkirchen unter Dach und Fach bringen. Ungewiss ist nach wie
vor die Zukunft von Stürmer Josef Ivanovic (18 Saisontore). Beide Seiten
konnten sich bislang finanziell nicht einigen.
1. FC Magdeburg nimmt Abschied von Matthias Pape
Cracau (spo) - Nach schwerer Krankheit verstarb am Freitag Matthias Pape. Der Tod des nur 29 Jahre alte gewordenen A-Junioren-Trainers hinterlässt beim 1. FCM eine große Lücke. Vor fünf Jahren übernahm Pape die B-Junioren des Clubs, bereits ein Jahr später wurde er verantwortlicher Coach der A-Junioren-Kicker in der Regionalliga. Kennzeichnend für den engagierten Trainer waren neue Ausbildungsmethoden, die individuelle Förderung und der enge Kontakt zu den Aktiven auch außerhalb des Spielfeldes. Matthias Pape, der 1999 mit dem Gewinn des kicker-DFB-Pokals seinen größten sportlichen Erfolg feierte, wird am morgigen Donnerstag um 14 Uhr in Calbe/Saale beigesetzt.
Zieht 1. FC Magdeburg morgen ins Landespokal-Finale ein?
"Spiel des Jahres" für FSV Hettstedt
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg - Mit einem Sieg bei Stahl Riesa könnte Fußball-Oberligist
1. FC Magdeburg am Sonnabend (14 Uhr) vorzeitig die Staffelmeisterschaft feiern.
Doch zuvor gilt es, noch eine Pflichtaufgabe zu lösen. Am Mittwoch (18
Uhr) müssen die Elbestädter im Landespokal ran, wollen sich mit einem
Sieg beim Landesligisten FSV Hettstedt für das Endspiel (17. Juni in Dessau)
qualifizieren. Für die Gastgeber ist es das Spiel des Jahres. "Wir
freuen uns riesig. Für das gesamte Mansfelder Land ist das ein echter Höhepunkt.
Magdeburg war unser Wunsch-Gegner. Wir hoffen auf rund 2000 Zuschauer. Zu Punktspielen
kommen im Schnitt nur 300 bis 350", frohlockt FSV-Geschäftsführer
Ernst-Joachim Straube, der von einem freundschaftlichen Verhältnis beider
Teams spricht: "Einige Hettstedter sind sogar in den Fan-Clubs des FCM
vertreten." Auf die Frage, welche Chancen er der eigenen Elf einräumt,
antwortete Straube: "Wir erstarren nicht in Ehrfurcht, haben nichts zu
verlieren. Unsere junge Truppe ist bis in die Haarwurzeln motiviert. Im DFB-Pokal
hat Magdeburg die großen Bayern besiegt. Vielleicht gelingt uns im Landescup
jetzt eine ähnliche Sensation." Die Hettstedter sind bekannt für
ihre Heimstärke. Das sieht in Zahlen ausgedrückt so aus: In den Punktspielen
gab man bislang erst einen Zähler ab, und im Pokal schaltete man jeweils
auf eigenem Gelände den FSV Bennstedt (6:1), Germania Halberstadt (3:1),
den Burger BC (6:1) und Haldensleber SC (1:0) aus.
Mitteldeutsche vom 08.05.
Lampenfieber vor Halbfinale im Cup
FSV Hettstedt empfängt den 1. FC Magdeburg
Von Detlef Liedmann
Hettstedt/MZ. Um 18 Uhr wird Markus Scheibel (Breitenhagen) die Begegnung anpfeifen.
Der 36 Jahre alte Inhaber eines Sportgeschäftes in Calbe leitet sonst Spiele
in der Oberliga und steht in der Bundesliga bei Bernd Heynemann an der Linie.
"Pokalspiele haben ja bekanntlich eigene Gesetze. Ich glaube, es wird eine
schwierige Aufgabe für uns", so Scheibel vor der Begegnung. Im Sportpark
assistieren ihm an den Linien Andy Ruzik (Tangermünde) und Norbert Herzog
(Calbe). Für die Hettstedter ist die Vorbereitung der Partie mit sehr großem
Aufwand verbunden. "Es hat schon mehrere Gespräche mit der Polizei
zur Gewährleistung der Sicherheit gegeben", so Hettstedts Presseverantwortlicher
Wolfgang Munke. So werden nicht nur Magdeburger Fans in Hettstedt erwartet.
Möglicherweise finden auch Hallenser den Weg in die Wipperstadt. Wie bereits
im Vorfeld zu erfahren war, sind die Zufahrtsstraßen zum Sportpark vollständig
gesperrt. Für Besucher aus Hettstedt empfiehlt sich deshalb ein Fußmarsch.
Für Gäste von außerhalb ist am Kirschweg im vierten Wohnkomplex
ein Parkplatz eingerichtet worden. "Wie viel Magdeburger kommen, weiß
noch niemand. Ich habe von 1000 Fans gehört", so Wolfgang Munke.
1. FCM: Arbeitssieg gegen zehn Dresdner
Uwe Tiedemann
Magdeburg - Fußball-Oberligist 1. FC Magdeburg konnte
gestern an das letzte Heim-Schützenfest gegen Anhalt Dessau (9:1) und die
Galavorstellung beim VfB Leipzig (5:2) nicht anknüpfen, bezwang aber in
einer niveauarmen Partie den FV Dreden-Nord dennoch sicher mit 3:0 (1:0) - Lücke
(6.), Scholze (73.) und Ivanovic (84.) mit seinem 18. Saisontreffer waren für
den Spitzenreiter vor 2909 Zuschauern erfolgreich.
Als die mit drei Spitzen angetretenen Gastgeber - auch Ofodile war mal wieder
von Beginn an dabei - nach nur sechs Minuten durch Lücke (verlängerte
eine Hannemann-Ecke per Kopf ins Netz) in Führung gingen, deutete sich
erneut eine Torflut wie vor zwei Wochen im Landes-Derby an. Doch daraus wurde
nichts. Das lag zum einen daran, dass die Dresdner Abwehr um den stellungssicheren
Libero Jelen und glänzend aufgelegten Keeper Jovanovic recht sicher stand.
So rettete der Keeper bei guten FCM-Chancen von Papic (5.), Hannemann (25.)
oder Zani (32.) jeweils zur Ecke. Zum anderen gingen die Gastgeber mitunter
zu lässig ans Werk, machten viele leichte Fehler, vernachlässigten
das Spiel ohne Ball. Und hatten sogar Glück, als der plötzlich völlig
frei stehende Streiber nicht den eigentlich fälligen Ausgleich erzielte,
sondern mit seinem unplazierten Kopfball an Dreszer scheiterte (21.). Als nach
einer halben Stunde Schenk wegen einer Notbremse - der Dresdner hatte als letzter
Mann Zani festgehalten - Rot sah und die ohnehin dürftigen Angriffsbemühungen
noch weiter eingeschränkt wurden, entwickelte sich über weite Strecken
ein wenig ansehnliches Match. "Es war schwer für
uns, durchzukommen. Der Gegner hat das geschickt gemacht", musste FCM-Mittelfeldmotor
Armando Zani anerkennen. Und: "Man kann sicher nicht jede Woche eine solche
Topleistung wie in Leipzig erwarten." Ivanovic ergänzte: "Hauptsache
drei Punkte. Nun können wir beruhigt nach Riesa fahren und dort die Staffelmeisterschaft
perfekt machen."
Immerhin entschädigte der Club seine treuen Anhänger noch mit zwei
weiteren Treffern in der Schlussphase. Zunächst vollendete der eingewechselte
Scholze nach energischem Einsatz zum 2:0 (73.), dann stellte Ivanovic aus kurzer
Distanz den 3:0-Endstand her (84.). Immerhin: das Eckballverhältnis von
19:1 dokumentiert die deutliche Feldüberlegenheit der Platzherren, die
es auf nunmehr 111 Saisontore gebracht haben.
FCM-Trainer Eberhard Vogel meinte: "Am Ende noch ein standesgemäßes
Ergebnis. Gegen zehn Mann muss natürlich mehr rauskommen. Aber die Dresdner
haben taktisch gut gespielt, Jelen und auch Jovanovic das Ding zusammengehalten.
Wir konnten uns zu selten durchsetzen." Und zu seinem Experiment mit drei
Spitzen zu agieren: "Das hatte ich mir auch anders vorgestellt. Man sieht
mal wieder: Nicht die Anzahl ist entscheidend ..."
Fußball-Verbandsliga: 1. FC Wernigerode - 1. FC Magdeburg II 2:4 (0:3)
Neumann und Quadri wirbelten
Magdeburg (fw) - Am Ende klar mit 4:2 gewann der 1. FC Magdeburg II in der Fußball-Verbandsliga beim 1. FC Wernigerode - Bereits zur Pause führte die Club-Reserve nach Toren von Stephan Neumann, Abi Quadri und Sebastian Prosovsky mit 3:0. Innerhalb von vier Minuten kam der Gastgeber durch Markus (56.) und Nagy (60.) auf 2:3 heran, ehe erneut Neumann (78.) den Endstand herstellte. Die Blau-Weißen begannen sehr konzentriert. Erspielten sich, angetrieben von Neumann und Quadri, gute Chancen. So wurde ein Schuss von Neumann (10.) von der Linie geholt. Das 0:1 durch Neumann fiel etwas kurios, nachdem der Wernigeröder Torhüter einen eher harmlosen Schuss durch die Hände rutschen ließ. Die nächste Chance in der 35. Minute. Zuerst scheitert Quadri an der Latte, der Nachschuss von Timm Kreibich ging knapp daneben. In der 40. Minute fiel nach guter Vorarbeit von Neumann das 2:0, als der sich auf der linken Seite durchsetzte und mit Rückpass Quadri bediente. Nur zwei Minuten später das 3:0. Diesmal setzte sich Benny Woitha auf der rechten Seite durch, seinen Flachpass verwertete Prosovsky. In der 44. Minute hatte Benny Woitha das 4:0 auf dem Fuß, als er frei auf das Tor zulief. Doch sein Heber ging über den Kasten. Mit Beginn der 2. Halbzeit wachte der Gastgeber auf und Wuckel und Markus prüften Norman Becker im FCM-Tor mit Fernschüssen. Auf der Gegenseite scheiterten Kreibich und Prosovsky am guten Torhüter der Gastgeber. Zwei Unachtsamkeiten in der FCM-Deckung brachten den Gastgeber auf 2:3 heran. Das Spiel drohte zu kippen, doch besonders Dennis Fuchs und Waldemar Koc brachten wieder die nötige Ruhe und Sicherheit in das Spiel. Zudem war Becker ein sicherer Rückhalt. Ab der 70. Minute verstärkte der FCM durch Quadri und Neumann den Druck. Scheiterte Neumann in der 75. Minute noch freistehend, machte er drei Minuten später mit seinem zweiten Treffer nach tollem Solo alles klar.
Hält die Berg- und Talfahrt der Clubreserve an?
Cracau (dz) - Am 29. Spieltag der Fußball-Verbandsliga
reist der Aufsteiger 1. FC Magdeburg II zum Namensvetter nach Wernigerode -
Anstoß im Stadion "Am Kohlgarten" ist am Sonnabend um 15 Uhr.
Club-Trainer Frank Windelband ist vor der anstehenden Harzreise nicht zu beneiden.
Gerade einmal zwölf Kicker stehen ihm zur Verfügung. Verzichten muss
Windelband u.a. auf Christian Prest, der eine Sperre absitzt, und Kapitän
Nico Dürstel, der beruflich verhindert ist. Aus dem aktuellen Kader der
ersten Mannschaft kommt nur Abi Quadri hinzu, alle anderen Kandidaten sind festgespielt.
So rücken die beiden Rekonvaleszenten Jörn Eschholz und Andreas Kopp
aus dem Kader der A-Junioren auf. Beim 1. FC Wernigerode kann Trainer Wilke
auf den kompletten Kader zurückgreifen. "Personell sind wir optimal
besetzt." Der Wernigeröder Trainer blickt dem Spiel optimistisch entgegen.
"Wir wollen als Gastgeber unbedingt gewinnen. Mit 31 Punkten wähnen
wir uns noch nicht im sicheren Hafen." Wilke nimmt den Optimismus vor allem
aus der Leistung seiner Elf im Hinspiel. Beim 1:1 waren die Harzer nicht nur
ein gleichwertiger Kontrahent. "Streckenweise waren wir ja sogar das bessere
Team." Für Windelband wäre dagegen bereits ein Unentschieden
ein gutes Ergebnis. Doch meint der Coach auch: "Wir wollen natürlich
die 1:3-Niederlage gegen Halberstadt vom vergangenen Dienstag wettmachen. Da
ich den Eindruck habe, dass meine Mannschaft in fremden Gefilden zurzeit besser
zu recht kommt als daheim, glaube ich auch an ein positives Ergebnis unsererseits."
Nach dem bisherigen Abschneiden sollte der Coach recht behalten. Einem schlechten
Spiel ließ die Elf immer wieder ein gutes Match folgen.
Weiterer Schritt Richtung Titel
Von Klaus Kahmann
Magdeburg. Vier Spieltage stehen in der NOFV-Oberliga noch ins Haus, und der
Spitzenreiter der Staffel Süd, der 1.FC Magdeburg, hat sieben Punkte Vorsprung
vor dem Zweiten, dem VfB Leipzig. Noch zwei Siege und der FCM hat ohne fremde
Hilfe die Relegationsspiele zum Aufstieg in die Regionalliga erreicht. Ein
erster Schritt soll am Sonntag (Anpfiff 14 Uhr) im heimischen Ernst-Grube-Stadion
mit einem Erfolg gegen den FV Dresden-Nord getan werden. Mit den Sachsen - gegenwärtig
auf Rang elf der Tabelle leigend - haben die Schützlinge von FCM-Trainer
Eberhard Vogel ohnehin noch eine Rechnung offen. Im Hinspiel konnte Kapitän
Bodo Schmidt kurz vor dem Abpfiff mit seinem Treffer zum 1:1 wenigstens noch
einen Zähler retten. Das soll vor heimischer Kulisse anders werden - zumal
die Magdeburger nicht auf Unterstützung durch andere hoffen können:
Der VfB Leipzig wird sich bei Schlusslicht Wacker Nordhausen kaum die Butter
vom Brot nehmen lassen.
Maßstab für die Truppe um Kapitän Bodo Schmidt ist natürlich
die erste Halbzeit vom vergangenen Wochenende, als sie den gastgebenden VfB
Leipzig mit 4:0 regelrecht an die Wand spielten.
"Jeder in der Mannschaft weiss, dass wir unser Ziel noch nicht erreicht
haben. Ich setze darauf, dass deshalb auch jeder engagiert und motiviert in
die letzten Spiele geht. Wir wollen so schnell wie möglich die nötigen
sechs Punkte einfahren, um uns allen weiteren Stress zu ersparen und uns schon
vorzeitig auf die Relegationsspiele gegen den BFC Dynamo vorbereiten zu können.
Es muss nicht unbedingt Spannung bis zum letzten Spiel herrschen", meinte
gestern Eberhard Vogel.
Vogel muss am Sonntag auf den Einsatz der angeschlagenen Maslej und Mydlo verzichten.
Dafür ist aber Ofodile wieder beim Training dabei. Vogel schätzt das
technische Vermögen der Dresdner: "Sie haben mit Gaunitz einen guten
Spielmacher und konnten sich mit Jelen von Dynamo Dresden in der Deckung verstärken."
FCM: Wird der Nigerianer Zouma der neue Ofodile?
Von Olaf Scholz
Beim FCM dreht sich das Spielerkarussell. Trainer Eberhard Vogel: "Wir
testen und verhandeln." Im Probetraining machte der Stürmer Leo Zouma
(21) einen sehr guten Eindruck. Der Nigerianer von Belgiens Zweitligist Ostende
ist ablösefrei. Vogel: "Er ist nicht so robust, aber genauso schnell
und technich besser als Ofodile." Der verlässt den FCM im Sommer.
Er hat zwei Bundesliga-Angebote. Auch Stürmer David Mydlo will den Club
am Saisonende verlassen. Bis 11.Mai muss der Tscheche sich entscheiden, ob er
den Zwei-Jahres-Vertrag vom FCM annimmt. Mydlo lehnt das Angebot aber ab: "So
gehe ich. Bekomme ich noch, was ich will, bleibe ich." Er hat Regionalliga-Angebote.
Als Ersatz wurde bereits Landsmann Pavel Dobry (Hoyerswerda) verpflichtet.
Weiterhin Fieberkurve der FCM-Reserve nach Heimniederlage
Cracau - In einem gutklassigen Fußball-Verbandsligaspiel verlor die Clubreserve gegen den Tabellennachbarn Halberstadt nach 1:0-Führung noch mit 1:3-Toren. Der FCM II begann engagiert. Bereits nach zwei Minuten zog Nico Dürstel ab, doch Torhüter Neumann parierte sicher. Bereits nach zehn Minuten das 1:0, als Timm Kreibich eine Kombination über Stephan Schulz und Stephan Neumann erfolgreich abschloss. Der Club setzte nach, doch Christian Prest vergab. Aber auch die Gäste spielten munter nach vorne, die Abwehr um Prest stand aber zunächst noch sicher. In der 28 Minute hätte das 2:0 fallen müssen. Schulz spielte Tobias Buchholz frei, doch der schob unbedrängt den Ball am Kasten vorbei. Nach einem Freistoß von Benny Woitha (35.), den Neumann parieren konnte, fiel drei Minuten später der Ausgleich durch Torjäger Hartmann. Über einen klassischen Konter setzte sich der Stürmer gegen Thomas Knorr durch und schob ins lange Eck ein. Nach dem Wechsel suchten beide Mannschaften die Entscheidung. Die Gäste ließen den Club kommen, konterten jetzt blitzschnell (Moussinga). So fiel auch das 1:2 (60.), als sich Moussinga einen Steilpass erlief. Seine Flanke landete am langen Pfosten, wo Hoppe unbedrängt verwandelte. Der FCM jetzt völlig von der Rolle. Nach einer katastrophalen Anstoßeröffnung schnappten sich die Gäste das Leder, spielten die entblößte Abwehr aus. Moussinga konnte die flache Eingabe zum vorentscheidenden 1:3 verwandeln. Jetzt lief nicht mehr viel zusammen. Die VfB-Kicker gewannen die entscheidenen Zweikämpfe, hatten in Neumann zu dem einen starken Torwart. Trotzdem hatte der Club noch zwei sehr gute Einschussmöglichkeiten: Zuerst schoss Prosovsky den Ball am Kasten vorbei, dann scheiterte Dürstel (80.) nach Rückpass von Fuchs am Keeper. So blieb es auf Grund der starken zweiten Halbzeit beim verdienten Sieg der Gäste um Trainer Frank Lieberam.
BFC-Coach Bogs: Chancen 50:50
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Das erste Etappenziel, sprich Staffelsieg, ist zu 99,9% erreicht
- nun will man sich auch im Gesamtklassement, sprich Relegation, behaupten.
Für Fußball-Oberliga-Spitzenreiter 1.FC Magdeburg heißt es
ab sofort: Volle Konzentration auf die beiden Aufstiegsspiele gegen den Rivalen
aus der Nordstaffel, BFC Dynamo. Nur der Gewinner aus beiden Partien steigt
in die Regionalliga Nord auf. Vorteil für den Club: Man kann zuerst auswärts
ran.
"Es gibt einen Antrag der Berrliner, am Sonnabend, den 2.Juni, zu spielen.
Wir können mit diesem Termin gut leben. Nur werden wir darauf dringen,
dass die Begegnung aus Sicherheitsgründen nicht im Sportforum in Hohenschönhausen,
sondern im Jahnstadion stattfindet. Ich gehe davon aus, dass das Rückspiel
dann eine Woche später am 9.Juni bei uns ausgetragen wird", so FCM-Geschäftsführer
Bernd Lindner, der ferner bekanntgab. dass der FCM die Lizenz für die Regionalliga-Saison
2001/2001 erhalten hat. "Zwar unter Bedingungen, was aber kein Problem
ist. Wir müssen z.B. nachweisen, dass die Sportwerbe GmbH bestimmte Erträge
erbringt." Der BFC hatte vom DFB die Lizenz ebenso unter Auflagen erhalten.
Der Verein muss bis zum 12.Juni weitere Werbeverträge sowie eine Bankbürgschaft
nachliefern.
BFC-Trainer Jürgen Bogs gab sich nach dem 5:2 des FCM bei Verfolger VfB
Leipzig diplomatisch: "Ich habe Magdeburg mehrfach beobachtet und verrate
sicherlich nichts Neues, wenn ich sage: Es ist eine sehr, sehr gute Mannschaft.
Ich denke, die Chancen stehen 50:50."
Bogs zum Modus: "Es ist bedauerlich, dass am Ende ein Team auf der Strecke
bleibt. Da entscheiden zwei Spiele über eine gesamte Saison. Aber das ist
eben der Preis dafür, dass es im NOFV zwei Oberligen gibt. Mal abwarten,
wie lange noch. Ich halte jedenfalls die Lösung mit nur einer Staffel für
gerechter."
Der Vorsprung der Berliner gegenüber dem Zweiten ist seit gestern mit zehn
Punkten noch größer als der des FCM (sieben). Doch schon am Sonntag
könnten die letzten Zweifel ausgeräumt werden. Das wäre im Süden
der Fall, wenn Magdeburg sein Heimspiel gegen Dresden-Nord gewinnt und der VfB
Leipzig (in Nordhausen) nur Remis spielt.
Und es gibt Neuigkeiten auf dem Spielermarkt: Wie die Volksstimme erfuhr, hat
der FCM zur nächsten Serie den tschechischen Stürmer Pavel Dobry (FSV
Hoyerswerda) verpflichtet. Der Transfer war schon zur Winterpause vorgesehen,
an finanziellen Nachforderungen von Dobrys Berater jedoch gescheitert. Allerdings
hat Partner Sportwelt noch immer nicht die Zahlungen für den Monat März
geleistet. Die Überweisung soll nun endgültig diese Woche erfolgen.
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Letzte Aktualisierung Donnerstag, 31.05.2001 16:51 |
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