Fünf Tore, aber
dennoch viel Leerlauf bei Vogel-Elf gegen VfB Chemnitz
Schwerer als es vielleicht das Ergebnis
von 5:1 (2:0) erwarten lässt, tat sich gestern Fußball-Oberligist 1.
FC Magdeburg bei seinem ersten Spiel nach der langen Winterpause gegen
Abstiegskandidat VfB Chemnitz. Die Tore für die Elbestädter erzielten
Hannemann, Mydlo, Papic, Maslej und Golombek.
Von Uwe Tiedemann
Cracau. .,Es war kein besonders gutes Spiel, aber am Ende steht der
klare Erfolg", befand FCM-Trainer Eberhard Vogel und fügte an: "Wir
haben uns streckenweise sehr schwer getan, unseren Rhythmus zu finden.
Hinzu kam der tiefe Boden und die Tatsache, dass wir insgesamt nur drei
Vorbereitungsspiele austragen konnten." Der Club konnte von Beginn an
nicht wie gewünscht seinen Angriffswirbel entfachen. Zum einen hielten
die Gäste gut dagegen, zum anderen leisteten sich die Gastgeber zahlreiche
Fehlpässe und Missverständnisse. Eine Standardsituation verhalf dem
FCM dann zur Führung. Hannemanns Freistoß aus halbrechter Position an
Freund und Feind vorbei wurde lang und länger und schlug im linken Eck
ein - 1:0 (17.). Im weiteren Verlauf boten sich zwar Möglichkeiten,
die jedoch VfB-Coach Klömich gegen Mydlo (23.), Holz (27.) und Zentrich
(33.) vereitelte. Erst kurz vor der Pause erhöhte Mydlo per Kopf auf
Flanke von Golombek auf 2:0 (40.). Die schwächste Phase des FCM folgte
zu Beginn der zweiten Hälfte, als Müller per geschicktem Lupfer über
Keeper Dreszer hinweg auf 2:1 verkürzte (47.). Was danach folgte, war
Stückwerk. Es gab sogar Pfiffe gegen die eigene Elf. Vogel: "Ich hatte
die Mannschaft noch in der Kabine aufgefordert, konzentrierter zu spielen.
Doch stattdessen hat sie gar nichts mehr gemacht, den Gegner quasi eingeladen,
Tore zu schießen." Wer weiss, wie die Partie gelaufen, wäre, wenn nicht
der gerade eingewechselte Papic nach einer Stunde das 3:1 erzielt hätte.
Auch bei Maslej bewies der Trainer ein glückliches Händchen, als der
Tscheche nach langer Pause (Leistenoperation) bei seiner ersten Ballberührung
per Kopf auf 4:1 erhöhte (67.). Den Schlusspunkt setzte per Abstauber
Golombek (78.), der sich allerdings noch eine Gelbe Karte einhandelte
und damit für die nächste Partie in Sondershausen (Sonntag 14 Uhr) gesperrt
ist. "Keine Frage: Es war ein durchwachsener Start, wobei wir noch vieles
verbessern müssen. Ich bin aber nicht unzufrieden. Der Sieg war nie
gefährdet", lautete das Fazit von Kapitän Bodo Schmidt, der wie sein
Trainer vor allem eines durchblicken ließ: Glücklicherweise bekam der
FCM gestern eher leichte Oberliga-Kost vorgesetzt; eine Spitzenmannschaft
wäre diesmal wesentlich schwerer zu verdauen gewesen.