1. FCM: Arbeitssieg
gegen zehn Dresdner
Uwe Tiedemann
Magdeburg - Fußball-Oberligist 1. FC Magdeburg
konnte gestern an das letzte Heim-Schützenfest gegen Anhalt Dessau
(9:1) und die Galavorstellung beim VfB Leipzig (5:2) nicht anknüpfen,
bezwang aber in einer niveauarmen Partie den FV Dreden-Nord dennoch
sicher mit 3:0 (1:0) - Lücke (6.), Scholze (73.) und Ivanovic (84.)
mit seinem 18. Saisontreffer waren für den Spitzenreiter vor 2909
Zuschauern erfolgreich.
Als die mit drei Spitzen angetretenen Gastgeber - auch Ofodile war mal
wieder von Beginn an dabei - nach nur sechs Minuten durch Lücke
(verlängerte eine Hannemann-Ecke per Kopf ins Netz) in Führung
gingen, deutete sich erneut eine Torflut wie vor zwei Wochen im Landes-Derby
an. Doch daraus wurde nichts. Das lag zum einen daran, dass die Dresdner
Abwehr um den stellungssicheren Libero Jelen und glänzend aufgelegten
Keeper Jovanovic recht sicher stand. So rettete der Keeper bei guten
FCM-Chancen von Papic (5.), Hannemann (25.) oder Zani (32.) jeweils
zur Ecke. Zum anderen gingen die Gastgeber mitunter zu lässig ans
Werk, machten viele leichte Fehler, vernachlässigten das Spiel
ohne Ball. Und hatten sogar Glück, als der plötzlich völlig
frei stehende Streiber nicht den eigentlich fälligen Ausgleich
erzielte, sondern mit seinem unplazierten Kopfball an Dreszer scheiterte
(21.). Als nach einer halben Stunde Schenk wegen einer Notbremse - der
Dresdner hatte als letzter Mann Zani festgehalten - Rot sah und die
ohnehin dürftigen Angriffsbemühungen noch weiter eingeschränkt
wurden, entwickelte sich über weite Strecken ein wenig ansehnliches
Match. "Es war schwer für uns, durchzukommen.
Der Gegner hat das geschickt gemacht", musste FCM-Mittelfeldmotor
Armando Zani anerkennen. Und: "Man kann sicher nicht jede Woche
eine solche Topleistung wie in Leipzig erwarten." Ivanovic ergänzte:
"Hauptsache drei Punkte. Nun können wir beruhigt nach Riesa
fahren und dort die Staffelmeisterschaft perfekt machen."
Immerhin entschädigte der Club seine treuen Anhänger noch
mit zwei weiteren Treffern in der Schlussphase. Zunächst vollendete
der eingewechselte Scholze nach energischem Einsatz zum 2:0 (73.), dann
stellte Ivanovic aus kurzer Distanz den 3:0-Endstand her (84.). Immerhin:
das Eckballverhältnis von 19:1 dokumentiert die deutliche Feldüberlegenheit
der Platzherren, die es auf nunmehr 111 Saisontore gebracht haben.
FCM-Trainer Eberhard Vogel meinte: "Am Ende noch ein standesgemäßes
Ergebnis. Gegen zehn Mann muss natürlich mehr rauskommen. Aber
die Dresdner haben taktisch gut gespielt, Jelen und auch Jovanovic das
Ding zusammengehalten. Wir konnten uns zu selten durchsetzen."
Und zu seinem Experiment mit drei Spitzen zu agieren: "Das hatte
ich mir auch anders vorgestellt. Man sieht mal wieder: Nicht die Anzahl
ist entscheidend ..."