FCM-"Ballermänner" ließen es daheim
79 Mal krachen
1. FC Magdeburg zum Oberliga-Abschluss
5:2 gegen FSV Zwickau
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg - In seinem letzten Heimspiel der Fußball-Oberliga-Saison
2000/2001 bezwang Staffelmeister 1. FC Magdeburg den FSV Zwickau standesgemäß
mit 5:2 (2:1). Als beeindruckende Bilanz aller 17 Begegnungen im Ernst-Grube-Stadion
stehen damit 16 Siege und eine Niederlage (0:1 gegen VfB Leipzig) bei
79:13 Toren (!) zu Buche.Vor dem Anpfiff gab es die obligatorische Ehrung
durch den Präsidenten des Landesfußball-Verbandes, Heinz
Marciniak, und den Staffelleiter Süd, Ralf Rose.
Zum Spiel: Der FCM legte los wie die Feuerwehr, führte, nachdem
zunächst Zani an FSV-Keeper Mewes gescheitert war (2.), durch einen
Kopfball von Maslej schnell mit 1:0 (4.). Dann verwandelte Ivanovic
nach Freistoß von Zani ebenfalls per Kopf zum 2:0 (11.). Im weiteren
Verlauf ließ es der Club etwas ruhiger angehen. Erwähnenswert
das Solo von Holz, der im letzten Moment abgedrängt wurde (27.).
Etwas überraschend kamen die Gäste nach 38 Minuten zum Anschlusstreffer,
als Marcetic von Franz umgestoßen wurde und Krauß den fälligen
Elfmeter zum 2:1 verwandelte.
Nach der Pause stellte Zani mit einem trockenen 22-m-Schuss zum 3:1
endgültig die Weichen auf Sieg (51.). Zwar kam Zwickau noch auf
3:2 heran (Foul von Zentrich an Thaly im Strafraum, Krauß vollstreckte
im Nachsetzen per Kopf, nachdem Dreszer den Elfer pariert hatte/69.),
doch in Gefahr gerieten die Platzherren nicht mehr. Im Gegenteil: Ivanovic,
der in der 75. Minute mit einem Flachschuss ins lange rechte Eck seinen
20. Saisontreffer erzielte (75.) und Zani, der vom uneigennützigen
Papic profitierte und die Kugel nur noch ins leere Tor zu schieben brauchte
(89.), schraubten das Ergebnis noch auf 5:2.
FCM-Trainer Eberhard Vogel ging erst auf die Meisterschaft ein ("Wir
haben uns diesen Staffelsieg spielerisch und kämpferisch verdient")
und meinte zur Leistung seiner Elf gegen Zwickau: "Wir wollten
so spielen wie in der Relegation gegen Dynamo, quasi den Ernstfall proben.
Das hat die Mannschaft zunächst gut umgesetzt, schnell 2:0 geführt.
Danach hatte sie im ersten Abschnitt eine Krise, es wurden zu viele
einfache Fehler gemacht." Kritik übte der 58-Jährige
an der Ungeschicklichkeit im Defensivbereich, die Zwickau zu zwei (Elfmeter)-Toren
nutzte. "Im Strafraum darf man sich nicht so verhalten, dass der
Schiri Elfmeter geben muss oder kann. Wenn uns das gegen den BFC passiert,
ist möglicherweise die ganze Saison für die Katz."
Trotz des versöhnlichen Abschlusses rumort es jedoch hinter den
Kulissen. Sportlich ist vor allem die Zukunft von Ivanovic weiter offen
(Vertrag läuft aus). Vogel will den Stürmer unbedingt halten.
Der pocht nach seiner starken Rückrunde darauf, die gleichen Bezüge
(knapp 17500 Mark monatlich) wie bisher zu erhalten. Das lehnt das Präsidium
ab. Und finanziell verwies Präsident Lutz Trümper neben den
Problemen mit Partner Sportwelt (verspätete Überweisungen
in den vergangenen Monaten) auf im März geleistete Lohnsteuernachzahlungen
für die Jahre 1999 und 2000 von 280000 Mark. Grund: Es gab neben
den offiziellen Verträgen offensichtlich "schwarze Kassen".