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Presseschau Dezember 2000


Volksstimme vom Samstag, 30.12.2000

FCM mit Turniersieg

Cracau (gb). Das erste Achtungszeichen in der Halle gelang den 1. E-Junioren des 1. FC Magdeburg in Wittenberg beim SKW-Cup 2000. Im Endspiel hieß es nach der regulären Spielzeit 1:1 gegen den alten Kontrahenten 1.FC Dynamo Dresden. Im Neunmeterschießen hatten die Blau-Weißen letztendlich die besseren Nerven. Nach Vorrundenerfolgen gegen den 1. FC Union Berlin (2:1, Tore: zweimal Bartsch) und den Brandenburger SC (2:1, Tore: zweimal Schardt) trennte man sich vom FC Sachsen Leipzig 2:2 Unentschieden (Tore: Bartsch, Sonnenberger). Im Halbfinale landete man gegen den BFC Dynamo nach Toren von Bartsch, Sonnenberger, Rödiger und Plexnies einen überzeugenden 4:0-Erfolg. Im Finale lag der Club mit 0:1 im Rückstand, ehe Bartsch den Ausgleich erzielte. Im Neunmeterschießen war Jonas-Paul König im Club-Tor der Held.
FCM: König - Busse, Taschkuhn, Sonnenberger, Plexnies, Rödiger, Bartsch, Schardt, Tonn, Grabinski.

Volksstimme vom Freitag, 29.12.2000

Hallenfußball: E-Junioren des 1.FCM souverän

Neustadt (dz) - Am vergangenen Mittwoch fand in der Sporthalle des Humboldt-Gymnasiums die Vorrunde der Stadthallenmeisterschaft im Fußball im Altersbereich der E-Junioren statt. In drei Staffeln zu je sechs Mannschaften wurden die fünf Teilnehmer der Endrunde am 6. Januar in der Bördelandhalle ermittelt. Dafür qualifiziert haben sich die drei Gruppensieger 1.FC Magdeburg I, MSV 90 Preussen und SV Fortuna I. Als beste Gruppenzweite vervollständigen der MSV Börde und der Fermersleber SV 1895 das illustre Teilnehmerfeld. Ungeschlagen und mit einer Tordifferenz von 16:1 gewann der 1.FC Magdeburg I die Staffel A klar vor dem Fermersleber SV (10 Punkte) und dem SV Fortuna II (9 Punkte). In der Staffel B setzten sich die Preussen mit 13 Punkten vor den Minimalisten des 1. FC Magdeburg III durch. Das direkte Spiel, welches die Sudenburger mit 1:0 gewannen, entschied hier über das Weiterkommen. Die Jungs vom FCM III holten zwar ebenfalls wie der FSV 1895 zehn Punkte, doch scheiterten sie am Torverhältnis. Die Südoster schossen in der Endabrechnung zwei Treffer mehr. In der Staffel C setzte sich der SV Fortuna I vor dem MSV Börde I durch. Während die Neustädter nur gegen Börde Remis spielten, mussten die Stadtfelder gegen den FCM II zwei weitere Zähler einbüßen.

Volksstimme vom 27.12.2000

Was wird aus Stürmer Ofodile?

Nachdem es lange so aussah, als seien die Tage des nigerianischen Stürmers Adolphus Ofodile beim Fußball-Oberligisten 1.FC Magdeburg gezählt, deutet inzwischen einiges auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit hin. "Es gibt keine offizielle Anfrage", betonte Geschäftsführer Bernd Lindner. Als letzter Verein war der VfL Bochum abgesprungen. Nun soll der noch immer rotgesperrte 21-Jährige für drei Tage bei Energie Cottbus mittrainieren. Der abstiegsbedrohte Erstligist bemüht sich im Offensivbereich um Verstärkungen. "Eduard Geyer hat mich angerufen, will ihn sich anschauen", bestätigte FCM-Coach Eberhard Vogel die Maßnahme, verwies aber gleichzeitig auf eine Aussage des Angreifers: "Ofodile hat mir kürzlich erklärt, dass er in Magdeburg bleiben will." Die Lage für den FCM ist kompliziert. Ofodiles Vertrag läuft Ende der Saison aus; die vereinbarte Option greift nur dann, wenn sich beide finanziell einigen. Treibt der Spieler die Forderungen in die Höhe, hat der Club schlechte Karten. Andererseits könnte man jetzt noch kassieren. Die Ablöse liegt bei 320000 Mark, jede weitere Mark, die darüber hinaus erzielt wird, teilen sich Spieler und Verein.

Traditionspflege beim FCM

Mit einem Kick gegen KIK begann es

Von Hans-Joachim Malli
Stadtfeld. Seit nunmehr 15 Jahren treffen sich kurz vor Weihnachten immer dieselben FCM-Kicker zu einem Spielchen unterm Hallendach und anschließendem Umtrunk. Schon zu seiner aktiven Zeit war Frank Siersleben, heute Trainer beim Landesligisten MSV Börde, der "Cheforganisator". "Das begann eher zufällig, aus einem Jux heraus.Wir tranken regelmäßig in den Trainingspausen in der Kantine des KIK in Brückfeld unseren Kaffee. Dort forderten uns die Fahrlehrer und Mechaniker zu einem Hallenspielchen heraus", erinnert sich "Sieri", mit Frank Windelband und Wolfgang Steinbach, später auch Dirk Schuster einer der damaligen Kantinen-Stammgäste. Aus dem einmaligen Kick entwickelte sich eine Traditionsveranstaltung, und auch heute noch sind die ehemaligen KIK(Kraftfahrzeuginstandhaltungs-Kombinat)-Mitarbeiter mit von der Partie. Am Freitag vor Heiligabend standen mit Wolfgang Seguin (55 Jahre/heute FCM-Verwaltungsratsmitglied), Frank Siersleben (40), Stefan Minkwitz (32, Stuttgarter Kickers), Damian Halata (38, Co-Trainer Dynamo Dresden), Peter Köhler (36, Schönebecker SV), Reinhard Rother (36, Eintracht Gommern), Frank Windelband (39, Trainer 1.FCM II), Dirk Schuster (32, LR Ahlen), Wolfgang Steinbach (46, Trainer VfB Oldenburg), Holger Döbbel (40, ZLG Atzendorf), Jens Landrath (33, Trainer Hohenwarsleben), Nils Mackel (28, Carl Zeiss Jena) und Dirk Stahmann (42, FCM-Verwaltungsratsmitglied) 13 ehemalige FCM-Kicker, davon sechs Auswahlspieler, auf der Platte. Detlef Schößler (38, SV Grimma), der vormittags noch an der Festveranstaltung zum 35. Geburtstag des FCM teilnahm, musste noch am selben Tag zurück nach Sachsen, Dirk Heyne (43, A-Jugend-Trainer Borussia Mönchengladbach), sonst immer dabei, rief aus dem Weihnachtsurlaub an. "Im nächsten Jahr gibts es eine Neuauflage", ist sich Siersleben sicher, hofft, dass dann auch die Altmärker Grempler und Pietruska kommen.

Der Sonntag 24.12.2000

Schalke wurde Favoritenstellung gerecht

Trotz großem Kampfgeist, Wunder an der Elbe blieb aus

Von Roland Wischnewski
Magdeburg. Das Ernst-Grube-Stadion ist zum Pokalhit ausverkauft. Im Stadion sitzen 26000 erwartungsvolle Fußball-Fans, Millionen aus ganz Deutschland an den Fernsehgeräten und hoffen auf den vierten Sieg im Pokalwettbewerb nach Köln, Bayern und KSC. Leider bleibt das Weihnachtswunder an der Elbe aus. Der FC Schalke 04 kann trotz glanzlosem Spiel seiner Favoritenstellung gerecht werden und zieht durch einen verwandelten Foul-Elfmeter von Böhme in das Halbfinale des DFB-Pokals ein. Auch wenn der Tabellenführer und "Herbstmeister" der ersten Bundesliga mit seinen drei Spielern Böhme, Sand und Waldoch aus der Top-Elf der laufenden Bundesliga-Saison sowie mit der stärksten Abwehr der Liga (kassierte nur 19 Tore) gegen den Viertligisten antrat, einen kleinen Hoffnungsschimmer trug auch wieder jeder im Herzen. Denn die Blau-Weißen zeigten bisher immer eine tolle Kampfmoral, glichen auch Rückstände wie gegen Karlsruhe in der Schlußminute aus und versetzen damit eine ganze Region in Pokaleuphorie. Die bisherigen DFB-Helden waren für das Pokal-Viertelfinale gerüstet, zumal der Trainer wieder auf den gesperrten Hannemann als Freistoßspezialist, den halbwegs gesundheitlich hergestellten Knipser Papic und den Libero Schmidt zurückgreifen konnte. Zum anderen hatte Eberhard Vogel die Schalker Knappen vorher beobachtet, sprach zwar respektvoll: "Schalke ist die stärkste Mannschaft, die noch im Pokalwettbewerb ist!" Er warnte auch vor den Riesen in der Abwehr und den "lebensgefährlichen" Ecken sowie Freistößen von Böhme, mit denen dieser bereits zahlreiche Tore auflegte. Damit wies Vogel auf eine Vielzahl von Stärken dert Schalker hin und meinte: "Eine kleine Aussenseiterchance haben wir, wenn wir so konzentriert wie gegen Köln und die Bayern spielen." Dann war da noch die Hoffnung auf die magische Wiederkehr der EC-Sige des FCM mit 4:2 und 3:1 gegen die Ruhrpott-Strategen vor 23 Jahren. So setzte der Magier Vogel auf eine etwas defensivere Einstellung. Bietet Sören Holz gegen Andreas Möller auf, um dessen Kreise einzuengen. Stellt die Manndecker Marcel Rozgonyi gegen Emile M´Penza und Maik Franz gegen Ebbe Sand, die beide Top-Stürmer bis auf wenige Möglichkeiten ausschalten können. Auch auf den Außenbahnen decken Dirk Hannemann Gerald Asamoah und Maik Zentrich Jörg Böhme auf Mann. Dadurch waren diese Spieler vorwiegend in der Defensive eingebunden. Dennoch spielten die Elbestädter zunächst mutig mit den Spitzen David Mydlo und Josef Ivanovic sowie dahinter mit Petr Maslej und Armando Zani nach vorn. Zum Spielverlauf: Bei minus sieben Grad und gefrorenem Boden versteckt sich der Oberligist nicht und greift die Schalker bereits im Mittelfeld an, so dass sich zunächst ein Spiel zwischen den Strafräumen entwickelt und Torchancen ausbleiben. Ein Dreiklassenunterschied ist nicht erkennbar. Nach zehn Minuten startet Magdeburg erste erfolgreiche Angriffe. Ivanovic zieht aus guter Position ab und verfehlt das Tor knapp. Danach versucht sich Franz nach einem von Reck zu kurz abgewehrten Schuss aus 25 Metern in Rückenlage übers Tor. In der 22.Minute nimmt das Unheil für Magdeburg seinen Lauf. Ivanovic muss wegen einer Zerrung ausgewechselt werden. Der Hoffnungsträger Papic kommt. Aber durch seine noch nicht ganz ausgeheilte Adduktorenverletzung kommt er nicht wie gewünscht mit dem rechten Bein zu Torschüssen. Schalke setzt ein Zeichen, als Ebbe Sand den Ball Dreszer in die Arme köpft. Nun kam es noch schlimmer. Einen Fehler in der engeren Abwehr der Magdeburger kann Schmidt nur noch mit einem Foul im Strafraum bereinigen, in dem er van Kerckhoven zu Fall bringt. Böhme verwandelt den Elfer für Dreszer unhaltbar zum 1:0 für die Knappen. Der Trainer des 1.FCM versucht durch Auswechselungen von Scholze für den enttäuschenden Zani und Quadri für Zentrich, mit vier Stürmern noch etwas zu bewirken. Erfolglos. Selbst "Maxe" Steinbach (der 1977 Schalke aus dem EC schoss) bescheinigte den Schalkern eine fehlerlose Deckung. In der zweiten Halbzeit ist Schalke 04 die eindeutig bessere Mannschaft, ohne zu glänzen. Sie erspielt sich noch mehrere klare Torchancen, von denen Dreszer drei zunichte machen kann. Beim FCM vermisst man das Fehlen von Adolphus Ofodile, der aufgrund seiner Schnelligkeit an den Ketten der besten Abwehr der Bundesliga gezerrt hätte. Auch wenn das Wunder und ein sportliches Weihnachtsgeschenk für Magdeburg ausblieb. Der 1.FC Magdeburg schrieb in diesem Jahr Pokalgeschichte, gewann an Renommee und kann sich nun in Ruhe auf den Oberliga-Alltag vorbereiten.

Volksstimme vom 23.12.2000

1. FC Magdeburg feiert sein 35-jähriges Club-Jubiläum

Ein Wiedersehen an historischer Stätte

Der 1. FC Magdeburg hatte zur Feierstunde gebeten, und viele waren der Einladung gefolgt: Rund 100 Gäste nahmen gestern im AMO-Kulturhaus, genau dort, wo im kleinen Saal am 22.12.1965 der Verein aus der Taufe gehoben wurde, an den Festivitäten anlässlich des 35-jährigen Club-Jubiläums teil.

Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Im Mittelpunkt des offiziellen Teils der vom Ehrenrats-Vorsitzenden Herbert Bartoszyk prima organisierten Veranstaltung stand eine Ansprache des neuen seit 1. Dezember im Amt befindlichen Präsidenten Lutz Trümper und ein Auftritt von Kabarettist Frank Hengstmann, der mit seinen Sketchen sogleich die Lacher auf seiner Seite und dem derzeitigen Trainer Eberhard Vogel in Anlehnung an den alten Marlene Dietrich-Ohrwurm sogar ein Lied gewidmet hatte ("Matz ist von Kopf bis Fuß auf Fußball eingestellt, das ist seine Welt und sonst gar nichts ..."). Ernster wurde es da schon bei den Ausführungen Trümpers, der zum einen an die großen Erfolge erinnerte: Der 1. FC Magdeburg war EC-Gewinner, holte drei DDR-Meisterschaften. sicherte sich siebenmal den FDGB-Pokal, trug insgesamt 335 internationale Spiele gegen Mannschaften aus 32 Ländern aus und ging daraus in 60 Prozent als Sieger hervor. Zum anderen vergaß Trümper aber auch die schwierige Zeit nach der Wende nicht, als man sich vom Spitzenfußball verabschieden musste. in der Dritt- bzw. Viertklassigkeit verschwand und sogar ein Insolvenzverfahren unausweichlich schien ("Da stand das Ende kurz bevor. Solche Ereignisse dürfen sich niemals wiederholen"). Positiv hob der 45-Jährige die großartigen Leistungen im laufenden Spieljahr unter Vogel im DFB-Pokal hervor, als erst im Viertelfinale Endstation war. Vor Trümper hatten insgesamt zehn Präsidenten die Geschicke des Clubs geleitet. Der erste und gestern mit 87 Jahren gleichzeitig der älteste Gast war Ernst Hoberg, der auch im hohen Alter den Weg des FCM noch intensiv verfolgt: "Ich bin froh, dass es jetzt wieder aufwärts geht.Davor hatte der Club eine schlimme Zeit zu überstehen". Der schädliche Ausflug, wie es der frühere SKET-Generaldirektor formulierte, sei zum Glück beendet. Sein Wunsch für die weitere Zukunft: "Dass es dem FCM gelingt. wieder gute eigene Leute aus dem Bezirk in die erste Mannschaft zu integrieren. Nur kaufen ist doch Mist. Da bekomme ich kein Kollektiv zusammen", ist der rüstige Rentner überzeugt. Auf Gemeinsamkeit baut auch Herbert Bartoszyk (70). schon unter Hoberg als Vorstandsmitglied ein Mann der ersten Stunde: "Wir wollen in nächster Zeit die Kontakte gerade zu den alten Spielern noch vertiefen. Auch wenn wie heute zum Beispiel ein Jürgen Sparwasser nicht erschienen ist, werden wir nichts unversucht lassen, sie immer wieder anzusprechen." Der 70-Jährige zeigte sich mit der gestrigen Veranstaltung sehr zufrieden, räumte allerdings ein, dass möglicherweise die Einladungen etwas spät verschickt worden seien und deswegen so mancher habe verzichten müssen. Dennoch nutzten viele in kleineren und größeren Runden die Möglichkeit zum Plauderstündchen. Unter den Anwesenden befand sich ebenso die ältere Generation wie Dieter Busch, Peter Heuer, Manfred Eckardt, Heinz Steinborn oder Günter Hirschmann (erschien verspätet) wie die jüngere Garde um Dirk Schuster, Detlef Schößler, Peter Köhler, Frank Siersleben oder Dirk Stahmann. Beinahe selbstverständlich, dass die EC-Sieger von 1974 um Kapitän Manfred Zapf, Wolfgang Seguin & Co. fast komplett vertreten waren. Ein passendes Schlusswort fand Geschäftsführer Bernd Lindner: "Ich hoffe, daß wir im Mai 2001 mit dem Aufstieg in die Regionalliga die nächste große Feier haben werden."

Pressestimmen zum Schalkespiel vom 21.12

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Volksstimme vom 19.12.2000

Holz soll sich um Möller kümmern

Magdeburg (tn/dpa). Erneut ein warmer (Geld)Regen für den Fußbal-Oberligisten 1.FC Magdeburg: Das DFB-Pokal-Viertelfinale (morgen 20.30 Uhr/live in der ARD) im Grubestadion ist mit knapp 26000 Plätzen wie schon gegen Bayern München ausverkauft. Die Gesamteinnahme beläuft sich auf etwa 1,3 Millionen Mark. FCM-Trainer Eberhard Vogel zollt dem Gegner zwar höchsten respekt ("Das ist normalerweise nicht machbar"), sagt aber auch: "Eine minimale Chance bleibt, und wir wissen ja, wie es geht." Die Rollen auf den Schlüsselpositionen scheinen dabei verteilt. Sören Holz soll die Kreise von Andreas Möller einengen, die Manndecker Maik Franz und Marcel Rozgonyi werden wohl auf die Spitzen Ebbe Sand und Gerald Asamoah angesetzt. Vogel bangt noch um das Mitwirken seines Kapitäns: Bodo Schmidt plagt sich mit Adduktorenproblemenproblemen herum. Wegen genau dieser Verletzung fehlt Stürmer Vlado Papic schon seit Monaten. Und es dürfte auch für Mittwoch noch nicht reichen. "Er fällt zu 80 Prozent aus", glaubt Vogel. Andreas Möller warnte indes, trotz des Höhenfluges in der Bundesliga nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. "Am besten, wir drehen die Tabelle in der Winterpause um, dann müssen wir gleich wieder richtig Gas geben. Denn wir dürfen nicht denken, dass es so weiter geht", warnte der 33-Jährige den Spitzenreiter vor Euphorie und Selbstzufriedenheit. Der durch zahlreiche erfolgreiche Jahre in Frankfurt, Turin und Dortmund gestählte Profi setzt noch einen drauf: "Es kommen verdammt harte Monate. Alle wollen uns jetzt da oben runterholen. Ich sage Euch: Es kommt noch knüppeldick. Es wird die Hölle."

Rudi Assauer im Volksstimme-Interview

Volksstimme vom 18.12.2000

FCM-Trainer Eberhard Vogel

"61 Treffer sprechen für die Offensivkraft"

Mit zwei Punkten Rückstand zum Spitzenreiter VfB Leipzig und dem mit 61:14 besten Torverhältnis gehen die Oberliga-Fußballer des 1.FC Magdeburg ab Donnerstag - nach dem DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den FC Schalke 04 - in die kurze Pause zum Jahreswechsel. Mit Trainer Eberhard Vogel zog Volksstimme-Redakteur Klaus Kahmann eine Zwischenbilanz.

Volksstimme: Mit Rang zwei, nur knapp hinter Leipzig, geht es in die Rückrunde. Sind Sie mit dem gegenwärtigen Stand zufrieden?
Vogel: Wir sind im Limit. Bei meiner Verpflichtung hieß es: Wir wollen im Vorderfeld mitspielen. Wenn man einmal von den Spielen nach der Bayern-Begegnung absieht, haben wir gut gespielt. Zu Hause haben wir unseren Fans sogar guten bis sehr guten Fußball geboten.
Volksstimme: Wo sehen Sie Stärken Ihrer Mannschaft, wo muss noch zugelegt werden?
Vogel: Wenn man 61 Tore geschossen hat, liegt die Stärke eindeutig in der Offensivkraft. Individuell sind unsere Spieler denen der meisten Mannschaften überlegen. Negativ muss ich vermerken, dass nach dem Pokalerfolg gegen München nicht mehr so konzentriert gespielt wurde. Aber so etwas erlebt man ja auch bei Bundesligisten nach Champions-League-Spielen.
Volksstimme: In der letzten Saison gab es in der Winterpause eine erhebliche Verstärkung. Ist das erneut geplant?
Vogel: Wir sind dabei, einen Ersatz für den eventuell weggehenden Ofodile im Sturm heranzuholen, wollen dazu die Mannschaft noch mit einem Mann für das defensive Mittelfeld und eventuell einem dritten Torhüter ergänzen. Denn bei Verletzungen und Sperren nussten wir feststellen, dass auf einmal fast nur noch elf einsetzbare Spieler da waren.
Volksstimme: Wer hat sich in Ihrer Mannschaft besonders hervorgetan?
Vogel: Da muss ich zuerst Akteure wie Bodo Schmidt und Dirk Hannemann nennen, die im Spiel die verlängerte Hand des Trainers sind. Dazu kommen Leute wie Mydlo - im vorigen Jahr kaum Stammspieler - Papic, Ivanovic, Zani, Franz, Rozgonyi und viele andere, die ihren Beitrag zur positiven Trendwende geleistet und ihre Klasse bewiesen haben.
Volksstimme: Wie erklären sie sich die Hänger nach dem Pokalerfolg?
Vogel: Dafür gibt es keine Erklärung. Wir sind in die Pokalspiele gegangen, um höherklassige Mannschaften ein wenig zu ärgern. Dass die Mannschaft dann bis zur Sensation über sich hinauswuchs, zeigt, wie weit sie schon gewachsen ist.
Volksstimme: Das Hauptziel bleibt aber der Aufstieg?
Vogel: Natürlich - ohne dass wir das jeden Tag erneut verkünden müssen. Doch Leipzig und Dresden sind harte Konkurrenten. Und bei drei Punkten für einen Sieg kann sich vieles schnell ändern.
Volksstimme: Sie hatten kürzlich ein Gespräch mit dem FCM-Präsidenten Dr. Lutz Trümper. Was stand im Mittelpunkt?
Vogel: Alles, was die Mannschaft vorrangig interessiert und was der Präsident über die Mannschaft wissen muss.
Volksstimme: Und wie sieht es mit der weiteren Verpflichtung für Trainer Vogel aus?
Vogel: Gegenwärtig recht gut. Ich erfülle bis kommenden Sommer meinen Vertrag. Dann muss der Verein sagen, wie es weitergeht. Es hat meinerseits Gespräche mit Chemnitz gegeben, und ich vermute, dass auch nochj Jena auf mich zukommt. Aber diese Saison bringe ich in Magdeburg zu Ende.
Volksstimme: Es hat lange Zeit kein vollständiges Präsidium gegeben. Hat das Sie und das Team belastet?
Vogel: Nein. Das ist auch ein Verdienst des Rumpf-Präsidiums und der Herren Deumelandt und Heinecke. Jetzt ist das Präsidium wieder komplett und ich setze auf gute Zusammenarbeit.

1.FC Magdeburg in der Statistik

+ Die höchsten Siege fuhren die Schützlinge von Trainer Eberhard Vogel mit jeweils 8:0 im eigenen Stadion gegen Eintracht Sondershausen und Wacker Nordhausen ein. Das 4:0 beim VfB Chemnitz war der höchste Auswärtserfolg.
+ Die beste Platzierung hatte der 1.FCM mit Rang 1 vom sechsten bis zwölften Spieltag. Platz zwölf nach dem Auftakt war der bisher schlechteste Rang.
+ Die erfolgreichsten Torjäger der Magdeburger waren Vlado Papic und Adolphus Ofodile mit je neun sowie Armando Zani und David Mydlo mit je acht Treffern
+ Der Angriff des 1.FCM ist mit seinen 61 Toren der mit Abstand erfolgreichste der beiden NOFV-Oberligen. Mit 14 Gegentoren erwies sich die Abwehr der Magdeburger nach dem VfB Leipzig (8) als die zweitstabilste der Südstaffel.

Fußball-Landespokal: FCM in der Verlängerung 2:0 gegen BW Wanzleben

Erst Prest bringt die Erlösung

Erst in der Verlängerung setzten sich die Oberliga-Kicker des 1.FC Magdeburg mit 2:0 beim eine Klasse tiefer spielenden SV Blau-Weiß Empor Wanzleben im Fußball-Landespokal durch. Libero Christian Prest (91.) und ein Selbsttor der Gastgeber (112.) sorgten dafür, dass der haushohe Favorit das Viertelfinal erreichte, wo er nun auf den 1.FC Wernigerode trifft.

Von Klaus Kahmann
Wanzleben. "Das sieht ja bei uns heute so aus, als würden wir das erste Mal Fußball spielen", ärgerte sich FCM-Trainer Eberhard Vogel zwischenzeitlich über die Leistungen seiner Mannschaft. Bei stürmischem Wind boten beide Teams über weite Strecken nur ein Gestochere, gepaart mit vielen Fehlpässen. "Wir haben heute nicht gut gespielt. Die Begegnung gegen Schalke am Mittwoch saß trotz aller vorherigen Gespräche zu fest in den Köpfen meiner Mannschaft. So ging es dann über 120 Minuten. Damit haben wir nun bis zum Mittwoch einen größeren Kräfteverschleiß als eingeplant wett zu machen", ärgerte sich Vogel nach der Begegnung. Günter Wrüske, sein Trainer-Gegenüber bei Blau-Weiß, meinte: "Wir haben gekämpft, bis die Reserven nicht mehr reichten. Schade, dass das 1:0 aus einer Abseitsposition heraus erzielt wurde. Ich wünsche nun den Magdeburgren viel Glück und Erfolg gegen Schalke." Nach fünf Minuten übernahmen die Magdeburger das Zepter in Wanzleben, ließen den Gastgeber kaum über die Mittellinie. Nur hin und wieder kam Blau-Weiß zu überfallartigen Angriffen gegen die mit Mann und Maus angreifenden Magdeburger. 5:0 Ecken sprechen für die Überlegenheit des Oberligisten. In der zweiten Halbzeit das gleiche Bild. In der 64.Minute lag das 1:0 für den FCM in der Luft, doch Freund und Feind verfehlten vor dem Blau-Weiß-Tor eine gefährliche Kreibich-Eingabe. So blieb beiden Teams und dne rund 1000 Zuschauern die Verlängerung nicht erspart. Da stand dann Christian Prest nach einem Freistoß von Maik Zentrich und Verlängerung von Sören Holz goldrichtig am langen Eck, um zum 1:0 zu verwandeln. "Der Ball gin durch Freund und Feind von Sören zu mir. Ich brauchte nur noch einköpfen. Damit sind wir eine Runde weiter", kommentierte der Schütze das 1:0. Beim 2:0 - nach einer Ecke von Josef Ivanovic - war erneut Sören Holz am Ball, den dann Wanzlebens Keeper Holger Heine ins eigene Tor lenkte.

Volksstimme-Bericht vom 18.12. zu den Spielen FCM-Schalke 1977

Volksstimme vom 16.12.2000

Sachsen-Anhalts Sportler des Jahres 2000 gekürt

Sportler
1. Raymond Hecht (SC Magdeburg), Leichtathletik          92 Punkte
2. Andreas Wels (SV Halle), Wasserspringen                    86 Punkte
3. Stefan Pfannmöller (Böllberger SV), Kanuslalom           80 Punkte
4. Marcel Hacker (Kasseler Frauen-RV), Rudern               78 Punkte
5. Ulrich Iser (ABSV Halle), Leichtathletik                          52 Punkte
5. Wassili Kudinow (SC Magdeburg), Handball               52 Punkte
7. Miroslav Dreszer (1.FC Magdeburg), Fussball         51 Punkte

Mannschaften
1. Mitteldeutscher Basketball-Club Weißenfels               173 Punkte
2. 1.FC Magdeburg, Fussball-Oberliga                         158 Punkte
3. SC Magdeburg, 1. Handball-Bundesliga                         137 Punkte

10. 1.FC Magdeburg II, Fussball-Verbandsliga           19 Punkte

Volksstimme vom 15.12.2000

Fußball-Landespokal: Blau-Weiß Wanzleben gegen 1.FC Magdeburg

Diesmal ist der Club in der Favoritenrolle

Magdeburg (kk). "Im DFB-Pokal hat der 1.FC Magdeburg als Außenseiter mit seinen Erfolgen für Furore gesorgt. Am Sonnabend (Anpfiff im Bördestadion von Wanzleben 12.30 Uhr) sind die Voraussetzungen umgekehrt: Wir sind der krasse Aussenseiter und der Club ist der hohe Favorit. Vielleicht können wir im Landespokal die Rolle des FCM übernehmen. Ich sehe da für uns durchaus eine Minimalchance, denn diesmal haben wir nichts zu verlieren", so Bernd Tiedge, Abteilungsleiter Fußball beim Verbandsligisten SV Blau-Weiß Wanzleben, zum Landespokal-Nachholspiel zwischen den Wanzlebern und dem Oberligisten 1.FCM. Bei den Gastgebern, die nach Tiedges Aussagen in der Tabelle eigentlich besser dastehen müssten, ist alles an Bord. Die Mannschaft will - so Tiedge - das Spiel "zumindest ein bisschen spannend gestalten". FCM-Trainer Eberhard Vogel möchte gegen die Börde-Kicker schon einmal sein Team für das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Schalke testen. "Vielleicht ist auch Petr Maslej wieder dabei", meinte der Coach. Auf keinen Fall wird er ein Risiko eingehen: "Nur wer sich gesundheitlich zutraut zu spielen, wird zum Einsatz kommen. Wer Probleme mit den Muskeln oder den Knöcheln hat, wird geschont." Nicht dabei ist auf jeden Fall Dirk Hannemann, der gegen Wanzleben seine Spielsperre absitzt.

DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Schalke 04

Magdeburg war für Assauer ein Wunschlos

"Für unseren Manager Rudi Assauer gab es schon beim Achtelfinale nur zwei Wunschlose: Entweder ein Heimspiel gegen einen Bundesligisten - oder auswärts gegen den 1.FC Magdeburg." Mit diesen Worten erklärte Gerd Voß, der Pressesprecher des Bundesligisten Schalke 04, wie das DFB-Pokal-Los beim Viertelfinal-Gegner des 1.FC Magdeburg aufgenommen wurde.

Von Klaus Kahmann
Magdeburg. Assauer bekam beide erfüllt: Erst besiegten die Gelsenkirchener im heimischen Parkstadion Borussia Dortmund mit 2:1. Nun reisen sie zum Spiel beim 1.FC Magdeburg (Mittwoch, 20.30 Uhr/live in der ARD). Voß unterstrich, dass sich Assauer damals den FCM nicht etwa als eine Mannschaft gewünscht habe, die unterklassig und damit leicht zu bezwingen sei, sondern vom "sportlichen Aspekt und vom Erlebnis her". Schalkes Abwehrrecke Tomasz Waldoch meinte: "Die werden wir auf keinen Fall unterschätzen. Die Liste der Opfer des 1.FCM ist inzwischen lang und prominent." Der polnische Nationalspieler ergänzte: "Das Publikum in Magdeburg will sicher erneut die Sensation sehen, wird seine Mannschaft anfeuern, damit die ohnehin kampfstarken Magdeburger erneut über sich hinauswachsen. Das Duell der Fans werden sicher wieder die Magdeburger für sich entscheiden, obwohl Schalke auch in Sachsen-Anhalt viele Fans hat. "Einer unserer rührigsten Fanclubs sind die ,Königsblauen Domspatzen´ aus Magdeburg", so Voß zum Thema Fans. Dass Management, Trainer und Spieler des Bundesliga-Spitzenreiters den Pokalfight nicht auf die leichte Schulter nehmen, zeigt auch die Tatsache, dass sich Trainer Huub Stevens vor allem das Spiel FCM gegen die Bayern per Video angeschaut hat. Uwe Scherr, einst Spieler bei Schalke und unter anderem 1991 Deutscher Meister mit dem 1.FC Kaiserslautern, saß Sonnabend beim Oberligaspiel der Magdeburger gegen Zittau auf der Tribüne, um das Spielsystem des FCM noch einmal unter die Lupe zu nehmen. "Einige wichtige Spieler wurden ja gegen Zittau geschont. Was ich gesehen habe, ist eine Mannschaft, mit einer ganzen Reihe erfahrener Spieler, die ich zum Teil noch selber kennen gelernt habe. Mit Bodo Schmidt habe ich zusammen gespielt, und Andreas Golombek kenne ich auch aus meiner aktiven Zeit. Gegen Zittau fielen mir besonders der schnelle Scholze auf und Zani, ein hervorragender Techniker. Meiner Meinung nach ist die Mannschaft mindestens regionalligareif", so Scherr nach seinem Magdeburg-Trip. Im Pokal weiterzukommen ist für die Schützlinge von Huub Stevens Pflicht, denn der Coach meinte nicht zu Unrecht, dass der Pokal der kürzeste Weg ist, um in einen internationalen Wettbewerb einzuziehen. Montag vor dem Spiel reisen die Bundesliga-Kicker per Bus an und beziehen ihr Hotel. Um den größten Trubel von den Spielern fernzuhalten, rücken die Schalker nicht mit dem Namen des Hotels heraus. Am Mittwoch steht für den Vormittag ein Training auf dem Plan der Gäste. "Die Jungs haben ja lieber Nachmittagsspiele. Die passen besser zu ihrem Programm: Aufstehen, Frühstücken, ein lockeres Training, Mittagessen, ein wenig Ausruhen - und dann geht´s los. Bei den Abendspielen zieht sich der Nachmittag für die Spieler äußerst zäh in die Länge", plaudert Voß aus dem "Nähkästchen".

Die Geschichte des 1.FCM - jetzt auch als Buch

Von Rudi Bartlitz
Magdeburg. Ein gutes Timing muss man Herausgeber und Autoren allemal bescheinigen: Der 1.FC Magdeburg im sportlichen Aufwind - und rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest und dem Pokalschlager gegen Schalke 04 kommt das Buch über den Traditions-Fußballklub auf den Markt. Unter dem Titel "1.FC Magdeburg - mein Club" hat ein Team um Volkmar Laube und Hans-Joachim Malli die 35-jährige Geschichte des Vereins festgehalten. Der Verkauf des Bandes (183 Seiten, ausführlicher Statistikteil, 39,90 Mark) mit einer Startauflage von 5000 Exemplaren beginnt heute (16.00 Uhr) mit einer Autogrammstunde bei Karstadt in Magdeburg. Aus der Traditionsmannschaft sind Manfred Zapf und Jürgen Pommerenke dabei, aus dem aktuellen Team Adolphus Ofodile und Dirk Hannemann. Ab Sonnabend soll das Buch dann in den einschlägigen Geschäften der Region erhältlich sein. "Wir wollen ein Produkt für die Fans vorlegen, bei dem der Sport im Mittelpunkt steht", sagte Laube bei der gestrigen Präsentation. "Dabei konnten wir auch auf zahlreiches bisher unveröffentlichtes Bildmaterial zurückgreifen." FCM-Geschäftsführer Bernd Lindner lobte: "Endlich ist ein authentisches Buch zur Hand, das die erfolgreiche Geschichte des Vereins nachzeichnet. Es zeigt auch den Optimismus, Kraft und Stärke auf, die den FCM in Vergangenheit und Gegenwart auszeichnen.". Und noch ein Ereignis wirft seine Schatten voraus, das im Buch reflektiert wird: am 22.Dezember - zwei Tage nach dem Pokalspiel gegen Schalke - begeht der Klub sein 35-jähriges Jubiläum. Dazu findet an traditionsreicher Stätte, dem AMO-Kulturhaus, ein Festakt statt. In exakt demselben Saal übrigens, in dem der 1.FCM 1965 aus der Taufe gehoben wurde.

Pokalhit gegen Schalke:

Heute startet der Vorverkauf

Von Rudi Bartlitz
Magdeburg. Die Spannung steigt: Noch fünf Tage bis zum Fußball-Pokalschlager 1.FC Magdeburg gegen Schalke 04. Heute Vormittag beginnt u.a. in den Service-Centern der Volksstimme und beim FCM der Vorverkauf für die Viertelfinal-Partie um den DFB-Pokal, die um 20.30 Uhr im Grubestadion angepfiffen und live in der ARD übertragen wird. Die Kartenpreise liegen zwischen 15 und 40 Mark. Der FCM rechnet für das Spiel, das von der Volksstimme präsentiert wird, wie schon gegen den FC Bayern mit einem mit 26000 Zuschauern gefülltem ausverkauften Stadion. Spannung auch bei den Kinder-Mannschaften: Heute Nachmittag wird jenes Team ermittelt, das den Bundesliga-Halbzeitmeister am kommenden Mittwoch ins Grube-Stadion führen darf. Pokalluft schnuppert der 1.FC Magdeburg bereits morgen: Als Generalprobe für die Schalke-Partie absolvieren die Vogel-Schützlinge das Nachholspiel im Landespokal (Achtelfinale) beim Verbandsligisten Blau-Weiß Wanzleben (12.20 Uhr).

Volksstimme vom 14.12.2000

FCM-Coach Vogel beobachtet Pokalgegner Schalke 04

Gefahr bei Böhme-Freistößen

Vor dem DFB-Pokalknüller gegen den FC Schalke 04 am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr im Grubestadion/ live ARD) "spionierte"Eberhard Vogel, der Trainer der Oberliga-Fußballer des 1.FC Magdeburg, den Cup-Kontrahenten am Dienstag Abend beim Bundesliga-Punktspiel gegen Gastgeber SpVgg Unterhaching (2:0 für Schalke) aus.

Von Klaus Kahmann
Magdeburg. Der Oberliga-Coach zeigte sich vom cleveren Spiel der Gelsenkirchener bei den Bayern angetan, lobte, wie sicher sie die Unterhachinger beherrschten. "Bis auf die ersten zehn Minuten dominierte Schalke die allerdings sehr schwach auftretenden Unterhachinger. Dabei war das Spiel nicht besonders Aufsehen erregend, so dass sich die Schalker nicht zu einer überragenden Leistung aufschwingen mussten", lautete gestern Vogels kurzes Resümee. Er wies darauf hin, dass mit Möller (Rückenprobleme) und Nemec (Prellung) bei den Männern aus dem Revier zwei wichtige Spieler fehlten. Besonders hob der FCM-Trainer die Leistung des Schalker Torjägers Ebbe Sand hervor, der gegen Unterhaching mit dem 1:0 immerhin zu seinem bereits 13.Treffer in dieser Saison kam. Der dänische Nationalspieler führt damit deutlich die Torschützenliste der Bundesliga an. "Der Mann ist wohl in der Lage, aus fast jeder Situation sein Tor zu machen", so Vogel. Besonders beeindruckt zeigte sich Vogel von der stabilen Abwehr und den großgewachsenen Spielern im Mittelfeld der Gäste. "Van Kerckhoven, Hoogdalem oder Hajto, das sind alles Riesenleute. Da haben wir beim Kopfball keine Chance", so Vogel, der seine Mannschaft nun instruieren wird, den Ball nicht nur bei Standardsituationen möglichst flach zu halten, um es Schalke nicht zu leicht zu machen. "Lebensgefährlich wird es bei Ecken und Freistößen von Böhme", warnt zudem Vogel. Jörg Böhme stammt übrigens aus Sachsen-Anhalt, machte seine ersten Fußballer-Schritte bei Chemie Zeitz (jetzt 1.FC Zeitz). Der in Hohenmölsen geborene Böhme ist nach Bernd Bauchspieß nun wohl der bekannteste Zeitzer Fußballer. Trotz der Schalker Stärken meint Vogel: "Eine kleine Außenseiterchance haben wir, wenn wir so konzentriert wie gegen Köln oder die Bayern spielen."

Im Gespräch

Adolphus Ofodile

Obwohl mit einer Zwangspause von acht Pflichtspielen nach seiner Box-Einlage in Dresden bedacht, tritt der FCM-Stürmer keineswegs ruhiger, war zum Beispiel bei den Schnelligkeitstests kürzlich Trainingsbester des Oberliga-Kaders. Morgen feiert der Nigerianer seinen 21.Geburtstag. Angeblich von meheren Bundesligisten umworben, gibt es beim FCM bislang keine offiziellen Anfragen, zumal der Torjäger erklärte, mindestens bis zum Sommer in Magdeburg bleiben zu wollen.

Volksstimme vom 12.12.2000

FC Schalke 04 - Kontrahent des FCM im DFB-Pokal-Viertelfinale

Legenden von Kuzorra bis Thon

Wer vom deutschen Fußball spricht, der kommt nicht am FC Schalke 04 vorbei. Die Gelsenkirchner - am 20.Dezember Gast des 1.FC Magdeburg im Viertelfinale des DFB-Pokals - gehören zu den traditionsreichsten deutschen Fußballvereinen.

Von Klaus Kahmann
Magdeburg. Der Verein wurde 1904 - damals noch als SC Westfalia Schalke - gegründet. 25 Jahre später sicherten sich die Schalker den Titel eines Westdeutschen Meisters und spielten von nun an unter dem Namen Schalke 04. Auf der Habenseite verbuchte Schalke bisher sieben Meistertitel und zwei Siege im Finale des DFB-Pokals. Seine große Erfolgsserie startete Schalke 1933 mit der deutschen Vizemeisterschaft. Bis 1942 folgte eine Serie, in der die Gelsenkirchener - mit Ausnahme von 1936 - entweder Meister oder Vizemeister wurden. Dazu kamen in jenen Jahren fünf Finalspiele im DFB-Pokal, die aber nur 1937 (2:1 gegen Fortuna Düsseldorf) erfolgreich für Schalke endeten. Nach dem Krieg setzten die Schalker ihre Tradition in der damaligen Glückauf-Kampfbahn - seit 1973 Parkstadion - fort. So war es mit Herbert Burdenski ("Budde") ein ehemaliger Schalke-Spieler, der am 20.November 1950 per Elfmeter beim 1:0 gegen die Schweiz das erste Länderspieltor Deutschlands nach dem 2.Weltkrieg markierte. Zu den deutschen Fußball-Legenden zählt zweifellos Schalkes Ernst Kuzorra. "Clemens", wie er auf Schalke genannt wurde, kickte von 1927 bis 1938 für die deutsche Nationalmannschaft und war bis zu seinem Tod 1990 Ehrenpräsident und Ehrenspielführer der "Knappen". Kicker wie Hannes Bongartz (Vizeeuropameister 1976), Klaus Fichtel (WM-Dritter 1970), Klaus Fischer (Vizeweltmeister 1982) oder Olaf Thon (Weltmeister 1990) verstärkten den guten Ruf der Elf aus dem Revier. Olaf Thon war es auch, der mit seinem Elfmeter zum 4:3 gegen England das Tor zum WM-Finale öffnete. Gegenwärtig stehen 14 aktuelle Nationalspieler aus sieben Ländern im Aufgebot des FC Schalke. Bisherige Krönung der Schalke-Erfolge war der Sieg im Uefa-Cup 1996/97. Am 21.Mai 1997 ließ Schalke die Fans jubeln. Im Mailänder Stadion Giuseppe Meazza kam es - nachdem jede Mannschaft ihr Heimspiel gewonnen hatte und auch die Verlängerung nichts brachte - zum Elfmeter-Schießen gegen Inter Mailand: Ingo Anderbrügge hämmert den Ball zum 1:0 ein. Danach pariert Jans Lehmann den Schuss des chilenischen Torjägers Ivan Zamorano. anach trifft Olaf Thon zum 2:0. Nach dem Anschlusstor erhöht Martin Max auf 3:1. Aaron Winter, der Niederländer im Inter-Team, ist der Nervenanspannung nicht gewachsen, schiebt den Ball rechts am Tor vorbei. Marc Wilmots, "Mr. Europa-Cup", macht nun mit dem 4:1 alles klar.

Mit Mpenza beim FCM

Gelsenkirchen. (dpa). Huub Stevens, Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04, bangt vor der heutigen Partie bei der SpVgg Unterhaching um den Einsatz einiger Profis. Mit Andreas Möller (Rücken), Nico van Kerckhoven (Knie), Marco van Hoogdalem (Achillessehne) sowie den Tschechen Radek Latal und Jiri Nemec (beide Prellungen) sind gleich fünf Spieler angeschlagen. "Die Situation ist genauso schlecht wie vor dem Spiel gegen Stuttgart. Einige Spieler müssen auf die Zähne beißen", meinte der niederländische Coach. Noch nicht wieder fit ist der belgische Nationalstürmer Emile Mpenza, der nach einer Oberschenkelzerrung in den nächsten Tagen ins Training einsteigen wird. Stevens rechnet damit, Mpenza in der kommenden Woche im Pokalspiel beim 1.FC Magdeburg einsetzen zu können. Einen Rückschlag erlitt Mittelfeldspieler Niels Oude Kamphuis, der wegen einer chronischen Entzündung der Achillessehne seit 28.Oktober nicht mehr eingesetzt wurde. Der Niederländer wird nun am Mittwoch in München an der linken Ferse operiert. Spätestens Ende Januar soll Kamphuis wieder am Spielbetrieb teilnehmen können.

Volksstimme vom 11.12.2000

1. FC Magdeburg besiegt VfB Zittau 4:0 (3:0)

Gelungene Generalprobe für Schalke

Dank der Treffer von Jeseta (22. Minute, Eigentor), Scholze (24.), Golombek (39.) und Kreibich 47.) gewann der 1. FC Magdeburg sein letztes Spiel der Oberliga-Hinrunde daheim gegen den VfB Zittau mit 4:0. Da gleichzeitig der FC Anhalt Dessau mit 2:1 gegen Spitzenreiter VfB Leipzig gewann, verkürzte sich der Abstand zum Tabellenführer auf zwei Zähler.

Von Klaus Kahmann
Cracau. "Das ist ein vollauf verdienter Sieg der Magdeburger. Wir haben gut gekämpft, aber das reichte nicht. Es war der Unterschied zwischen einem Amateur- und einem Fast-Profi-Verein", konstatierte Tomas Nosek, der Trainer der Zittauer. Eberhard Vogel, der Trainer des 1. FCM, konstatierte: "Wir haben unsere Pflichtaufgabe trotz der Verletzungsprobleme erfüllt und den Kontrahenten bis auf die ersten fünf Minuten beherrscht. In der zweiten Halbzeit haben wir auch Fußball gespielt, aber mehr war es nicht. Zwei, drei Treffer mehr hätten da noch fallen müssen." Die Startphase ließ die FCM-Fans erst einmal zittern. Zittau drückte, spielte als sei man Herr im Haus, hatte mit einem Freistoß nahe der Strafraumgrenze nach Handspiel die erste große Chance. Als dann aber Timm Kreibich in der siebenten Minute mit einem straffen Schuss Gästekeeper Poschmann das erste Mal ernsthaft prüfte, war das ein Signal. Von nun an drängte der FCM, und Tore waren nur noch eine Frage der Zeit. Ein Doppelschlag von Ronny Scholze brachte dann die Erlösung. Erst zog der Mittelfeld-Mann eine knallharte Eingabe knapp vors Tor, die VfB-Kicker Jiri Jeseta unhaltbar in die kurze obere Ecke des eigenen Tores schmetterte (22.). Zwei Minuten später zog Josef Ivanovic unaufhaltbar davon. Seine Eingabe nutzte dann Scholze zum 2:0. Als dann Andreas Golombek noch eine weitere Eingabe ins Tor spitzelte, war die endgültige Entscheidung gefallen. Nach der Pause unterstrich Abi Quadri seine Einwechslung mit der Vorarbeit zum 4:0 von Timm Kreibich. Danach verflachte das Spiel mehr und mehr. "Die ersten fünf Minuten waren wir noch nicht ganz auf dem Feld, aber wir haben zu Null gewonnen. Nun können die Spiele gegen Wanzleben und dann Schalke kommen", so FCM-Kapitän Bodo Schmidt, dessen Auswechslung zur Pause nicht verletzungsbedingt, sondern eine Vorsichts-Maßnahme war.

Tor des Monats

Maslejs Fallrückzieher - die Nummer eins

Magdeburg (kk). Großer Jubel gestern bei Familie Maslej in Magdeburg. Vater Petr, Fußballer in Diensten des Oberlisten 1. FC Magdeburg, holte das erste Mal in der FCM-Vereinsgeschichte den Titel eines „Tor des Monats“ in die Elbestadt. Mit 29,9 Prozent rangierte der Tscheche in der November-Auswahl des Zuschauer-Wettbewerbs der ARD mit seinem tollen Fallrückzieher im Pokal-Achtelfinale gegen den Karlsruher SC deutlich auf Rang eins, vor Jose Manuel Dominguez (Kaiserslautern/22,4 Prozent) und Paulo Sergio (Bayern/22,0). „Ich bin überrascht. Ich widme das Tor meiner Famllie und unseren tollen Fans“, erklärte Petr Maslej nach der Auszeichnung und fügte hinzu: „Ich hatte schon Angst, dass der Schiedsrichter das Tor nicht gibt.“ Die Freude mit des Torschützen teilte auch FCM-Mannschaftskapitän Bodo Schmidt: „Das freut mich für Petr. Das war ja auch ein Supertor und für uns als Mannschaft noch dazu ein ganz wichtiges.“ 

Fußball-Verbandsliga: Empor Blau-Weiß Wanzleben - 1. FC Magdeburg II 4:0 (1:0)

Hohe Niederlage für Club-Reserve in der Börde

Wanzleben (fw). Im letzten Punktspiel musste die Reserve des FCM nach Wanzleben reisen, kassierte dort eine deftige 0:4 Schlappe. Bis zur 44. Minute konnte die Mannschaft die Partie noch offen halten, doch dann schoss der eingewechselte Daraskewicius zum 1:0 ein. Kurz danach flog Kapitän Nico Dürstel wegen Schiedsrichterbeleidigung vom Platz, damit war das Spiel gelaufen. Die Wanzleber machten von Anfang an Druck und hatten durch Domine und Richter Chancen, doch Torhüter Ralph Herbst hatte einen starken Tag erwischt, konnte den frühen Rückstand verhindern. Die Club-Spieler bemühten sich zwar um ein konstruktives Spiel, doch die jungen Kicker waren an diesem Tag überfordert. Da Nico Dürstel Libero spielen musste, kamen wenig Impulse aus dem Mittelfeld und die Wanzleber Abwehr um Ex-FCM-Spieler Wojcik stand sehr sicher. So nahm der Druck bis zur Halbzeitpause ständig zu und das 1:0 in der 44. Minute war nur eine Frage der Zeit. Allerdings ging dem Tor ein Foul an Tobias Buchholz voraus, deshalb auch die Aufregung danach. Nach dem Wechsel spielte Christian Uffrecht Libero. Da der Club weiter auf einen Torerfolg bedacht war, wurden die Wanzleber förmlich zu Kontern eingeladen. Das 2: 0 besorgte Domine mit einem präzisen Freistoss aus 20 Metern 47.). Das 3:0 und 4:0 erzielte Richter nach Kontern. Hätte Herbst nicht so einen guten Tag gehabt; es wäre ein Debakel für die Elbestädter geworden. Die Magdeburger hatten im gesamten Spiel nur eine gute Gelegenheit, als Sebastian Prosovski in der 86. Minute von Stephan Schulz frei gespielt wurde. Doch sein Schuss ging über das Tor. Trainer Frank Windelband: "Wir sind alle froh, dass diese Halbserie vorbei ist und hoffen, dass alle verletzten Spieler zur zweiten Halbserie wieder fit sind. Leider haben wir durch Disziplinlosigkeit einiger Spieler uns selbst geschadet. Wenn sich das nicht ändert, werden wir noch große Probleme bekommen."

Volksstimme vom 08.12.2000

Zittau als Prüfstein für Schalke?

Von Klaus Kahmann
Magdeburg. Noch dreimal läuft der 1. FC Magdeburg in diesem Jahr zu Pflichtspielen auf. Höhepunkt ist dabei am 20. Dezember der Pokalhit gegen Schalke. Als letzten Test für diesen Knüller ist das Landespokal-Nachholspiel gegen den Verbandsligisten Blau-Weiß Wanzleben vom 20. Januar auf den 16. Dezember vorgezogen worden. Doch bevor das Schalke-Spiel angesteuert wird, ist für morgen (Anpfiff im Ernst-Grube-Stadion 13 Uhr) das letzte Spiel der Hinrunde in der NOFV-Oberliga Süd gegen den VfB Zittau angesagt. „Die müssen wir erst einmal schlagen, um einen ordentlichen Schlusspunkt in der Liga zu setzen, dann kann an das Schalke-Spiel gedacht werden“, richtet Eberhard Vogel, der Trainer des 1. FCM, das Augenmerk seiner Mannschaft in diesen Tagen voll auf das morgige Punktspiel. Wahrscheinlich bekommen da die Langzeitverletzten Maik Franz und Vlado Papic, die bereits mit voll im Training stehen, schon wieder kurze Einsatzzeiten. „Bei Maik bin ich mir sicher, dass er am Sonnabend wieder dabei ist. Er braucht die Einsätze, um nach seinem Schlüsselbeinbruch in Zweikämpfen die Angst vor erneuten Verletzungen zu überwinden. Bei Vlado Papic müssen wir das Abschlusstraining am Freitag abwarten. Dann werden wir sehen, ob er es sich zutraut, wieder für rund 20 Minuten mitzumischen“, meint Vogel. Beide sollen aber eine Woche später gegen Wanzleben spielen. Koc und Prest müssen noch ihre Verletzungen auskurieren und auch Maslej soll morgen geschont werden. Nach dem gestrigen Training sprach Roszgonyi von Hüftproblemen, so dass Vogel wohl morgen ein weiterer Manndecker fehlen wird. Vogel schätzt den Sonnabend-Gegner als starke Kontermannschaft: „Die haben eine Reihe guter tschechischer Spieler, stellen sich hinten rein und warten auf ihr Konterchance. Im vorigen Jahr habe ich in Zittau mit Hoyerswerda 0:1 verloren. Da haben wir einen einzigen Fehler gemacht und Zittau hat dadurch eine einzige Chance gehabt, die konsequent genutzt wurde“, erinnert sich Vogel.  

Trainer Vogel bei Chemnitzer FC im Gespräch

Von Klaus Kahmann
Magdeburg. Der abstiegsgefährdete Fußball-Zweitligist Chemnitzer FC ist weiter auf der Trainersuche. Neben Ex-Hansa-Coach Andreas Zachhuber und Gerd Schädlich vom Regionaligisten Erzgebirge Aue - beide sagten ab - ist auch der FCM-Trainer Eberhard Vogel bei den Sachsen im Gespräch. Doch offensichtlich will Vogel dem Magdeburger Club, mit dem er zuletzt vor allem im Pokal für Furore sorgte, die Treue halten. „Es hat ein kurzes Gespräch zwischen mir und Vertretern des Chemnitzer FC gegeben. Dabei ging es nur um die sportliche Seite. Über finanzielle Dinge wurde nicht gesprochen. Ich habe dort weder zu- noch abgesagt. Ich gehe aber davon aus, dass ich in Magdeburg bleibe. Ich würde gern hier weiter arbeiten, auch wenn die zweite Liga reizt und ich gern einmal die Chemnitzer trainieren würde, aber das muss ja nicht schon in dieser Saison sein“, sagte der FCM-Coach gestern der Volksstimme. Am Abend wollte er sich mit dem neun FCM-Präsidenten Dr. Lutz Trümper treffen. „Das hat aber nichts mit der Chemnitzer Geschichte zu tun. Wir hatten das Gespräch verabredet, um uns zu unterhalten, wie es mit dem 1. FCM weitergehen soll. Sicher wird da auch meine weitere Rolle beim Club nicht ausgeklammert.“ Vogels Vertrag läuft - mit einer Option auf ein Jahr Verlängerung - bis Ende der Saison 20000/2001. „Man lässt doch einen Trainer, der noch dazu erfolgreich ist, nicht nach einem halben Jahr schon wieder laufen“, kommentierte Manfred Zapf von der Geschäftsstelle des 1. FC Magdeburg die Angelegenheit. 

Fußball-Verbandsliga

Hoffen auf einen Auswärtssieg

Cracau (dz). Am 17. und letzten Spieltag der Hinserie der Fußball-Verbandsliga, muss Neuling 1. FC Magdeburg II noch einmal reisen. Empor Blau-Weiß Wanzleben, zur Zeit Tabellenvierzehnter, empfängt die Reserve des Oberligisten. An der Personalsituation bei der Reserve des FCM hat sich gegenüber dem vergangenen Wochenende nicht viel geändert. Frank Windelband, Trainer der „Zweiten“, hofft auf Verstärkung von oben durch Spieler, die nach Verletzungen wieder Anschluss finden sollen. „Entschieden ist noch nichts“, so Betreuer Martin Wantzeck. „Ansonsten werden wir aus der A-Jugend auffüllen.“ Für Dennis Fuchs ist die Halbserie vorbei. Der Libero, der vergangene Woche am Blinddarm operiert wurde, möchte gerne wieder aushelfen, doch die Ärzte gaben noch kein o.k. Beide Vereine kennen sich aus dem Eff-eff. So spielen mit Axel Domine, Andrzej Wojcik, Peter Pohlmann, Denny Richter und Alexander Albrecht fünf ehemalige FCM-Kicker in den Reihen der Blau-Weißen aus der Börde. Übrigens, das Pokalspiel der Wanzleber gegen die Erste des FCM wird nun auf Initiative der Bördekicker bereits am 16. Dezember ausgetragen. „So können wir die Euphorie um den Club und das schöne Wetter nutzen“, so Wanzlebens Abteilungsleiter Bernd Tiedge.

Volksstimme vom 07.12.2000

Schalke-Pokalspiel

Vorverkauf ab 15. Dezember

Magdeburg (rb). Der Vorverkauf für das Viertelfinalspiel im DFB-Fußballpokal zwischen dem 1. FC Magdeburg und Schalke 04 (20. Dezember, 20.30 Uhr, Grubestadion) beginnt am 15. Dezember.
Wie der Klub gestern mitteilte, werden die Tickets unter anderem in den Volksstimme-Servicecentern sowie im Grubestadion verkauft. Der Klub weist noch einmal darauf hin, dass weder mündliche noch schriftliche Bestellungen für diese Begegnung entgegen genommen werden. Die Preise der Karten liegen sich zwischen 15 und 40 Mark.
Zuschauer des Oberligaspiels FCM gegen Zitlau (9.12.) erwerben (bei Vorlage des Tickets) das Vorkaufsrecht für eine Schalke-Karte (Termine 15./16.12. jeweils 9 bis 17 Uhr an den Stadionkassen).
Dauerkartenbesitzer haben das Vorkaufsrecht für eine Karte gleicher Kategorie wie die Dauerkarte (Verkauf im Fan-Shop, Termin 15./16.12, 9 bis 17 Uhr).
Mitglieder des 1. FC Magdeburg besitzen das Vorkaufsrecht für zwei Karten (Termine 15./16. 12., 9 bis 17 Uhr an den Stadionskassen.)

Volksstimme vom 06.12.2000

Im Gespräch

Dennis Fuchs

Kaum nach seiner akuten Blinddarmreizung aus dem Krankenhaus entlassen, wirbelt das einstige Mittelfeld-Ass in der Sportwerbe-GmbH des 1. FCM bei der Vorbereitung des Pokalschlagers gegen Schalke 04. Das 5:3 n.V. gegen den KSC bekam der 29-Jährige nach der OP nur halb im Krankenbett mit, ließ sich nach dem 2:3-Rückstand eine Schlaftablette geben. "Um so größer war am nächsten Tag die Freude über das Weiterkommen", so Fuchs, der nun auf ein neues Pokalwunder hofft.

General-Anzeiger vom 06.12.2000

Viertelfinale im DFB-Pokal: Blau-Weißes Fußballfest vor Weihnachten

Schalke Traumlos für FCM

Magdeburg (roh/sid). Für die Anhänger des „Pokalschrecks“ 1. FC Magdeburg gehen in diesem Jahr offenbar alle Wünsche in Erfüllung. Nachdem der Oberligist bereits die beiden Bundesligisten 1. FC Köln und Bayern München sowie Karlsruhe aus dem DFB-Pokal warf, bekamen die Elbestädter in der Runde der letzten Acht (20. Dezember) mit dem zweimaligen Pokalsieger Schalke 04 ihren „Traumgegner“ zugelost. Damit kommt es nach 23 Jahren zur Neuauflage des legendären Uefa-Cup-Duells aus der Saison 1977/78, als der siebenmalige Pokalsieger der damaligen DDR mit 4:2 im Ernst-Grube-Stadion und 3:1 „Auf Schalke“ die Oberhand behielt. Dabei wollten die Loskugeln in der erst kurz vor Mitternacht erfolgten Auslosung im ZDF-Sportstudio zunächst nicht so wie der DFB-Spielausschussvorsitzende Hermann Selbherr. In einer an eine Realsatire erinnernden Situation, mit enormem Kraftaufwand und unter Mithilfe eines trockenen Taschentuchs, konnten die Kugeln schließlich doch geöffnet werden. „Besser zu fest, als zu locker“, kommentierte der schwitzende Selbherr. Danach bekam das zweite im Wettbewerb verbliebene Amateurteam, Union Berlin, den abstiegsbedrohten Bundesligfsten VfL Bochum als Gegner zugewiesen. Außerdem treffen im Viertelfinale im Badener Derby der VfB Stuttgart und der SC-Freiburg aufeinander, und im Zweitliga-Duell empfängt der MSV Duisburg den Westrivalen Borussia Mönchengladbach. „Sportlich ist Schalke das schwierigste Los, aber finanziell und vom Image her eine Riesensache für unseren Verein“, jubelte Trainer Eberhard Vogel. Für den Oberligisten bleibt der Gewinn der Staffel und damit die Chance zum Aufstieg in die Regionalliga das vordringlichste Ziel, doch Pokalgeschichte soll weiter geschrieben werden. „Das wird nochmal ein Fußballfest für unsere Fans kurz vor Weihnachten“, meinte Vogel. Der ehemalige Bundesliga-Profi und FCM-Kapitän Bodo Schmidt ließ keinen Zweifel an der Bedeutung der Partie: „Für so ein Spiel verzichten wir gerne auf zehn Tage Urlaub.“ Aber auch den „Königsblauen“, die durch einen Erfolg gegen den Erzrivalen Borussia Dortmund erstmals seit 1995 wieder ins Viertelfinale vorstießen, scheint der Gang in die Hauptstadt von Sachsen-Anhalt zu schmecken. „Unser Wunschgegner ist Magdeburg. Wir müssen nur höllisch aufpassen, die haben ja zwei Bundesligisten rausgehauen“, verkündete Schalke-Manager Rudi Assauer.

Volksstimme vom 05.12.2000

Pokalschlager gegen Schalke live in der ARD

Von Rudi Bartlitz
Magdeburg. Die große Fan-Schar der Pokalhelden des Fußball-Oberligisten 1. FC Magdeburg kann sich auf ein vorweihnachtliches Präsent freuen: Die ARD überträgt am 20. Dezember live  das Viertelfinal-Spiel um den DFB-Pokal gegen Schalke 04. Anstoß im Grubestadion ist 20.30 Uhr. Unterdessen laufen in der FCM-Geschäftsstelle rund um die Uhr Faxe und Telefone heiß. Ein Termin für den Beginn des Vorverkaufs stand gestern allerdings noch nicht fest. Der Klub weist aber darauf hin, dass Vorbestellungen für die Partie nur schriftlich möglich sind (gerichtet an den Fan-Shop, Grubestadion). Geschäftsführer Bernd Lindner rechnet gegen den Tabellendritten der Bundesliga, der in den Runden zuvor den TSV Rain am Lech (7:0), FC St. Pauli (3:1 n.V.) und Borussia Dortmund (2:1) ausgeschaltet hatte, wie gegen Bayern mit einem ausverkauften Haus im 26 000 Zuschauern fassenden Grube-stadion. Der Klub darf dabei durch die TV-Übertragung mit Einnahmen von 1,3 Millionen Mark rechnen. Im Anschluss an die Partie in Magdeburg wird das DFB-Pokal-Halbfinale live in der ARD ausgelost. Den Spieltermin für das Halbfinale hat der Deutsche Fußball-Bund für den 6./7. Februar festgelegt. Die übrigen drei Partien mit 1. FC Union Berlin - VfL Bochum, VfB Stuttgart - SC Freiburg und MSV Duisburg - Borussia Mönchengladbach werden ebenfalls am 20. Dezember bereits um 19 Uhr angepfiffen. 

Im Gespräch

Josef Ivanovic

Der gebürtige Mazedonier, seit der Winterpause 1999 in Diensten des 1. FC Magdeburg, feiert heute seinen 27. Geburtstag. Vor gut einem Jahr kam der Stürmer an die Elbe, wartet aber noch immer auf den ganz großen Durchbruch, spielte erst ganz selten 90 Minuten durch. Für Arminia Bielefeld absolvierte der Offensivspieler, der gern hinter den Spitzen spielt, 19 Bundesliga-Spiele, ehe er an den SV Meppen ausgeliehen wurde. Mehr Einsatzzeiten ist sicherlich einer seiner Geburtstagswünsche. 

Volksstimme vom 04.12.2000

Lockeres 4:1 in Zwickau, aber Rot für „Hitzkopf“ Hannemann

Der 1. FC Magdeburg kann auswärts doch noch gewinnen. Nach einer regelrechten Pleiten-Serie (nur ein Punkt aus den letzten drei Spielen) setzten sich die Elbestädler beim FSV Zwickau nach Toren von Maslej, Golombek, Zentrich und Zani souverän und auch in der Höhe verdient mit 4:1 (1:0) durch. Wermutstropfen: Hannemann sah Rot.

Von Uwe Tiedemann
Zwickau. Der Club hatte im ersten Abschnitt das Geschehen fest im Griff, führte aber „nur“ mit 1:0, als Maslej auf Flanke von Zentrich mutterseelenallein per Kopf zur Stelle war (17.) Der FSV enttäuschte maßlos, versteckte sich, brachte nach vorn so gut wie gar nichts zustande. Doch auch der FCM leistete sich auf dem tiefen Boden so manchen Schnitzer, drückte zu wenig aufs Tempo. Ausnahme Ivanovic, der ein ständiger Unruheherd war, aber Pech im Abschluss hatte. Kurz nach der Pause erhöhte Golombek ebenfalls per Kopf auf 0:2 (51.). „Danach haben wir vielleicht gedacht, es geht locker so weiter“, räumte später Mittelfeldakteur Zani ein, der diesmal nicht so effektiv wie zuletzt spielte. Folge: Der FCM baute den Gegner auf, der durch Kopunovic prompt auf 1:2 verkürzte (63.). Das Aufbäumen erwies sich jedoch nur als kurzes Strohfeuer, und als Zentrich mit einem Flachschuß aus halbrechter Position ins lange Eck den alten Zwei-Tore-Abstand wiederherstellte, war die Partie gelaufen (79.). Zani stellte schließlich den Endstand her (81.). FCM-Trainer Eberhard Vogel. „Ich bin natürlich zufrieden. Es war nach den letzten schwachen Auswärtsleistungen eine positive Trendwende zu sehen. Wenn wir hier verloren hätten, wäre wohl bei acht Punkten Rückstand zu Leipzig der Ofen aus gewesen.“ Ein Sonderlob verdiente sich Maik Zentrich, der zwei Treffer vorbereitete, einen selber erzielte. Der 28-Jährige: „Ich glaube auch, dass es ganz gut gelaufen ist. Seit 1995 spiele ich jetzt beim Club und habe pro Spieljahr immer ein Tor geschossen. Diesmal soll der Bann gebrochen werden.“ Dass es Letztendlich dennoch kein rundum gelungener Samstag Nachmittag wurde, lag an der Szene in der 85. Minute, als Riedel und Hannemann Rot sahen. „Der Ball war längst weg, da trat der Zwickauer nach. Und der Magdeburger hat ihm dann beim Aufstehen vor die Brust gestoßen. Eine klare Tätlichkeit so Schiedsrichter Heiland. Hannemann selber sagte: „Nie und nimmer eine Tätlichkeit. Ich kann nicht einmal sagen, dass ich ihn weggestoßen habe.“ Vogel erzürnt: „Für mich unbegreiflich, primitiv. Auch wenn er sagt, dass er nichts gemacht hat. Er hätte nur wegzugehen brauchen.“

Millionen-Los für 1. FC Magdeburg: Am 20. Dezember gegen Schalke

Der Wunsch des 1. FC Magdeburg für das DFB-Pokal-Viertelfinale ist in Erfüllung gegangen. Nachdem die Elbestädter den 1. FC Köln (5:2), Bayern München und den Karlsruher SC (je 5:3) ausgeschaltet hatten, treffen sie nun auf das Bundesliga-Spitzenteam Schalke 04.

Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Die kurios anmutende Auslosung im Aktuellen Sportstudio des ZDF am Samstag Abend fand erst kurz vor Mitternacht statt. Kurios, weil die Loskugeln vom mächtig ins Schwitzen geratenen DFB-Spielausschuß-Vorsitzenden Hermann Selbherr zunächst nicht geöffnet werden konnten. Erst mit einem trockenen Taschentuch klappte es dann. Das Warten für Magdeburg hatte sich aber gelohnt. „Das wird noch einmal ein echtes Fußball-Fest kurz vor Weihnachten“, befand Trainer Eberhard Vogel, dessen Elf zuvor 4:1 beim FSV Zwickau gewonnen hatte. Der Schütze zum 1:0, Petr Maslej, gehört im übrigen zu den Kandidaten für die Auswahl zum „Tor des Monats“ im November. Maslej hatte beim 5:3 über den KSC mit einem spektakulären Fallrückzieher das zwischenzeitliche 2:2 erzielt. Nach Angaben von FCM-Geschäftsführer Bernd Lindner findet die Partie gegen Schalke wie alle anderen Viertelfinal-Paarungen (Stuttgart -Freiburg, Duisburg -Mönchengladbach und Union Berlin - Bochum) am Mittwoch, dem 20. Dezember statt. Die Einnahme des Clubs wird sich auf rund eine Million Mark belaufen, bei einer Live-Übertragung im Fernsehen sogar auf 1,3 Millionen. Die Chancen dafür stehen nach Ansicht von Lindner recht gut. Mit der Partie 1. FCM kontra Schalke kommt es zu einer Neuauflage des Uefa-Pokal-Duells in der Saison 1977/78, als Magdeburg mit 4:2 und 3:1 gewann.

DFB-Pokal: 1. FC Magdeburg zog mit Schalke 04 Wunschlos, muss aber weiter auf Ofodile verzichten

Vogel: Vorzeitiges Weihnachtsgeschenk

Zwei Cupsieger aus DDR-Zeiten jubeln über ihre Viertelfinal-Duelle im DFB-Pokal: Der 1. FC Magdeburg und der 1. FC Union Berlin empfangen als Viert- und Drittligisten mit FC Schalke 04 und VfL Bochum Gäste aus der Eliteklasse.

Berlin/Magdeburg (tn/dpa). „Das ist sportlich sicher das schwerste Los, aber finanziell eine gute Sache und für die Fans ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk“, freute sich Eberhard Vogel, Trainer des 1. FCM, über das Aufeinandertreffen mit Schalke am 20. Dezember. „Für uns ist das ein Traumlos. Bochum ist attraktiv - und vielleicht sogar machbar“, kommentierte Union-Manager Oskar Kosche die Auslosung, die im „Aktuellen Sportstudio" des ZDF erneut von einer Panne begleitet wurde. Die Loskugeln, die U18-Nationalspielerin Bianca Rech aus dem Topf gezogen hatte, ließen sich nur mit viel Mühe und Kraftaufwand öffnen. Dem Spielausschuss-Vorsitzenden des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Hermann Selbherr, trieb es den Schweiß auf die Stirn; Moderator Michael Steinbrecher fragte gar im Publikum nach einem starken Mann. Als es schließlich doch gelang, stand der Erstliga-Süd-Schlager VfB Stuttgart gegen SC Freiburg und das Zweitliga-West-Duell MSV Duisburg gegen Borussia Mönchengladbach fest. So wird auf jeden Fall noch ein unterklassiger Vertreter im Halbfinale Anfang Februar 2001 vertreten sein. „Ich gehe davon aus, dass wir in dem Hotel einen Rabatt kriegen“, verwies Freiburgs Manager Andreas Rettig auf die Tatsache, dass der SC in der Bundesliga am 17. Dezember ebenfalls nach Stuttgart muss. Und weiter: „Das ist ein dicker Brocken, auch wenn der VfB derzeit nicht in der Form ist, die er sich wünscht.“ Stuttgarts Coach Ralf Rangnick strich den besonderen Reiz des Derbys herau, schränkte aber ein: „Es ist nicht optimal, dass wir innerhalb von drei oder vier Tagen zwei Mal zu Hause gegen den selben Gegner spielen.“ Für den 1. FC Magdeburg, der bislang den 1. FC Köln (5:2), FC Bayern München (5:3 Elfmeterschießen) und Karlsruher SC (5:3 nach Verlängerung) eliminierte, verlängert sich durch den Schalke-Auftritt das Fußball-Jahr um zehn Tage. „Ein Super-Los. Wir hatten auf einen möglichst attraktiven Bundesligisten gehofft. Da ist Schalke das beste, was uns passieren konnte“, befand Kapitän Bodo Schmidt und ergänzte: „Es gab ja auch andere Stimmen, die einen Zweitligisten für günstiger gehalten hätten, weil da die sportliche Chance größer gewesen wäre. Doch ich denke, es ist so besser. Wir haben hoffentlich ein ausverkauftes Haus und in diesem Wettbewerb schon so viel bewegt, dass wir uns auch gegen Schalke etwas ausrechnen.“ Allerdings muss der FCM weiter auf seinen pfeilschnellen Stürmer Adolphus Ofodile verzichten. Das NOFV-Sportgericht verurteilte am Wochenende den Nigerianer nach seiner Roten Karte im Oberliga-Spiel beim FV Dresden-Nord zu einer Sperre von acht Pflichtspielen. Das teilte Geschäftsführer Bernd Lindner mit. Das Duell Magdeburg gegen Schalke hat es im übrigen im Herbst 1977 schon einmal gegeben - damals in der 2. Uefa-Pokalrunde. Der DDR-Rekordpokalsieger schaltete die „Knappen“ mit zwei Siegen aus. Am 19. Oktober hieß es vor 36000 Zuschauern im Grubestadion nach Toren von Sparwasser (3) und Steinbach 4:2 Und auch im Rückspiel im Gelsenkirchener Parkstadion behielten die Elbestädter vor 70 000 Zuschauern - die bislang höchste Besucherzahl für Magdeburg überhaupt - mit 3:1 die Oberhand. Zweimal traf am 2. November Pommerenke, einmal Steinbach. Nach Lens (Achtelfinale) war dann aber für Magdeburg gegen Eindhoven im Viertelfinale Endstation. Neben diesen beiden EC-Knüllern trug der FCM noch ein weiteres Freundschaftsspiel gegen die Schalker aus. Am 23. Juli 1998 unterlag man vor 4800 Zuschauern im Grubestadion 1:5. Union Berlin, 1968 in der DDR sensationeller Pokal-Champion, feiert gegen Bochum die Flutlicht-Premiere im Stadion an der „Alten Försterei“. Die Kultstätte in Köpenick wird für rund 2,4 Millionen Mark derzeit tauglich für die 2. Liga gemacht, da kommt die zusätzliche Pokal-Einnahmegerade recht. „Ich stelle mir das schon vor: Flutlicht, volles Stadion, Lichterketten zu Weihnachten“, träumte Manager Kosche bereits. Denn nur noch zwei Siege trennen alle Viertelfinal-Teilnehmer vom großen Traum - vom Endspiel in Berlin.  

Freude über Pokallos / Kapitän Bodo Schmidt:

Verzichte gern auf Urlaub

Von Hans-Joachim Malli
Magdeburg. Auch bei der Weihnachtsfeier gestern Abend in der Diskothek „Nemos Nachtwelt“ gab es nur ein Thema: die DFB-Pokalauslosung mit Schalke 04 als nächstem Gegner. „Das ist wie ein vorzeitiges Weihnachtsgeschgenk“, kommentierte Co-Trainer Martin Hoffmann das Schalke-Los. Der mittlerweile 45-Jährige war 1977 aktiv dabei, als der FCM den damaligen Bundesliga-Spitzenreiter Schalke 04 mit Rüssmann, den Kremers-Zwillingen und Torjäger Fischer aus dem Uefa-Pokal kegelte. Dass diesmal die sportlichen Voraussetzungen ganz andere sind, weiß nicht nur Bodo Schmidt, der sich aber wie alle im blau-weißen FCM-Lager auf die „Königsblauen“ freut und gern auf einige Tage Urlaub verzichtet. „Normalerweile wäre ja nächstes Wochenende Schluss für dieses Jahr. Aber für dieses Spiel verzichte ich gern auf zehn Tage mehr Urlaub“, so der FCM-Kapitän, der hofft, dass am 20. Dezember Franz und Papic wieder mitwirken können.  

Fußball-Verbandsliga: 1. FC Magdeburg II - TSG Calbe 0:1 (0:1)

Ersatzgeschwächte Club-Reserve kassierte erste Heimniederlage

Cracau (fw). Eigentlich wollte die Club-Reserve vor Weihnachten zum Sturm auf die Tabellenspitze ansetzen. Doch nachdem die Windelband-Schützlinge bereits vor einer Woche beim Tabellenletzten Burger BC unterlagen, kassierte der Verbandsliga-Neuling gegen die wiedererstarkte TSG Calbe mit 0:1 die erste Heimniederlage. Rolf Schulze erzielte in der 36. Minute gegen die ersatzgeschwächten Gastgeber den Treffer des Tages. Die Elbestädter versuchten zwar das Spiel zu machen, doch die klareren Chancen hatten die Gäste von der Saale. So musste FCM-Keeper Stephan Schuldes bereits nach sechs Minuten gegen Adrian Kopf und Kragen riskieren. Debütant Martin Hirschelmann setzte auf der Gegenseite das erste Achtungszeichen, verfehlte knapp das Harant-Tor, köpfte später an den Pfosten. Auch FCM-Kapitän Nico Dürstel hatte kein Glück, sein Drehschuss fischte Harant weg. Nachdem der junge Maik Adrian völlig frei neben das FCM-Tor schob (24.), machte es Schulze bei einem weiteren Konter nach Zuspiel von Adrian an, besser, ließ Schuldes keine Chance - 0:1 (36.). Auch nach dem Wechsel nahmen die Gäste geschickt das Tempo aus dem Spiel, kamen aber immer wieder zu gefährlichen Kontern (Deuwert, Schulze), während der FCM-Offensive nicht mehr allzuviel gelang. Nachdem Christian Harant im TSG-Tor gegen Stephan Schulz retten konnte, war die erste Heimniederlage der jungen Club-Elf besiegelt.  „Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, alle haben gekämpft und sind an ihre Leistungsgrenze gegangen“, so FCM-Coach Frank Windelband, der Schuldes und Hirschelmann besonders lobte.
Magdeburg: Schuldes, Buchholz, M. Hirschelmann, Knorr, Hartmann, Woitha, Dürstel, Uffrecht, Prosovsky, Schulz, Walter (69. Böhme)
Calbe: Harant, Hoffman, Noack, Brehmer, Würlich, Schalk, Kassuhn, Fuhrmann, Deuwerth, Schulze, Adrian (54. Kallweit)
Schiedsrichter: Fechner (Eilsleben)
Zuschauer: 87
Tor: 0:1 Schulze (36.)

Volksstimme vom 02.12.2000

Verwaltungsrat bestellte SPD-Politiker zum Chef des Traditionsvereins

Trümper neuer FCM-Präsident

Seit gestern Abend hat der 1. FC Magdeburg einen neuen Chef. Der Verwaltungsrat des Fußball-Oberligisten bestellte Dr. Lutz Trümper, Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, einstimmig zum Präsidenten. Zuvor hatte der amtierende Präsident Rüdiger Deumelandt sein Mandat niedergelegt.

Von Rudi Bartlitz
Magdeburg. „Dr. Trümper war unser Wunschkandidat“, begründete der stellvertretende Verwaltungsrats-Chef Erwin Bugar die Entscheidung seines Gremiums. Der 45-Jährige SPD-Politiker bringe „personell, wirtschaftlich und sportlich die Voraussetzungen für dieses Amt auf“. Er sei für den in den zurückliegenden Monaten angeschlagenen Klub gewissermaßen „ein Glücksfall“. Seine Konzeption für die künftige Arbeit des FCM habe den Verwaltungsrat überzeugt. Ihm gehe es darum, sagte Trümper der Volksstimme, mit dem Verein „einen Neuanfang zu starten“. Der gegenwärtige Schwung im sportlichen Bereich, ausgelöst vor allem durch die Erfolge im DFB-Pokal, müsse genutzt werden, um die „wirtschaftliche Basis des Klubs zu festigen“ und „mit einem sicheren finanziellen Konzept in die nächsten Jahre zu gehen“. Es gelte, das Vertrauen in den Verein zu festigen und die Mitgliederzahlen weiter zu erhöhen. Wichtigstes sportliches Ziel,  so der neue Präsident, sei der Aufstieg in die Regionalliga. Daran gebe es keine Abstriche. „Danach benötigt man sicher ein paar Jahre, um sich in der Regionalliga zu stabilisieren. Es muss auf solider Basis Schritt für Schritt vorangehen.“ Trümper machte kein Hehl daraus, dass die mittelfristige Zielstellung die 2. Bundesliga bleibe. Er plädierte in diesem Zusammenhang auch dafür, dass Magdeburg so schnell als möglich ein neues Stadion erhalte, dass diesen Anforderungen entspreche. Der neue FCM-Chef, der sich beim Heimspiel am 9. Dezember gegen Zittau erstmals der Öffentlichkeit vorstellen will, stammt aus Oschersleben und ist Vater einer 20-jährigen Tochter. Er studierte Chemie und Biologie. Bevor er zum Staatssekretär berufen wurde, war er an der Medizinischen Fakultät der Uni Magdeburg tätig. Der bekennende HSV-Fan spielte lange Jahre aktiv Handball in Oschersleben und später bei Empor Magdeburg („im linken Aufbau“). „Und natürlich gehörte auch Fußball zu den Leidenschaften, aber nur in der Freizeit“, fügt er hinzu. Gemeinsam mit Trümper wurden der Rechtsanwalt Matthias Schering und Ex-FCM-Spieler Wolfgang Abraham als Vizepräsidenten bestätigt. Zwei weitere Präsidiumsmitglieder sollen noch benannt werden.

Hallenfußball

FCM verteidigt Titel nicht

Halle (dpa). Der 1. FC Magdeburg kann seinen Landesmeistertitel im Hallenfußball nicht verteidigen. Die Elbestädter führen zu Jahresbeginn ein Trainingslager durch und nehmen deshalb nicht am Landeschampionat am 6. Januar 2001 in Halle teil. Für die Titelkämpfe haben sich die vier Oberligisten FSV Lok Altmark Stendal (Hallen-Vizemeister 2000). der FC Anhalt Dessau, der VfL Halle 96 und der Hallesche FC sowie die drei Verbandsligisten TSV Völpke, Grün-Weiß Wolfen und Romonta Amsdorf qualifiziert. Für den FCM rückt Dessau 05 nach.

Volksstimme vom 01.12.2000

Steht heute neues Präsidium?

Eingebettet in den 5:3-DFB-Pokaltriumph über den Karlsruher SC und dem nächsten Oberliga-Auswärtsspiel in Zwickau (morgen 13 Uhr) fandet beim 1. FC Magdeburg am heutigen Freitag eine richtungsweisende Sitzung des Verwaltungsrates statt. Haupttagesordnungspunkt: Bestellung eines neuen Präsidiums.

Von Uwe Tiedemann
Magdeburg. Der Verwaltungsrat favorisiert den Staatssekretär im Umweltministerium, Dr. Lutz Trümper, als neuen Präsidenten. Der 45-Jährige hat bereits zugesagt und auch eine neue Crew zusammengestellt. Allerdings will der derzeit amtierende Präsident Rüdiger Deumelandt das Feld nicht so einfach räumen. „Vor drei Monaten hing der Verein quasi am Galgen. Nun geht es ihm so gut wie seit zehn Jahren nicht mehr. Ich gebe gerne zu, dass sich bei mir inzwischen eine gewisse Wandlung vollzogen hat, nachdem ich damals die Brocken hinwerfen wollte. Jetzt aufhören zu müssen, das Werk nicht vollenden zu dürfen, würde mich sehr treffen“, erläuterte Deumelandt, der vehement bestritt, dass er aus Reihen des Verwaltungsrates aufgefordert worden sei, den Weg für einen Neubeginn frei zu machen („Das ist das Neueste, was ich höre. Davon weiß ich nichts“). Demgegenüber erklärte der neu gewählte stellvertretende Verwaltungsrats-Vorsitzende Erwin Bugar: „Wir haben diesbezüglich besonders in den letzten Tagen mit Herrn Deumelandt mehrfach gesprochen. Es ist letztlich eine Frage der Einstellung. Offensichtlich beflügelt ihn jetzt der Erfolg im Verein.“ Deumelandt hatte nach eigenen Angaben noch am Dienstagabend eine längere Unterredung mit Trümper und möchte zumindest unter seiner Regie zusammen mit Schatzmeister Rainer Heinecke im Präsidium weitermachen. Wenn aber Trümper nun darauf keinen Wert legt? „Dann muss man abwarten. Ich bin jedenfalls weder der Hampelmann hier noch der Don Quichote“, wich Deumelandt aus. NOFV-Vorsitzender und DFB-Vize Hans-Georg Moldenhauer unterstützt indes die Ansicht des Verwaltungsrates: „Es geht nur über einen kompletten Neuanfang wieder aufwärts.“ So könnte nach monatelangem Hick-Hack tatsächlich noch heute Abend ein neues Präsidium bestellt werden, dem u.a. auch Wolfgang Abraham, Mitglied der EC-Siegermannschaft von 1974, angehört. 

Fußball-Verbandsliga

Ersatzgeschwächte Club-Reserve gefordert

Cracau (dz). Am morgigen Sonnabend empfängt die Reserve des 1. FC Magdeburg im Ernst-Grube-Stadion in der Fußball-Verbandsliga die TSG Calbe. Anstoß zu diesem interessanten Match ist um 13 Uhr. Trainer Frank Windelband plagen vor diesem Spiel erhebliche personelle Sorgen. Dennis Fuchs wurde unter der Woche operiert, fällt definitiv aus. Auch Christian Prest und Abi Quadri stehen dem Coach nicht zur Verfügung. Beide sind nach Einsätzen in der Oberligamannschaft des Clubs oben festgespielt. Und Stephan Neumann tritt mit der „Ersten“ die Reise nach Zwickau an. Wieder dabei ist dagegen Stephan Schulz. „Wir werden in Abstimmung den Kader mit Spielern der A-Junioren auffüllen“, Windelband. Nach der unnötigen 1:2-Niederlage in Burg ist die Mannschaft gefragt. Gegen die Elf von der Saale ist aber nur dann ein voller Erfolg drin, wenn die Mannschaft endlich ihre Torchancen nutzt. „Gerade in Burg hat die Elf in dieser Hinsicht mehr als geschludert. So kann man auch gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel nicht gewinnen.“ Calbe hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten, die einer großen Verletzungsmisere im Kader geschuldet war, wieder gefangen. Nach sieben Spieltagen lag die Mannschaft mit null Punkten und 3:14 Toren auf dem letzte Tabellenplatz. Dann gewann man in Burg (!) mit 1:0, holte bis zum vergangenen Wochenende 14 Punkte und kletterte auf Platz 14. Höhepunkt der Serie war der 2:1-Erfolg am vergangenen Wochenende auf eigenem Platz gegen den Aufstiegsaspiranten FC Grün-Weiß Wolfen. Auch wenn der Club favorisiert ist, unterschätzen darf man die TSG nicht.


 

Letzte Aktualisierung Sonntag, 31.12.2000 9:16