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Leserbrief
bezüglich des
Artikels über den VfB Leipzig
Volksstimme Berichterstattung zur Fußball Oberliga Süd!
Leserbrief und Antwort
(Kursiv Blau gehaltene Textstellen wurden in der Zeitung nicht veröffentlicht)
Na prima! Darauf haben wir hier in Magdeburg doch alle gewartet, endlich
mal ein ausführlicher sage und schreibe 6-spaltiger Bericht über den
Hauptaufstiegskonkurrenten des FCM...den VfB Leipzig.
Wen stört es schon groß, dass in Magdeburgs größter Tageszeitung
die Leipziger mal ein bisschen unter die Lupe genommen werden.
Man kann ja als FCM-Fan gar nicht meckern, seit den Pokalsensationen und vor
allem dem medienträchtigen Spiel gegen den FC Bayern hat auch die Volksstimme
ihre Berichterstattung über den Club etwas, wenn auch längst noch
nicht so umfassend wie eben beispielsweise in Leipzig oder Halle, ausgebaut.
Da muss Herr Tiedemann wohl so bei sich gedacht habe, dass es höchste Zeit
wird, diese "einseitige" Berichterstattung wieder etwas aufzulockern...und
das tat er dann auch - mit diesem Artikel!
Und mitten hinein in die immer noch herrschende Magdeburger Fußball-Euphorie
dieser Aufmacher: "Nun will der VfB seine Aufstiegschance auch nutzen"
- Wie Bitte?
Ein ungläubiger Blick auf die Titelseite verrät: Nein, es ist nicht
die Leipziger Volkszeitung, die man in der Hand hält sondern tatsächlich
die Magdeburger Volksstimme!
Und es geht munter weiter: Leipzigs
Trainer Steffen wird zitiert, welch Übermannschaft die Magdeburger doch
haben und wie Stolz man sei, so lange mitgehalten zu haben. Es folgen ein paar
Details zur spielerischen Stärke des VfB und auch ein paar Schwächen
werden angesprochen, die jawohl hoffentlich bald abgestellt sind!
Und dann mal ordentlich weiter im Text: Das Gehaltsgefüge ist in Leipzig
ordentlich und nach Magdeburg schaut man doch nicht neidisch - im Gegenteil-
in Leipzig da ist wenigstens kein Druck des Gewinnenmüssens (wie in Magdeburg?)
und überhaupt der psychologische Vorteil liegt auf Seiten des VfB!
Bravo! Ich
denke dieser Artikel würde auch jederzeit hervorragend in ein Stadionheft
des VfB passen!
Hallo Volksstimme....Aufwachen! Wer selbst immer und immer wieder bekräftigt
eine Lokalzeitung zu sein, die sich mit den Menschen in und um Magdeburg identifizieren
will, von dem sollte der Leser jawohl auch ein kleines bisschen Lokalpatriotismus
in Sachen Fußball erwarten können. Und bitte kommen Sie jetzt nicht
mit dem Argument, der objektiven Berichterstattung, denn erstens war dieser
Artikel völlig unmotiviert, d.h. ohne jeden Anlass geschrieben und zweitens
werden Sie, wenn sie mal einen Blick über den Tellerrand in andere Tageszeitungen
wagen sehr wohl erkennen, dass auch das Herz bei der lokalen Fußball-Berichterstattung
mitschreiben darf.
Aber scheinbar hat man bei der Volksstimme nach wie vor, sein Herz für
den FC Magdeburg noch nicht entdeckt.
Wir steigen trotzdem auf - FCM !
Mit freundlichen Blau-Weißen Grüßen
Olaf Heling
Antwort auf den Leserbrief
Von Rudi Bartlitz, Ressortleiter Sport
Ihre Sicht auf die Dinge will ich Ihnen bei Gott nicht nehmen und respektiere
sie. Aber ich habe in der einen oder anderen Frage - das sollte man ebenso deutlich
sagen - doch eine etwas andere Auffassung. Für uns in der Sportredaktion
der Volksstimme reduziert sich die Fußball-Berichterstattung über
den FCM eben nicht auf eine Serie von schneidigen Hurra-Artikeln. Für uns
gehört dazu auch der (respektvolle) Blick auf den Gegner. Zumal in einer
Situatuation, da sich der VfB Leipzig als einziger noch gefährlicher FCM-Aufstiegskontrahent
herauskristallisiert hat. Gerade jetzt, da sich dieses Duell abzeichnet, bot
sich ein etwas tieferer Blick als sonst möglich auf den VfB an. So viel
zum Thema unmotiviert".
Mein Kollege Uwe Tiedemann hat im Leipziger Lager recherchiert und seine Erkenntnisse
in einem, zugegeben, längeren Beitrag dem Leser präsentiert. Daran
kann ich absolut nichts Frevelhaftes oder Verwerfliches sehen. Würder.
Sie - ich spitze jetzt bewusst zu - einer großen überregionalen deutschen
Tageszeitung mangelnden Nationalstolz vorwerfen, wenn vor einem WM- oder EM-Endspiel
der deutschen Mannschaft in diesem Blatt ein längerer Beitrag über
den Finalgegner erscheint? Wohl kaum.
Ihre Behauptung, der Umfang der Volksstimme-Berichterstattung über den
FCM wäre nicht angemessen, lässt sich eigentlich fast täglich
beim Blick in diese Zeitung widerlegen. Sie können von uns, wie Sie schreiben,
sicher "ein kleines bisschen Lokalpatriotismus" erwarten. Auch wenn
ich das Wort nicht besonders mag. Besser wäre sicher: Vermittlung von Erfolgen
des FCM - mit allem, was dazu gehört.
Was Sie aber nicht von der Zeitung erwarten sollten, ist, dass sie vor lauter
"Lokalpatriotismus" die Augen (eventuell sogar bewusst) vor Schwächen
und Fehlem im Klub verschließt. Das betrifft die sportliche Seite ebenso
wie das Geschehen auf der Führungsebene. Gerade hierin sieht die Volksstimme
eine wichtige Aufgabe. Erinnern Sie sich an die zurückliegende Finanz-
und Führungskrise des Vereins, die den FCM beinahe in den Kollaps getrieben
hätte: Die Veröffentlichung bestimmter Vertragsinhalte (samt vereinbarter
oder bereits gezahlter Gehaltssummen) z.B. im Fall Lamm/Middendorp"
durch die Volksstimme hat vielen Fans und selbst Vereinsmitgliedern (auch aus
Führungsgremien) erst die Augen geöffnet. Das verstehen wir unter
kritischem Journalismus.
Im Übrigen: Auch ich drücke dem FCM für den Aufstieg fest die
Daumen.
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Letzte Aktualisierung Freitag, 13.04.2001 14:49 |
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