An Vogels 58. Geburtstag
kam trotz 2:1 keine Stimmung auf
Von Uwe Tiedemann
Magdeburg - Zum 58. Geburtstag von Trainer Eberhard Vogel
drei weitere Zähler auf der Habenseite und den Vier-Punkte-Vorsprung
gegenüber Verfolger VfB Leipzig behauptet - viel mehr Positives
gab es aus Sicht des Oberligisten 1. FC Magdeburg beim 2:1 (2:0) über
den SV Grimma vor immerhin 4867 Zuschauern, davon 2700 Freikarten, nicht
zu vermelden. Beide Treffer für die Elbestädter in ihrem bislang
schwächsten Heimspiel erzielte Zani (42./45.).
Der Verlauf in einem aus FCM-Sicht zuweilen unansehnlichen Kick ist
schnell geschildert: Grimma erwies sich von Beginn an als der erwartet
unbequeme Gegner, der recht sicher in der Defensive stand und früh
störte. Nach vorn ging dagegen nichts. Auf der anderen Seite fand
der Club zu keinem Zeitpunkt seinen Rhythmus, leistete sich zudem zahlreiche
Fehlpässe.
So war Vogel dann auch weit davon entfernt, etwas zu beschönigen
("Wir haben schlecht und unruhig gespielt, viele Fehler gemacht"),
gab mit drastischen Worten allerdings auch den miesen Platzverhältnissen
im Grubestadion eine gewisse Mitschuld: "Auf diesem Scheissboden
kann man keinen Fußball spielen. Es wurde nicht einmal gewalzt.
Hier erwarte ich einfach mehr von der Stadt Magdeburg."
Immerhin fielen im ersten Abschnitt noch zwei späte Tore. Nach
einem umstrittenen Handelfmeter (Braun im Liegen nach Hereingabe von
Zentrich) scheiterte Zani zunächst an Keeper Winkler, um dann aber
den abprallenden Ball per Kopf über die Linie zu bugsieren (42.).
Und praktisch mit dem Pausenpfiff erhöhte erneut Zani mit einem
Freistoß an der Strafraumgrenze (Foul an Ivanovic) auf 2:0.
Nach dem Wechsel verflachte die ohnehin niveauarme Partie noch mehr.
Und die Gastgeber mussten sogar um den Sieg zittern, nachdem der diesmal
völlig indisponierte Rozgonyi einen zu kurzen Rückpass auf
Dreszer spielte und Liebich das Gastgeschenk dankend zum Anschlusstreffer
annahm (63.). Einziger weiterer Aufreger einer über weite Strecken
zerfahrenen Partie mit zahlreichen Stockfehlern: Winkler lenkte mit
Glück einen 30m-Freistoß des ansonsten ebenfalls blassen
Hannemann an die Querlatte (77.).
Ursachenforschung nach dem Abpfiff. "Seit drei Spielen läuft
bei uns nicht mehr rund. Woran es liegt, kann ich selber nicht sagen.
Wenn es aber so weitergeht, schaffen wir es nicht", befand Josef
Ivanovic. Armando Zani: "Da war mehr als nur Sand im Getriebe.
Aber fast jede Mannschaft, die gegen uns antritt, ist in erster Linie
darauf bedacht, nicht mehr als zwei, drei Treffer zu kassieren. Da wird
es dann schwer, Lücken zu finden. Und hier in Magdeburg kommt der
schlechte Platz hinzu." Kapitän Bodo Schmidt erklärte:
"Wir haben es einfach nicht verstanden, unser gewohntes Spiel aufzuziehen,
es teilweise sogar fahrlässig versäumt, Ordnung zu halten
und den Gegner, bei dem nach dem 2:0 eigentlich nichts anbrennen konnte,
mit einem individuellen Patzer noch stark gemacht. So kommt dann ein
unattraktives Würgespiel zustande."